dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Neue Strategie: VW setzt auf Elektroautos und autonomes Fahren
Wolfsburg (dpa) - Europas größter Autobauer Volkswagen will sich nach dem Abgas-Skandal grundlegend neu aufstellen und die Elektromobilität massiv ausbauen. Weitere Schwerpunkte sind das autonome Fahren und neue Mobilitätsdienstleistungen. Sie sollen neben dem klassischen Kerngeschäft die zweite Säule des Konzerns werden. Volkswagen solle für das „neue Zeitalter der Mobilität“ umgebaut werden, sagte Konzernchef Matthias Müller am Donnerstag bei der Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie bis zum Jahr 2025. In den Umbau will VW in den nächsten neun Jahren einen zweistelligen Milliardenbetrag investieren. Mit der neuen Strategie reagiert VW auch auf die fundamentalen Veränderungen in der Autobranche. Die beiden großen Zukunftsthemen sind alternative Antriebe wie Elektromotoren und die digitale Revolution mit mehr Internet im Auto. Müller sprach von einem „epochalen Wandel“. Der Wettbewerb werde schärfer.
Kein Ende der Billiggeld-Schwemme - Fed und Bank von Japan vorsichtig
Washington/Tokio (dpa) - Die Brexit-Angst und die weiter wackelige Konjunktur in großen Volkswirtschaften lassen Notenbanken weltweit vor einer Erhöhung der Zinsen zurückschrecken. In den USA schob die Federal Reserve (Fed) eine Erhöhung des Leitzinses auf, auch die Währungshüter in Japan und der Schweiz sowie Großbritannien hielten am Donnerstag still. In Washington spielte neben der Sorge um die wirtschaftlichen Folgen eines britischen EU-Austritts auch die schwache Entwicklung auf dem inländischen Arbeitsmarkt ein Rolle. Der Leitzins verharrt deshalb auf einem Niveau zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Fed-Chefin Janet Yellen sprach von „Gegenwind für die US-Wirtschaft“, auch aus dem Ausland.
Midea legt offizielles Angebot für Kuka vor
Augsburg (dpa) - Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea macht mit seinen Übernahmeplänen für den Roboterbauer Kuka ernst. Am Donnerstag legten die Chinesen ein offizielles Übernahmeangebot vor. Damit bestätigen sie ihre Pläne, ihren Anteil an dem Augsburger Unternehmen auf über 30 Prozent erhöhen zu wollen. Wie hoch der Anteil an Kuka tatsächlich wird, hängt davon ab, wie viele Aktionäre ihre Anteilsscheine abgeben. Midea bietet wie bereits bekannt 115 Euro je Aktie und bewertet das Unternehmen demnach mit knapp 4,6 Milliarden Euro. Die Annahmefrist läuft bis zum 15. Juli 24 Uhr. Midea bekräftigte, es solle kein Beherrschungsvertrag abgeschlossen werden und Kuka solle auch nicht von der Börse genommen werden.
Europas Automarkt wächst im Mai kräftig - VW-Marktanteil sinkt weiter
Brüssel (dpa) - Europas Automarkt wächst weiterhin kräftig: Mit knapp 1,3 Millionen Fahrzeugen seien in der Europäischen Union im Mai 16,0 Prozent mehr zugelassen worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, teilte der Branchenverband Acea am Donnerstag mit. Damit stieg der Absatz den 33. Monat in Folge. Das Verkaufsvolumen sei fast genauso hoch gewesen wie zuletzt im Mai 2008, unmittelbar bevor die Finanzkrise die Automobilindustrie schwer getroffen hatte. In Italien (plus 27,3 Prozent), Frankreich (plus 22,3 Prozent) und Spanien (plus 20,9 Prozent) legten die Neuzulassungen überdurchschnittlich zu. In Deutschland lag das Verkaufsplus bei 11,9%.
Neuer 50-Euro-Schein soll Anfang Juli vorgestellt werden
Frankfurt/Main (dpa) - Im kommenden Jahr sollen die Verbraucher ihn in den Händen halten: Den neuen 50-Euro-Schein. Am 5. Juli wird er erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, wie die Europäische Zentralbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Im Frühjahr 2017 soll der neue 50er dann in Umlauf gebracht werden. Bessere Sicherheitsmerkmale sollen ihn fälschungssicherer machen. Ein Großteil der im vergangenen Jahr aus dem Verkehr gezogenen Blüten waren 20er und 50er. Der 50er ist die am häufigsten genutzte Stückelung der Euro-Banknoten. Mehr als acht Milliarden davon sind im Umlauf - etwa 45 Prozent aller Euro-Scheine.
Dax leidet unter Brexit-Angst und Notenbank-Entscheidungen
Frankfurt/Main (dpa) - Die zaghafte Erholung am deutschen Aktienmarkt ist am Donnerstag von den Notenbanken Japans und der USA zunichte gemacht worden. Ihr Stillhalten in Sachen Geldpolitik und geäußerte Sorgen über die Weltwirtschaft sorgten für erneut markante Verluste an den Börsen. Hinzu kamen wieder zunehmende Ängste vor einem Ausstieg Großbritanniens aus der EU. Der Dax notierte am Nachmittag zuletzt 1,25 Prozent tiefer bei 9535,94 Punkten. Seit Mitte vergangener Woche hatte vor allem die Furcht vor den Folgen eines möglichen EU-Austritts Großbritanniens den deutschen Leitindex um 7,5 Prozent fallen lassen, bevor er sich am Mittwoch um rund 1 Prozent erholte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1174 (Mittwoch: 1,1230) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8949 (0,8905) Euro.