Devisen: Griechisches Schuldendrama hält Euro unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Montag belastetdurch die prekäre Lage in Griechenland nachgegeben. Nach wie vor wird in Athenum Schuldenschnitt und Hilfspaket gerungen. Die europäische Gemeinschaftswährungwurde am späten Nachmittag mit 1,3071 US-Dollar gehandelt.
Am Morgen hatte sienoch deutlich über 1,31 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatteden Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3042 (Freitag: 1,3160) Dollar festgesetzt.
"Die gute Stimmung, die sich in der vergangenen Woche am Devisenmarkt breitgemacht hatte, ist angesichts der Nachrichten aus Griechenland verflogen", sagteFabian Eliasson, Devisenexperte der Mizuho Financial Group. Nun würdenShort-Verkäufer, die auf einen Kursverfall setzen, in den Markt gehen und denEuro unter Druck bringen.
Nachdem eine Einigung über den Schuldenschnitt mit privaten und öffentlichenGläubigern am Wochenende ebensowenig erzielt wurde wie über das zweiteHilfspaket, schlägt sich das griechische Schuldendrama wieder mit voller Wuchtan den Finanzmärkten nieder. Die Gespräche über den weiteren Sanierungskurswaren zuletzt ins Stocken geraten. Athen muss dringend Geld auftreiben, um imMärz fällige Schulden begleichen zu können - ansonsten droht dem Land diePleite.
Die kommenden 24 Stunden seien recht kritisch, schrieb Deutsche-Bank-AnalystJim Reid in einem aktuellen Kommentar. Die Verhandlungen über einenSchuldenschnitt mit privaten Investoren träten nun wegen der ausstehendenpolitischen Einigung für das zweite Hilfspaket in den Hintergrund. "Der Marktist nicht sehr geduldig", kommentierte ein Stratege in New York.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,82810 (0,83220) britische Pfund , 99,97 (100,30)japanische Yen und 1,2067 (1,2050) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.719,00(Freitag: 1.734,00) Dollar fixiert. Ein Kilogramm Gold kostete 41.560,00(42.260,00) Euro.