dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Sinkende Nachfrage außerhalb der EU dämpft Exportwachstum

Wiesbaden (dpa) - Der deutsche Export hat im ersten Halbjahr an Schwung verloren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gingen Waren im Wert von 603,2 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 1,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In den ersten sechs Monaten 2015 hatte der damals schwache Euro den deutschen Exportunternehmen noch ein kräftiges Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum beschert. Der Außenhandelsverband BGA sprach am Dienstag von einem „kraftlosen“ ersten Halbjahr. Angetrieben wurde das deutsche Export-Geschäft in diesem Jahr bisher vor allem von Ausfuhren in Mitgliedsländer der EU, die von Januar bis Juni um 3,3 Prozent zulegten.

EU-Staaten stimmen Straferlass für Defizitsünder zu

Brüssel (dpa) - Spanien und Portugal müssen trotz erheblicher Verstöße gegen die europäischen Schuldenregeln keine Geldbußen zahlen. Für ein Veto gegen den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Straferlass sei nicht die notwendige Mehrheit zustande gekommen, teilte die Vertretung der EU-Staaten am Dienstag mit. Theoretisch hätten die anderen EU-Länder gegen Spanien und Portugal Geldbußen in Höhe von insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro verhängen können. Die EU-Kommission plädierte schon vor eineinhalb Wochen für einen Straferlass - unter anderem, um die EU-kritische Stimmung in den betroffenen Ländern nicht noch weiter anzuheizen.

Zweiter Wohnsitz Berlin - Eigentümer dürfen an Touristen vermieten

Berlin (dpa) - Zweitwohnungen in Berlin dürfen nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts zeitweise an Touristen vermietet werden. Dafür müssten die zuständigen Bezirksämter eine Ausnahmegenehmigung erteilen, entschied das Gericht am Dienstag. Es gab damit drei Eigentümern Recht. Sie hatten geklagt, weil ihnen die Genehmigung verweigert worden war. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung wurde Berufung zugelassen. (Urteile vom 9. August 2016 (VG 6 K 91.16, VG 6 K 151 und VG 6 K 153.16). Die Eigentümer aus Rostock, Dänemark und Italien nutzen ihre Wohnungen zum Teil selbst. In der Zeit, in der sie nicht da sind, wollen sie Feriengäste beherbergen. Dies hatten die Bezirksämter von Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow mit Verweis auf das Zweckentfremdungsverbot verweigert. Laut Urteil tritt bei der Vermietung einer Zweitwohnung während der Abwesenheit der Eigentümer kein Verlust von Wohnraum ein.

Munich Re kommt besser als erwartet durch das Halbjahr

München (dpa) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat die erste Jahreshälfte trotz hoher Katastrophenschäden besser als erwartet überstanden. Obwohl allein die großen Waldbrände in Kanada und Erdbeben im Süden Japans den Konzern fast eine halbe Milliarde Euro kosteten, schrumpfte der Nettogewinn im zweiten Quartal weit weniger kräftig als von manchen Analysten prophezeit. Unter dem Strich verdiente die Münchner Rück von April bis Ende Juni 974 Millionen Euro, neun Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. „Im zweiten Quartal war echt was los“, kommentierte Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek. „Wir haben viele Großschäden gehabt, die auch teuer geworden sind.“ Keine großen Effekte hatten hingegen die frühsommerlichen schweren Unwetter in Deutschland.

Autoabsatz in China gewinnt weiter an Fahrt - PCA-Daten

Peking (dpa) - In China hat sich das Wachstum des Automarkts dank Rabatten weiter beschleunigt. Im Juli sei die Zahl der verkauften Fahrzeuge um 23 Prozent auf 1,6 Millionen Stück gestiegen, teilte der Branchenverband PCA am Dienstag in Peking mit. Damit erhöhten sich die Verkaufszahlen den fünften Monat in Folge. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden damit auf dem weltgrößten Automarkt 12,4 Millionen Fahrzeuge verkauft - ein Plus von 11,1 Prozent. China ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für die deutschen Hersteller BMW, Daimler und Volkswagen. Vor einem Jahr war der chinesische Automarkt in den Sommermonaten wegen der sich abkühlenden Konjunktur ins Stottern gekommen.

„Fantastischer Sommer“ für Tourismus in Italien

Rom (dpa) - Auch Angela Merkel ist da. Die Kanzlerin urlaubt gerade in Südtirol. Italien erlebt dieses Jahr einen besonderen Ansturm von Feriengästen: Aus dem eigenen Land und aus anderen Nationen, ganz besonders auch aus Deutschland. Krisen, eine unsichere Lage und Terrorangst bestimmen auch den Tourismus. Viele haben sich andere Ziele gesucht als etwa die Türkei, Ägypten oder auch Frankreich. Italiens Tourismusbranche profitiert - und rechnet mit einem Rekordsommer. Nach Schätzungen des Hotellerieverbands Federalberghi wollen allein 33,3 Millionen italienische Touristen in diesem Sommer für Urlaub im eigenen Land eine Unterkunft buchen, das sind 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Dax steigt auf Jahreshoch

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Dienstag auf den höchsten Stand des Jahres geklettert. In der Spitze ging es bis auf 10 538 Punkte nach oben. Am Nachmittag lag der deutsche Leitindex noch 0,87 Prozent im Plus bei 10 523,43 Punkten. Den bisher höchsten Stand hatte das Börsenbarometer direkt zu Jahresbeginn erreicht, bevor Sorgen um die Weltwirtschaft es im Februar bis auf rund 8700 Punkten hatten einknicken lassen. Vom Allzeithoch bei gut 12 390 Punkten aus dem Jahr 2015 ist der Dax aber noch ein gutes Stück entfernt. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax gewann am Dienstag 0,59 Prozent auf 21 408,25 Zähler und für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,69 Prozent auf 1715,95 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um rund ein halbes Prozent. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,21 Prozent. Beim Kurs des Euro hielt sich die Bewegung unter dem Strich in Grenzen: Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,1080 US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,9025 Euro.