Wall Street in New York Dow Jones nach Auf und Ab klar im Plus
New York (dpa) - Der US-Börsenhandel ist am Freitag hochnervös gewesen. Die wichtigsten Indizes pendelten immer wieder zwischen Gewinnen und Verlusten. Eine klare Richtung gab es nicht.
Letztlich verabschiedete sich der Dow Jones Industrial mit einem deutlichen Plus von 1,38 Prozent auf 24 190,90 Punkte ins Wochenende. Im Verlauf der vergangenen fünf Handelstage verbuchte der US-Leitindex damit dennoch einen Verlust von 5,2 Prozent. Seit seinem am 26. Januar erreichten Rekordhoch bei 26 616 Punkten beträgt das Minus inzwischen etwas mehr als 9 Prozent.
Der breit gefasste S&P 500 stieg am Freitag um 1,49 Prozent auf 2619,55 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,69 Prozent auf 6412,68 Zähler. Der Grundtenor an den Börsen sei momentan geprägt von Nervosität, Angst und Unsicherheit, fasste Analyst David Madden von CMC Markets das Geschehen zusammen.
Dass der Dow allein am vergangenen Montag um fast 1600 Punkte oder 6 Prozent abgesackt war und am Donnerstag dann erneut deutlich fiel, war vor allem mit Sorgen über steigende Zinsen begründet worden. Weltweit starke Wirtschaftsdaten könnten die Notenbanken dazu bewegen, den Strom des Billiggeldes deutlich schneller abebben zu lassen als bisher angenommen, hatte es geheißen. Doch Experten sehen noch eine andere Ursache für die Börsenturbulenzen: Nach Jahren extrem geringer Kursschwankungen haben Spekulanten auf der Suche nach Profiten auf den Fortbestand der Ruhe an den Finanzmärkten gewettet - und sie damit trügerisch gemacht.
Mit Blick auf die Ereignisse rund um Wirtschaft und Unternehmen herrschte eine gewisse Erleichterung, dass es in den USA für die nächsten zwei Jahre nun endlich einen neuen Haushalt gibt. Nach einer dramatischen Nachtsitzung zum Freitag und einem Mini-Shutdown setzte Präsident Trump seine Unterschrift unter das im Kongress verabschiedete Haushaltsgesetz.
Unter den Einzelwerten ragten im Dow die Anteile des Adidas-Konkurrenten Nike heraus, die um 4,80 Prozent zulegten. Nachrichten gab es jedoch keine. An zweiter Stelle legten die Aktien von American Express um 3,83 Prozent zu. Die auf Geschäftsreisen spezialisierte Sparte AmEx Global Business Travel (GBT) will den britischen Konkurrenten Hogg Robinson übernehmen. Dessen größte Anteilseigner haben dem Verkauf im Grundsatz bereits zugestimmt. Zugleich soll die SaaS-Sparte von Hogg Robinson (Software as a Service) an den AmEx-Wettbewerber Visa verkauft werden. Die Visa-Aktien rückten um 2,16 Prozent vor.
Schwächster Dow-Wert waren hingegen die Aktien von United Technologies mit minus 1,92 Prozent. Auslöser ist neuer Ärger beim viel gefragten Airbus-Mittelstreckenjet A320neo. Erneut gibt es wohl technische Probleme mit dem Getriebefan-Triebwerken der United-Technologies-Tochter Pratt & Whitney. Diese bremsen bereits seit über zwei Jahren die Auslieferungen bei Airbus.
Die Papiere der Logistikunternehmen UPS und FedEx verloren 2,64 Prozent beziehungsweise 1,65 Prozent. Nachdem sie erst kürzlich unter Spekulationen über eine Konkurrenz durch Amazon gelitten hatten, goss jetzt das „Wall Street Journal“ weiteres Öl ins Feuer. Amazon werde mit einem Paketdienst namens „Shipping with Amazon“ an den Start gehen, berichtete das Blatt. Dessen Titel verloren 0,84 Prozent.
Schlusslicht im Nasdaq 100 waren mit einem herben Abschlag von 15,47 Prozent die Anteile des Reisedienstleisters Expedia, der am Vorabend über sein abgelaufenes Quartal berichtet und damit enttäuscht hatte.
Der Euro gab im US-Handel leicht nach und kostete zum Wall-Street-Schluss 1,2232 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,2273 (Donnerstag: 1,2252) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8148 (0,8162) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt sanken richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 3/32 Punkte auf 99 7/32 Punkte und rentierten mit 2,84 Prozent./ck/he