Devisen: Konjunktursorgen bringen Euro weiter unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag unter steigendenKonjunktursorgen um China und die Eurozone gelitten und steuert auf den zweitenTagesverlust in Serie zu. Eine unerwartete Stimmungseintrübung unter denEinkaufsmanagern brachte die europäische Gemeinschaftswährung unter Druck.
ImNachmittagshandel fiel der Euro bis auf 1,3134 US-Dollar und damit mehr alseinen Cent hinter sein Tageshoch vom Morgen zurück. Zuletzt kostete er 1,3190Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittagauf 1,3167 (Mittwoch: 1,3225) Dollar fest.
"Die Einkaufsmanager-Indizes haben in Erinnerung gerufen, wie steinig derWeg zur Erholung ist", sagte Devisenexperte Brian Kim von der Royal Bank ofScotland. In der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft China fiel derEinkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe im März überraschenddeutlich von 49,6 auf 48,1 Punkte. Auch das Pendant in der Eurozone brachte eineherbe Enttäuschung und sank unerwartet von 49,3 auf 48,7 Zähler.
Die Daten hätten "auf ganzer Linie enttäuscht", sagte Ulrich Wortberg,Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen. "Traurig" sei vor allem, dass dieIndizes in den beiden größten Euro-Volkswirtschaften Frankreich und Deutschlandunter die Expansionsschwelle von 50 Punkten absackten. Auch an den europäischenAnleihemärkten stieg die Nervosität den zweiten Tag in Folge. DieRisikoaufschläge für Bonds aus Italien und Spanien zogen weiter an. Erstmalsseit zwei Monaten kletterten die spanischen Renditen im richtungsweisendenzehnjährigen Laufzeitbereich zwischenzeitlich wieder über 5,5 Prozent.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,83330 (0,83495) britische Pfund , 109,40 (111,11)japanische Yen und 1,2055 (1,2058) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.635,50(Vortag: 1.649,25) Dollar fixiert. Ein Kilogramm Gold kostete 39.290,00(39.480,00) Euro.