dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Umwelthilfe: Viele Händler verweigern Rücknahme von Elektroschrott

Berlin (dpa) - Viele Händler verweigern der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zufolge die gesetzlich vorgeschriebene Rücknahme alter Elektrogeräte. Tests bei 45 Unternehmen belegten, dass „die Mehrheit des Handels“ Verbraucher schlecht oder falsch informiere, Geräte nicht zurücknehme oder dafür Gebühren verlange. Die DUH-Ergebnisse lagen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vor. Auch die „Bild“-Zeitung berichtete darüber. Die Verbraucherschützer haben nach eigenen Angaben Elektrofachgeschäfte, Baumärkte, Möbelhäuser und Online-Händler getestet. Die Deutschen dürfen seit einem Monat ihre ausgedienten Elektrogeräte beim Händler abgeben - vorausgesetzt, das Geschäft hat 400 Quadratmeter Verkaufsfläche für Elektrogeräte. Viele Geschäfte verweigerten die Rücknahme unter Verweis auf die Fläche, kritisierte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Sommerhoch am Bau: Volle Auftragsbücher und mehr Umsatz

Wiesbaden (dpa) - Der Immobilienboom in Zeiten extrem niedriger Zinsen füllt die Kassen und Auftragsbücher der Baubranche. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe stieg im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal um 8,3 Prozent auf 29,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Der Bestand reiche für dreieinhalb Monate, das sei der höchste gesamtdeutsche Wert, erklärte der Bauindustrieverband. Besonders gut lief es im Wohnungsbau. Die Betriebe meldeten im ersten Halbjahr ein Orderplus von 21,3 Prozent und eine Umsatzsteigerung von 16,8 Prozent. Immobilienkredite sind derzeit dank der Niedrigzinsen historisch günstig. Zugleich flüchten Anleger wegen der Flaute auf dem Sparbuch in Betongold.

Überraschender Stimmungsdämpfer für die deutsche Wirtschaft

München (dpa) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August überraschend und deutlich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 108,3 Punkten im Vormonat auf 106,2 Punkte, wie das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Donnerstag in München mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Februar 2016. Die rund 7000 befragten Unternehmen schätzten sowohl ihre derzeitige Lage als auch ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate schlechter ein als im Juli. „Die deutsche Konjunktur fällt in ein Sommerloch“, erklärte Ifo-Chef Clemens Fuest. Volkswirte hatten eigentlich mit einem leichten Anstieg des Konjunkturbarometers gerechnet.

Schiffskrise hat NordLB weiter im Griff - Verluste zur Jahresmitte

Hannover (dpa) - Die globale Schiffskrise prägt weiter die Bilanz von Norddeutschlands größter Landesbank NordLB. Die ersten sechs Monate schloss der Konzern wegen maroder Schiffskredite und einem neuen Risikopuffer mit einem Verlust von 406 Millionen Euro nach Steuern ab, wie das Geldhaus am Donnerstag in Hannover mitteilte. Im ersten Halbjahr 2015 stand noch ein Gewinn von 290 Millionen Euro in den Büchern. Deutschlands drittgrößte Landesbank, die fürs Gesamtjahr ebenfalls einen deutlichen Verlust erwartet, gilt als einer der bedeutendsten Schiffsfinanzierer Europas.

IFA setzt auf stabiles Konsumklima

Berlin (dpa) - Die IFA setzt in diesem Jahr auf ein gutes Konsumklima in Deutschland. „Die Ex-Sparweltmeister gehen shoppen“, sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender des Branchenverbands gfu am Donnerstag in Berlin. Der Brexit habe zwar einige negative Auswirkungen auf das ökonomische Umfeld gehabt, aber das Konsumklima sei stabil geblieben. Erstmals seit Jahren gebe es auch wieder eine steigende Anschaffungsbereitschaft bei TV-Geräten. Die Branche der Unterhaltungselektronik hatte das erste Halbjahr mit einem leichten Minus von 2,3 Prozent abgeschlossen, sich im Vergleich zum Vorjahr damit jedoch deutlich verbessert. Besonders kräftig legte das Geschäft im zweiten Quartal zu. Traditionell erwartet die Branche von der IFA kräftige Impulse für das Weihnachtsgeschäft.

Neue Chance für letzte Ruhr-Zeche: Stromspeicher in der Energiewende

Bottrop (dpa) - Für die letzte Zeche im Ruhrgebiet gibt es eine neue Chance: Das Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop könnte nach ihrer Schließung Ende 2018 zu einem riesigen Stromspeicher für 450 000 Haushalte umgebaut werden. Die Anlage sei von der Geologie geeignet und die Kosten von etwa 250 bis 300 Millionen Euro lägen nicht höher als bei oberirdischen Speicherkraftwerken, sagte der Duisburger Professer für Wasserbau, André Niemann, am Donnerstag bei der Vorstellung eines Gutachtens in Bottrop. Speicherkraftwerke werden wegen der Energiewende bundesweit dringend gebraucht, um den in großer Zahl produzierten Wind- und Sonnenstrom aufzunehmen. Ein Speicherkraftwerk in einer Steinkohlezeche wäre weltweit einmalig.

Schlechte Stimmung in Unternehmen belastet Dax

Frankfurt/Main (dpa) - Die verhaltene Entwicklung an den Überseebörsen und die Stimmungseintrübung in deutschen Unternehmen haben den Dax am Donnerstag ausgebremst. Am Nachmittag verlor der deutsche Leitindex 0,94 Prozent auf 10 522,81 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen ging es um 0,87 Prozent auf 21 465,88 Zähler bergab und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,92 Prozent auf 1714,69 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,73 Prozent auf 2986,58 Punkte. Der Euro stieg auf 1,1292 US-Dollar. Am Mittwoch hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1268 (Dienstag: 1,1339) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8875 (0,8819) Euro.