Devisen: Problematische Regierungsbildung in Athen drückt Euro unter 1,30 Dollar

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag vor demHintergrund einer problematischen Regierungsbildung in Griechenland unter dieMarke von 1,30 US-Dollar gerutscht. Im Tief fiel die Gemeinschaftswährung auf1,2984 Dollar und kostete damit einen halben Cent weniger als am Morgen.

GegenMittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3025(Montag: 1,3033) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7678 (0,7673)Euro.

"Die Koalitionsverhandlungen in Athen sorgen für neue Unsicherheit an denDevisenmärkten", beschrieb Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank dieStimmung unter den Anlegern. Nach dem Scheitern der griechischen Konservativenversucht derzeit die linksradikale Syriza-Partei eine neue Regierung in demEuroland zu bilden. Bei der Parlamentswahl am Sonntag haben die Verfechter einesumstrittenen Sparprogramms im Kampf gegen die drohende Staatspleite ihreMehrheit verloren.

Der Verkaufsdruck auf den Euro sei aber "nicht massiv", versicherte ExperteLeuchtmann. Die Finanzmärkte sehen schnelle Neuwahlen in Griechenland als diewahrscheinlichste Lösung für die aktuell verfahrene politische Situation. DieZeit drängt: Bereits im Juni werden Mitglieder des Internationalen Währungsfonds(IWF), der EZB und der EU in Athen zu Verhandlungen für die Freigabe neuerHilfsmilliarden erwartet. Der Fokus der Anleger dürfte daher weiter aufGriechenland gerichtet sein, sagte Experte Leuchtmann, der ein deutlichesAbrutschen des Euro unter die Marke von 1,30 Dollar nicht ausschloss.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,80645 (0,80647) britische Pfund , 104,01 (104,19)japanische Yen und 1,2014 (1,2012) Schweizer Franken festgesetzt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit1.602,50 (Freitag:1643.75 ) Dollar gefixt. Am Vortag war der Goldpreis in Londonwegen eines Feiertages nicht festgesetzt worden. Ein Kilogramm Gold kostete39.530,00 (Montag: 39.630,00) Euro.