Discounter kämpfen um die Wurst – Preise sinken
Die zwölfte Runde ist eingeläutet: Teewurst, Salami und Co. gibt es langfristig billiger.
Düsseldorf. Im Preiskampf der Lebensmittelhändler geht es jetzt um die Wurst: Mehrere Discounter senkten am Donnerstag bei einer Reihe von Wurst- und Fleischwaren dauerhaft die Preise. Die Abschläge sind diesmal aber nicht so hoch wie in den Preisrunden für andere Lebensmittel in den vergangenen Monaten.
So nahm Aldi Süd Preisreduzierungen bei 11 Wurstwaren zwischen 2,4 und 6 Prozent vor. An den Discountern orientieren sich auch Supermärkte im Preiseinstiegsbereich. Deshalb gehen Experten von der zwölften Preissenkungswelle des Jahres aus. Sie dürfte aber nur einen Teil des Wurstsortiments betreffen. Drastische Preissenkungen bei Mehl und bei Zucker drücken schon auf die Gewinne. Zudem werden die Discounter von den Landwirten für massive Senkungen kritisiert.
Aldi setzte den Rotstift unter anderem bei Teewurst, Edelsalami und Hinterschinken an. In den meisten Fällen wurde der Preis um 10 Cent je Packung reduziert. Bei Frikadellen sind es 6 Cent. Zusätzlich zu den 11 Standard-Artikeln bezog Aldi Süd auch regional verfügbare Ware in die neuen Preissenkungen ein. Der zum Rewe-Konzern gehörende Discounter Penny setzte nach eigenen Angaben am Donnerstag bei mehr als 20 Artikeln aus dem Wurstbereich den Rotstift an. Norma senkt unter anderem bei Leberkäs, Salami und Schinken-Spezialitäten die Preise. Die neue Preissenkungswelle betreffe Artikel quer durch das Sortiment, darunter auch Säfte und Sonnenblumenöl, betonte Norma. Solche Produkte hat auch Aldi Süd für die neue Runde mit ausgewählt. Netto Marken-Discount geht ebenfalls in der neuen Preisrunde mit.
"Wir haben heute auch die Preise gesenkt", sagte eine Sprecherin von Lidl. Um welche Produkte es dabei geht und wie stark die Preissenkungen ausfallen, teilte der Discounter nicht mit.
"Bei den Wurstartikeln sind keine Preise dabei, die es nicht schon einmal gab", sagte Discount-Experte Matthias Queck. Es handele sich um moderate Senkungen. Wesentlich schärfer sei der Preiskampf bei der Runde Ende Oktober gewesen, als Mehl 36 Prozent und Zucker 19 Prozent billiger wurden. dpa