dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Bilanz 2015: Deutsche kaufen 3,2 Millionen Autos
Berlin (dpa) - Die Autoindustrie hat in Deutschland 2015 rund 3,2 Millionen Personenwagen verkauft. Das ist ein Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der beste Wert seit sechs Jahren, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch mitteilte. Er gab die Zahl der Neuzulassungen mit 3,206 Millionen an. Die Autokäufer griffen im Dezember noch einmal stärker zu. In diesem Monat wurden 247 300 Pkw neu zugelassen, ein Plus von 8 Prozent verglichen mit Dezember 2014. Auch Export und Inlandsproduktion erhöhten sich im Gesamtjahr 2015, im Dezember gingen beide jedoch zurück. „Angesichts der Produkts- und Exportzahlen sollte die gute Inlandslage nicht überbewertet werden“, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Berlin setzt neue EU-Regeln gegen Marktmissbrauch um
Berlin (dpa) - Die Transparenz auf den Finanzmärkten sowie der Anlegerschutz werden weiter verbessert. Von Juli an sollen auch in Deutschland die EU-Finanzmarktregeln gegen Insiderhandel und Kursmanipulationen gelten. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch in Berlin einen Gesetzentwurf, der unter anderem die Marktmissbrauchsrichtlinie und -verordnung in nationales Recht umsetzen kann. Die Reform ist eine weitere Reaktion auf die weltweite Finanzkrise von 2007.Damit werden die Regeln an neue Technologien im Geschäft mit Finanzprodukten wie dem extrem schnellen Hochfrequenzhandel angepasst und auf andere Märkte erweitert.
Gabriel auf Kuba-Expedition - „Made in Germany“ für die Castros
Berlin (dpa) - Millionengeschäfte, Meinungsaustausch, Menschenrechte: Mit dem ersten Besuch eines Bundeswirtschaftsministers seit 15 Jahren in Kuba will Deutschland engere Bande zu dem reformwilligen sozialistischen Karibikstaat knüpfen. Vizekanzler Sigmar Gabriel will in der Hauptstadt Havanna bei seinem Aufenthalt von Mittwoch bis Freitag mehrere Minister treffen und ein deutsch-kubanisches Unternehmerforum eröffnen. Termine mit dem 84 Jahre alten Staatschef Raúl Castro oder dessen Bruder Fidel Castro (89), der 2008 die Macht abgab, stehen bislang nicht auf dem Programm des SPD-Chefs. Vor dem Abflug sagte Gabriel in Berlin, beide Länder würden von engeren Wirtschaftskontakten profitieren.
VW will mit Elektroauto-Konzept an klassische Transporter anknüpfen
Las Vegas (dpa) - VW will mit einem Elektromobil an das Erbe des legendären Bulli anknüpfen und aus dem Schatten des Abgasskandals treten. Volkswagen-Markenchef Herbert Diess stellte auf der Technik-Messe CES in Las Vegas das Modell BUDD-e vor, dessen Design als eine stark modernisierte Version beliebter alter Wagen wie des T1 aus den 50er Jahren daherkommen soll. „Das neue Volkswagen steht für erschwingliche Elektromobilität“, sagte Diess. Neben dem BUDD-e führte VW auch den e-Golf Touch vor, der einen Elektroantrieb hat und im Cockpit auch per Gestensteuerung bedient werden kann. Preise wurden nicht genannt. Mit BUDD-e will VW auch seine Vision der automobilen Zukunft präsentieren. Der Prototyp sei fest im Internet der Dinge verankert, betonte Diess. So könne man aus dem Cockpit in den Kühlschrank schauen oder sehen, wer zu Hause an der Tür klingelt.
Twitter stellt Abschied von 140-Zeichen-Regel in Aussicht
San Francisco (dpa) - Twitter-Nutzer können sich auf ein Ende der Einschränkung auf 140 Zeichen einstellen. Mitgründer und Chef Jack Dorsey warb am Dienstag dafür, längere Nachrichten zuzulassen. Die einst auf SMS-Basis eingeführte Grenze animiere zwar zu Kürze und Kreativität, schrieb er. Aber Nutzer wollten auch längere Texte veröffentlichen und luden jetzt als Ausweichlösung Screenshots hoch. Wenn man ihnen erlauben würde, die Passagen direkt als Text zu posten, könnte man sie zum Beispiel durchsuchbar machen, gab Dorsey zu bedenken. Twitter werde Dinge ausprobieren, die Nutzer haben wollten. Wenn eine getestete Funktion tatsächlich eingeführt werden sollte, werde Twitter Software-Entwickler rechtzeitig unterrichten. Er veröffentlichte seine lange Erklärung demonstrativ als Screenshot in einem Tweet.
NordLB: Deutsche Wirtschaft ist 2016 Konjunkturlokomotive Europas
Hannover (dpa) - Deutschland bleibt nach Einschätzung der Norddeutschen Landesbank (NordLB) 2016 der wichtigste Treiber für das Wirtschaftswachstum in Europa. Bei anhaltendem Aufschwung erwartet die Bank eine Steigerung der Wirtschaftsleistung von 2,0 Prozent für die Bundesrepublik und 1,5 Prozent für den Euroraum. Für 2015 bezifferte das Institut das Plus rückblickend auf 1,8 Prozent. Zentrale Faktoren dürften auch in diesem Jahr der private Konsum, der niedrige Ölpreis und der relativ schwache Euro sein, betonte die NordLB in ihrer am Mittwoch in Hannover vorgelegten Konjunkturstudie. „Das ist ein sehr robustes Wachstum“, sagte Chefökonom Torsten Windels. „Zugleich schreitet die Erholung in Europa voran.“
China-Sorgen drücken Dax in den Keller
Frankfurt/Main (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt sind die Anleger am Mittwoch in Deckung geblieben. Erneut schwache Konjunkturdaten aus China und viele beunruhigende politische Nachrichten drückten auf die Stimmung. Der Dax rutschte bis zum Mittwochnachmittag weiter ab und stand zuletzt 1,81 Prozent tiefer bei 10 123,20 Punkten. Am Vortag hatte sich der deutsche Leitindex noch etwas von seinem Crash zum Jahresauftakt berappelt. Der MDax verbuchte zuletzt ein Minus von 1,77 Prozent auf 19 869,62 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,93 Prozent auf 1775,41 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sackte um 1,86 Prozent ab. Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,44 Prozent am Vortag auf 0,40 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19 Prozent auf 140,21 Punkte. Der Bund-Future mit einer Laufzeit bis März 2016 gewann 0,33 Prozent auf 159,61 Punkte. Der Euro gab weiter nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0742 (Dienstag: 1,0746) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9309 (0,9306) Euro.