dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Siemens kündigt Aktionären ein starkes Jahr an
München (dpa) - Mit einem Feuerwerk guter Nachrichten hat Siemens seine Aktionäre überrascht. Auftragseingang, Umsatz und Gewinn sind im ersten Quartal kräftig gestiegen. Vorstandschef Joe Kaeser hob vor der Hauptversammlung am Dienstag in München zudem die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr auf mindestens 5,3 Milliarden Euro an. Die Börse reagierte erfreut: Der Aktienkurs von Europas größtem Elektronikkonzern legte als einziger Dax-Wert zu. „Wir sind sehr gut ins Geschäftsjahr gestartet“, und dank der vollen Auftragsbücher werde es trotz der sich weiter eintrübenden Weltwirtschaft „ein vergleichsweise gutes Jahr für Siemens“ werden, sagte Kaeser auf der Hauptversammlung.
Visa: Jüngstes Datenleck bei Kreditkarten stoppt Erfolgstrend nicht
Frankfurt/Main (dpa) - Das jüngste Datenleck bei Kreditkarten tut dem zunehmenden Erfolg von Plastikgeld nach Einschätzung des Kreditkartenanbieters Visa keinen Abbruch. „Hundertprozentige Sicherheit gibt es nirgendwo“, sagte der seit 1. Oktober amtierende Visa-Chef für Zentraleuropa, Albrecht Kiel, am Dienstag in Frankfurt. „In Relation zu den Ausgaben war das ein sehr überschaubares Risiko, das sehr schnell eingegrenzt und behoben wurde.“ Mehrere Banken - darunter die Commerzbank, ihre Tochter Comdirect und die Postbank - hatten in den vergangenen Tagen insgesamt etwa 100 000 Kreditkarten ausgetauscht, weil es ein Datenleck bei einem Dienstleister gab. Die Institute hatten betont, es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um dem Missbrauch von Daten vorzubeugen. Kiel betonte: „Es handelt sich nicht um einen Datenabgriff bei Visa.“
Lust auf Süßes und Salziges in Deutschland weiter groß
Köln (dpa) - Die Lust auf Süßes und Salziges ist in Deutschland ungebrochen. Mit einem Zuwachs um 0,8 Prozent auf 32,48 Kilogramm legte der Pro-Kopf-Verbrauch an Süßwaren und Knabberartikeln auch im vergangenen Jahr weiter zu. Die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben seien sogar um 3,2 Prozent auf durchschnittlich 109,16 Euro weiter gewachsen, berichtete der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Dienstag im Vorfeld der Internationalen Süßwarenmesse ISM in Köln. Vom 31. Januar bis zum 3. Februar zeigen rund 1600 Aussteller bei der nur für Fachbesucher geöffneten Messe neue Trends der Branche.
Starke Medizintechnik hält Philips in der Spur
Amsterdam (dpa) - Ein glänzendes Geschäft mit Medizintechnik hat den niederländischen Elektrokonzern Philips im vergangenen Jahr gestärkt und die Entwicklung auf verschiedenen Baustellen überstrahlt. Der überraschend starke Auftragseingang in dem Bereich ließ den vorerst geplatzten Verkauf der Lichtsparte Lumileds und die roten Zahlen im Schlussquartal 2015 in den Hintergrund treten. 2016 erwartet Philips neue Zuwächse, teilte das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mit. In der Gesundheitssparte zogen die Niederländer zuletzt noch mehr Bestellungen an Land als der Konkurrent Siemens. Die Münchner hatten am Montag aber auch mit ihren Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vor der Hauptversammlung überzeugt. Bei der Medizintechnik verbuchte Philips - bereinigt um Währungseffekte - im vergangenen Vierteljahr ein Auftragsplus von 15 Prozent. Vor allem die Nachfrage nach Computertomographen aus Nordamerika und China stieg an.
Elektrobranche sieht sich für Industrie 4.0 gut aufgestellt
Frankfurt/Main (dpa) - Im Vorfeld der Hannover-Messe sieht sich die deutsche Elektrobranche beim Kernthema der vernetzten Industrie-Produktion gut aufgestellt. Bislang sei die US-Internetwirtschaft zwar noch deutlich schneller darin, für die „Industrie 4.0“ datenbasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln, sagte der Chef des Branchenverbandes ZVEI, Klaus Mittelbach, am Dienstag in Frankfurt. Die Amerikaner seien aber auf die Zusammenarbeit gerade auch mit deutschen Unternehmen angewiesen. Die einheimischen Firmen seien halt in den „Dingen“ gut, ohne die es auch in der Zukunft keine industrielle Produktion geben könne. „Unsere Ausgangslage ist dort exzellent, wo die Welt der IT mit der realen Welt zusammenkommt - in Antrieben, Steuerungen, Sensoren“, sagte Mittelbach.
Ministerentscheidung zu Edeka/Tengelmann-Fusion verzögert sich
Berlin (dpa) - Die Entscheidung über die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in Aussicht gestellte Ministererlaubnis für die umstrittene Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch Edeka verzögert sich. Einige an dem Verfahren Beteiligte hätten um eine längere Frist für die angeforderten Stellungnahmen gebeten, sagte eine Ministeriumssprecherin am Dienstag in Berlin auf Anfrage. „Diesem Ansinnen geben wir selbstverständlich statt.“ Wann nach Prüfung der Stellungnahmen eine Entscheidung falle, sei offen. Ursprünglich sollten sich die Verfahrensbeteiligten innerhalb von 14 Tagen bis zum 26. Januar zu den von Gabriel geforderten Auflagen für eine Ministererlaubnis äußern. Erfüllt Edeka alle Bedingungen, hält es Gabriel für gerechtfertigt, das Nein der Wettbewerbshüter vom Bundeskartellamt mit einer Ministererlaubnis zu überstimmen.
Mittelstand fürchtet wegen Fachkräftemangels Umsatzverluste
Stuttgart (dpa) - Viele deutsche Mittelständler können ihre gute Auftragslage mangels geeigneter Arbeitskräfte nicht voll ausschöpfen. Fast jeder zweite (49 Prozent) Mittelständler klagt über Umsatzeinbußen, weil Fachkräfte fehlen, wie das am Dienstag veröffentlichte Mittelstandsbarometer der Wirtschaftsberatung Ernst & Young ergab. Den Schaden schätzen die Berater aktuell auf etwa 46 Milliarden Euro im Jahr. Dabei ist die Stimmung im Mittelstand gut: Mehr als die Hälfte der Mittelständler (56 Prozent) ist vollends zufrieden mit seiner Geschäftslage - höher war der Wert nur im Jahr 2004. 36 Prozent erwarten, dass sich die Geschäftslage im nächsten halben Jahr bessert.
Stabilisierte Ölpreise ziehen den Dax ins Plus
Frankfurt/Main (dpa) - Stark schwankende Ölpreise haben den Dax am Dienstag im Griff gehabt. Eine Stabilisierung der Ölpreise hellte bis zum Nachmittag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zunehmend auf, sodass der Leitindex zuletzt um 0,22 Prozent auf 9758,04 Punkte zulegte. Am Morgen noch hatte der Dax fast 200 Punkte tiefer gestanden, nachdem der Ölpreis unter 30 Dollar pro Fass gesunken war. Zuletzt legte der Preis für das „schwarze Gold“ wieder zu und bewegte sich in Richtung 31 Dollar. Der MDax verlor 0,61 Prozent auf 19 163,18 Punkte, und der Technologiewerte-Index TecDax gab um 0,58 Prozent auf 1678,66 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zugleich um 0,39 Prozent. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,30 Prozent am Vortag auf 0,28 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0837 (Montag: 1,0815) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9228 (0,9246) Euro.