dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Ikea nimmt unbegrenztes Rückgaberecht wieder zurück

Hofheim (dpa) - Der Möbelhändler Ikea nimmt nach zwei Jahren sein zeitlich unbegrenztes Rückgaberecht wieder zurück. Die Kunden haben bei Einkäufen ab dem 1. September 2016 noch ein Jahr Zeit, um Ware ohne Angabe von Gründen zurückzugeben und den Kaufpreis erstattet zu bekommen. Damit werde das Rückgaberecht in den deutschen Filialen mit einer globalen Ikea-Richtlinie vereinheitlicht, teilte das Unternehmen an seinem Deutschland-Sitz in Hofheim bei Frankfurt mit. Die Frist von 365 Tagen liege immer noch über dem in der Branche Üblichen und gebe dem Kunden Sicherheit gegen Fehlkäufe. „Wir haben festgestellt, dass unsere Kunden gar keinen Bedarf für eine so lange Frist haben“, sagte der bei Ikea Deutschland für die Kundenzufriedenheit verantwortliche Manager Klaus Cholewa der Deutschen Presse-Agentur. „Weit über 90 Prozent der Kunden, die einen Artikel umtauschen wollen, kommen in den ersten zwei bis drei Monaten nach dem Kauf. Wir müssen daher keine Prozesse für etwas vorhalten, was gar nicht benötigt wird.“

Geschäft mit Reisemobilen und Caravans boomt

Düsseldorf (dpa) - In Deutschland boomt das Geschäft mit Reisemobilen und Caravans. Rund 33 000 Reisemobile dürften nach Schätzungen des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD) in diesem Jahr in der Bundesrepublik neu zugelassen werden. Das wären fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr und ein Rekord, wie CIVD-Geschäftsführer Hans-Karl Sternberg am Mittwoch in Düsseldorf sagte. Auch die Nachfrage nach den preisgünstigeren Caravan-Anhängern steigt wieder. Hier rechnet die Branche mit einem Plus von 10 Prozent auf rund 20 000 verkaufte Wohnanhänger. In den ersten sieben Monaten wurden bereits fast 43 000 Freizeitfahrzeuge verkauft, 16,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Heimwerker und Handwerker verhelfen Baumärkten zu guten Geschäften

Köln (dpa) - Das Werkeln und Basteln im eigenen Haus und Garten hat dem deutschen Baumarkthandel im laufenden Jahr wieder gute Geschäfte eingebracht. Trotz schwieriger Witterungsbedingungen habe die Branche im ersten Halbjahr mit insgesamt 9,45 Milliarden Euro ein Umsatzplus von 1,5 Prozent erzielt, teilte der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) am Mittwoch in Köln in einem Zwischenbericht mit. Im zweiten Quartal sei es sogar ein Anstieg um drei Prozent gewesen. Wachstumstreiber waren die Sparten Technik/Büro/Unterhaltung, Wand und Boden, Sanitärinstallation und Bauchemie/Baumaterial. Positiv entwickelten sich aber auch die Gartenbereiche wie Gartengeräte, Be- und Entwässerung sowie Pflanzen.

Gastgewerbe profitiert von Konsumlust der Verbraucher - mehr Umsatz

Wiesbaden (dpa) - Der Boom im Deutschland-Tourismus und die Konsumlust der Verbraucher lassen bei Hotels und Gaststätten die Kassen klingeln. Im ersten Halbjahr setzte das Gastgewerbe 3,3 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Zu unveränderten Preisen ergab sich ein reales Wachstum von 1,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete. Vor allem Caterer und Hotels legten zu, während bei der Gastronomie der reale Zuwachs nur 0,3 Prozent betrug. Insbesondere Biergärten und Co. litten unter dem unbeständigen Wetter der vergangenen Monate. Auch die Fußball-EM habe die Erwartungen nicht erfüllt.

Linde-Chef Büchele muss um Posten bangen

München (dpa) - Bei einer Fusion von Linde mit dem US-Konkurrenten Praxair zum weltgrößten Gasehersteller gilt ein Amerikaner als Favorit für den Chefposten. Der Vertrag von Linde-Chef Wolfgang Büchele könnte Ende September zwar noch einmal verlängert werden - aber nach dem Zusammenschluss könnte Schluss sein, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch von mit den Vorgängen vertrauten Personen. Das „Handelsblatt“ (Mittwoch) berichtete unter Berufung auf Unternehmenskreise, Praxair-Chef Stephen Angel habe die Profitabilität seines Unternehmens deutlich verbessert und eine überzeugendere Erfolgsgeschichte vorzuweisen. In einem fusionierten Konzern könnte er Vorstandschef und Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle oberster Kontrolleur werden.

Ford will 2021 selbstfahrende Autos in Serie bauen

Dearborn (dpa) - Ford will in fünf Jahren komplett selbstfahrende Autos ohne Lenkrad und Pedale in Serie auf die Straße bringen. Sie sollen dann zunächst in Flotten von Mobilitätsdiensten eingesetzt werden, erklärte der zweitgrößte US-Autobauer am Dienstagabend (Ortszeit). Der Plan ist der nächste große Schritt im Wettlauf um das Auto der Zukunft. Auch BMW hatte bereits selbstfahrende Autos konkret zum Jahr 2021 in Aussicht gestellt. Google kündigte ebenfalls an, bei seinem Roboterwagen-Konzept auf klassische Steuerelemente wie Lenkrad und Pedale verzichten zu wollen.

Baywa-Chef: Europas Landwirtschaft vor tiefgreifendem Wandel

München (dpa) - Der Landwirtschaft und den ländlichen Regionen Europas steht nach Einschätzung von Baywa-Chef Klaus Josef Lutz ein tiefgreifender Wandel bevor. Dazu trügen sowohl der Druck des Weltmarkts als auch die Digitalisierung in der Agrarbranche bei. „Wir bekommen eine Vernetzung und Automatisierung auf den Höfen, wie wir sie in anderen Bereichen längst haben“, sagte Lutz der Deutschen Presse-Agentur. „Der Fantasie sind da beinahe keine Grenzen gesetzt. Das wird tiefgreifende soziale und ökonomische Veränderungen nach sich ziehen.“ Als Beispiel nannte der Chef des größten europäischen Agrarhandelskonzerns den Einsatz von Robotern auf Feldern und Obstplantagen, der in einigen Jahren Realität werden könnte: „Bereits in der Entwicklung sind robotergesteuerte Erntehelfer.“

Sorgen vor US-Zinserhöhung ziehen Dax runter

Frankfurt/Main (dpa) - Der Leitindex Dax hat seine jüngsten Verluste deutlich ausgeweitet. Das Börsenbarometer geriet am Mittwoch im Handelsverlauf immer stärker unter Druck und fiel bis zum frühen Nachmittag um 1,05 Prozent auf 10 564,89 Punkte. Die Furcht vor einer strafferen Geldpolitik der US-Notenbank sorgte für Gewinnmitnahmen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 0,58 Prozent auf 21 551,19 Punkte nach. Der Kurs des Euro stand bei 1,1273 US-Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,8871 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs tags zuvor auf 1,1295 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8854 Euro gekostet.