dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Stahlindustrie erwartet 2016 Abschwung

Düsseldorf (dpa) - Die deutsche Stahlindustrie erwartet 2016 einen deutlich spürbaren Abschwung. Die Rohstahlproduktion in der Bundesrepublik werde voraussichtlich um 3 Prozent auf 41,5 Millionen Tonnen sinken, prognostizierte am Freitag der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff. Ein so niedriges Niveau habe es in den letzen 20 Jahren nur zweimal gegeben. „Die Stahlindustrie befindet sich weltweit in einer Krise, der sich auch die Stahlindustrie in Deutschland nicht entziehen kann“, meinte Kerkhoff. Die Signale für den Abschwung seien unübersehbar. So seien die Auftragseingänge beim Walzstahl in den vergangenen Monaten um mehr als 10 Prozent gesunken. Die Auftragsbestände seien zu Beginn des letzten Quartals auf das niedrigste Niveau seit 2009 gefallen.

Deutsche Wirtschaft rechnet auch 2016 mit Minus im Russland-Handel

Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft stellt sich im Russland-Geschäft angesichts anhaltender Sanktionen auch 2016 auf Einbußen ein. Im nächsten Jahr dürften die Warenexporte nochmals um etwa fünf Prozent schrumpfen, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Volker Treier am Freitag in Berlin. Besserung sei erst ab dem Jahr 2017 zu erwarten. Im Vergleich zu 2013 hätten sich die deutschen Exporte nach Russland fast halbiert: Von knapp 39 Milliarden auf nicht ganz 22 Milliarden Euro im Jahr 2015. Zu Buche schlagen nicht nur Sanktionen. Die russische Wirtschaft insgesamt ist angeschlagen. Der starke Ölpreisverfall trifft das lange boomende Land noch zusätzlich.

Exportindustrie nimmt wieder Fahrt auf

München (dpa) - Die deutsche Industrie erwartet im kommenden halben Jahr mehr Aufträge aus dem Ausland. „Die stabile Konjunktur in den USA und die enorme Euro-Abwertung“ seien dabei die wichtigsten Triebfedern, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn am Freitag in München. Die Exporterwartungen seien auf dem höchsten Stand seit März - im Maschinenbau sogar so hoch wie zuletzt im Sommer 2007. Auch die Metall- und die Pharma-Industrie melde mehr Exportaufträge. „Der Export als wichtige Stütze der deutschen Konjunktur gewinnt wieder an beeindruckender Dynamik“, sagte Sinn.

Energieagentur: Deutlich langsamerer Anstieg des Kohle-Verbrauchs

Paris/Singapur (dpa) - Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet ein deutlich langsameres Wachstum der weltweiten Kohle-Nachfrage. Bis 2020 rechnen die Experten laut ihrem am Freitag in Singapur vorgestellten mittelfristigen Marktausblick mit einem jährlichen Plus von 0,8 Prozent. Das wäre ein klarer Bruch im Vergleich zum vergangenen Jahrzehnt, als die Kohle-Nachfrage im Schnitt um mehr als vier Prozent pro Jahr zulegte. Grund dafür sei vor allem die Entwicklung in China, wo zuletzt nach ersten Daten weniger Kohle verbraucht wurde. 2014 sei der globale Kohle-Verbrauch daher erstmals seit den 1990er Jahren leicht gefallen.

Japanische Zentralbank behält Billiggeld-Kurs bei

Tokio (dpa) - Japans Zentralbank hält die Geldschleusen weit geöffnet. Die Bank von Japan (BoJ) beschloss am Freitag nach dem Abschluss zweitägiger Beratungen, die Geldmenge unverändert um jährlich 80 Billionen Yen (rund 602 Mrd Euro) auszuweiten. Zugleich wurde der Aufkauf von Staatsanleihen durch neue Maßnahmen ergänzt. So legte Tokioter Notenbank ein Programm auf, um Käufe von Papieren börsengehandelter Investmentfonds - sogenannten ETF (Exchange-traded funds) - um 300 Milliarden Yen pro Jahr zu erhöhen. Bisher wurden für ETF rund drei Billionen Yen jährlich aufgewendet.

Dax-Anleger machen nach Rally Kasse

Frankfurt/Main (dpa) - Dem Dax ist am Freitag nach der starken Erholung der vergangenen Tage die Puste ausgegangen. Der deutsche Leitindex verlor bis zum frühen Nachmittag 1,17 Prozent auf 10 612,54 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte, der MDax, sank am Freitag um 1,16 Prozent auf 20 637,68 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,80 Prozent auf 1805,35 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte mehr als 1 Prozent ein Am deutschen Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,42 Prozent am Vortag auf 0,40 Prozent. Der Kurs des Euro gab leicht nach: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0836 (Donnerstag: 1,0841) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9229 (0,9224) Euro.