dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Mega-Fusion der US-Chemiekonzerne Dow Chemical und DuPont
Midland/Wilmington (dpa) - In der Chemiebranche kommt es zu einer Mega-Fusion: Die US-Großkonzerne Dupont und Dow Chemical wollen sich zusammenschließen. Wie beide Unternehmen am Freitag gemeinsam mitteilten, entsteht so zunächst der weltgrößte Chemiekonzern noch vor dem bisherigen Spitzenreiter BASF aus Deutschland. Es ist auch die größte Firmenhochzeit in der Geschichte der Branche. Dabei entsteht ein Gigant mit einer Marktkapitalisierung von rund 130 Milliarden Dollar (119 Mrd Euro). Nach dem Zusammengehen soll der Konzern allerdings in drei einzelne und jeweils börsennotierte Unternehmen für Agrarchemikalien, Spezialchemikalien und Kunststoffe aufgespalten werden. Mit einem Abschluss wird im zweiten Halbjahr 2016 gerechnet, wenn die Behörden zustimmen.
RWE-Aufsichtsrat gibt grünes Licht für Konzernaufspaltung
Essen (dpa) - RWE-Chef Peter Terium kann den historischen Umbau des Energiekonzerns wie geplant vorantreiben. Der Aufsichtsrat gab am Freitag einstimmig grünes Licht für die Aufspaltung in zwei Teile. Der Vorstand will im kommenden Jahr die Zukunftsgeschäfte erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb in einer neuen Tochter bündeln und diese an die Börse bringen. Damit will der von der Energiewende gebeutelte Konzern neue finanzielle Spielräume gewinnen. Das klassische Geschäft mit Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken sowie der Energiehandel bleiben im Mutterkonzern. „Von dieser Entscheidung geht das klare Signal aus, dass wir unsere Antwort auf die Energiewende gefunden haben“, kommentierte Terium die Rückendeckung der Aufseher für seinen Kurs.
Preisanstieg bei Nahrungsmitteln lässt Inflation etwas steigen
Wiesbaden (dpa) - Die Inflation in Deutschland zieht aufgrund schneller steigender Preise für Nahrungsmittel auf niedrigem Niveau etwas an. Die Jahresteuerung stieg im November auf 0,4 Prozent nach 0,3 Prozent im Oktober, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im November minimal um 0,1 Prozent. Damit bestätigte die Behörde vorläufige Zahlen. Verbraucher können sich weiterhin darüber freuen, dass leichtes Heizöl (− 23,0 Prozent) und Kraftstoffe (− 9,9 Prozent) deutlich billiger sind als vor einem Jahr. Das stärkt die Kaufkraft der privaten Haushalte und schiebt über den Konsum die deutsche Wirtschaft an.
VW-Verkaufszahlen schrumpfen weiter - Jahresziel in Gefahr
Wolfsburg (dpa) - Bereits im zweiten Monat nach Beginn des Abgas-Skandals hat VW weniger Autos verkauft als ein Jahr zuvor. „Der Volkswagen-Konzern und seine Marken durchleben aktuell eine herausfordernde Zeit“, sagte VW-Chef Matthias Müller am Freitag in Wolfsburg laut Mitteilung. Weltweit schlug der Konzern demnach in diesem Jahr von Januar bis November knapp 9,1 Millionen Fahrzeuge los und damit 1,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Jahresziel, so viele Autos zu verkaufen wie im Vorjahr, gerät damit in Gefahr. Im November allein schrumpfte der Absatz um 2,2 Prozent.
Audi schrumpft in China
Ingolstadt (dpa) - Audi hat auch im November in China weniger Autos verkauft als im Vorjahr. Während die Konkurrenten BMW und Mercedes im vergangenen Monat in der Volksrepublik erneut mehr Fahrzeuge auslieferten, blieb der Absatz von Audi dort um 5,8 Prozent hinter den Vorjahreszahlen zurück. Dank eines ordentlichen Zuwachses in Europa lag der Audi-Absatz insgesamt immerhin noch um 1,0 Prozent höher als im Vorjahr. Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter sagte am Freitag in Ingolstadt: „Angesichts von Sondereffekten in China und des Modellauslaufs der ersten Q7-Generation in den USA sind wir zufrieden mit unserer Absatzentwicklung im November.“
Chinas Star-Investor Guo Guangchang spurlos verschwunden
Peking (dpa) - Guo Guangchang, einer der bekanntesten Unternehmer Chinas, ist laut chinesischen Medienberichten spurlos verschwunden. Der Star-Investor, der über sein Unternehmen Fosun zuletzt auch in Deutschland massiv auf Einkaufstour war, konnte seit Donnerstagmorgen nicht mehr von seinen Mitarbeitern erreicht werden. Das berichte am Freitag das chinesische Wirtschaftsmagazin „Caixin“. Demnach könnte das Verschwinden des 48-Jährigen mit Korruptionsermittlungen gegen ihn in Verbindung stehen. Nutzer von sozialen Netzwerken hätten beobachtet, wie er am Flughafen von Shanghai von Polizisten abgeführt worden sei. Guo Guangchang, der als „Warren Buffett Chinas“ gilt, ist einer der reichsten Männer des Landes. Seine Beteiligungsgesellschaft Fosun hatte in den vergangenen Jahren Anteile an vielen ausländischen Unternehmen eingekauft.
HVB-Privatkundenchef: Branche muss Paydirekt zum Erfolg machen
Frankfurt/Main (dpa) - Das neue Online-Bezahlverfahren der deutschen Banken, Paydirekt, hat nach Einschätzung der HypoVereinsbank (HVB) das Potenzial, zur Paypal-Konkurrenz zu werden. „Ich glaube, Paydirekt hat durch die Einbindung des Girokontos bei der eigenen Bank eine gute Chance, sich sehr schnell flächendeckend am Markt zu etablieren“, sagte HVB-Privatkundenvorstand Peter Buschbeck. „Bankdienstleistung ist eine Vertrauensfrage - erst recht seit der Finanzkrise.“ Millionen Kunden sollen mit Paydirekt schnell, einfach und sicher bei Online-Händlern bezahlen. Nach einmaliger Registrierung können sie beim Einkaufen im Internet in der Regel per Eingabe von Benutzername und Passwort bezahlen.
Ölpreis-Schwäche und Euro-Stärke ziehen Dax runter
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Freitag auf Talfahrt gegangen. Bis zum Nachmittag büßte der Dax 1,85 Prozent auf 10402,79 Punkte ein und liegt damit auf Wochensicht rund 3,3 Prozent im Minus. Der MDax der mittelgroßen Aktienwerte verlor bis zum Nachmittag 2,06 Prozent auf 20 244,20 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax sank um 1,76 Prozent auf 1767,96 Punkte. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,44 Prozent am Vortag auf 0,41 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 139,89 Punkte. Der Bund Future mit Laufzeit bis März 2016 stieg um 0,30 Prozent auf 159,00 Punkte.