dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Vonovia-Aktionäre geben grünes Licht für Übernahmeplan

Düsseldorf (dpa) - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia treibt seine Pläne zur feindlichen Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen energisch voran. Die Aktionäre des Konzerns gaben am Montag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Düsseldorf grünes Licht für eine Kapitalerhöhung, mit der Vonovia einen Großteil des Kaufpreises für den Rivalen bezahlen will. Der Konzern will nun „sehr zeitnah“ sein Kaufangebot vorlegen. Insgesamt stimmten auf der Hauptversammlung gut 78 Prozent des anwesenden Kapitals der Kapitalerhöhung zu und machten damit den Weg für das Kaufangebot frei. Notwendig gewesen wäre eine Zustimmungsquote von 75 Prozent. Der Ausgang der Abstimmung war mit Spannung erwartet worden. Denn die Deutsche Wohnen hatte am Freitag überraschend für rund 1,2 Milliarden Euro mehr als 10 000 Wohnungen vom kleineren Rivalen Patrizia gekauft.

Nahrungsmittel teurer: Inflation im November leicht gestiegen

Wiesbaden (dpa) - Steigende Preise für Nahrungsmittel haben die Inflation in Deutschland auf niedrigem Niveau erneut etwas anziehen lassen. Die jährliche Teuerungsrate stieg von 0,3 Prozent im Oktober auf 0,4 Prozent im November, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise im November leicht um 0,1 Prozent. Haushaltsenergie und Kraftstoffe waren nach Berechnung der Wiesbadener Statistiker für Verbraucher im November zwar 7,5 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Im Oktober hatte das Minus auf Jahressicht aber noch bei 8,6 Prozent gelegen. Zudem beschleunigte sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln von 1,6 auf 2,3 Prozent. Details will das Bundesamt am 11. Dezember 2015 veröffentlichen.

Verdi bestreikt Amazon-Weihnachtsgeschäft - „Keinerlei Auswirkungen“

Berlin (dpa) - Mit Streiks an verschiedenen Standorten will die Gewerkschaft Verdi den Druck im Dauerkonflikt um einen Tarifvertrag auf Amazon erhöhen, der Versandhandelsriese zeigt sich aber weiter unbeeindruckt. Trotz einer erneuten Welle von bundesweiten Protesten und Ausständen versicherte Amazon: „Die Kunden müssen sich keine Sorgen machen.“ Die Streiks hätten „keinerlei Auswirkungen“ auf pünktliche Lieferungen, sagte Unternehmenssprecherin Anette Nachbar. Die allermeisten der mehr als 10 000 Beschäftigten und weiteren Saison-Aushilfen arbeiteten regulär, nur ein geringer Teil beteilige sich an den Streiks. Zudem verfüge das US-Unternehmen über ein europaweites Logistik-Netzwerk, dass die Streiks kompensieren könne.

Tarifverdienste steigen weiterhin schneller als die Inflation

Wiesbaden (dpa) - Die Tarifbeschäftigten in Deutschland behalten wegen der geringen Teuerung weiterhin mehr Geld in der Tasche. Mit einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum lagen die Monatsverdienste im dritten Quartal dieses Jahres erneut deutlich über der allgemeinen Preisentwicklung, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Tarifliche Sonderzahlungen waren in dieser Berechnung berücksichtigt. Waren und Dienstleistungen sind in der selben Zeit nur um 0,1 Prozent teurer geworden, so dass die Menschen unter dem Strich mehr Kaufkraft erhielten. Das kann den privaten Konsum ankurbeln.

Nachfrage nach Arbeitskräften auch im November auf Rekordhoch

Nürnberg (dpa) - Deutsche Betriebe suchen derzeit so viele Mitarbeiter wie selten zuvor. Selbst das bisherige Rekordniveau vom Vormonat sei im November noch einmal übertroffen worden, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag in Nürnberg mit. Sie beruft sich dabei auf den monatlich ermittelten Stellenindex BA-X, der im November auf den neuen Rekordwert von 206 Punkten kletterte - vier Punkte mehr als im Oktober. Den Indikator für die Lage auf dem Stellenmarkt gibt es seit 2004. Als Beschäftigungstreiber erweist sich nach Beobachtung der BA die Flüchtlingszuwanderung. So sei die stark gestiegene Nachfrage nach Wach- und Sicherheitspersonal, bei Sozialdiensten und der öffentlichen Verwaltung auffällig. „Dieser Zuwachs dürfte vor allem mit dem hohen Bedarf an Arbeitskräften im Umfeld des Flüchtlingsmanagement zusammenhängen.“

Verkehrsminister vorerst mit VW-Umrüstungsplänen zufrieden

Berlin/Wolfsburg (dpa) - Der VW-Konzern ist auch mit seinen Umrüstungsplänen für die kleinen 1,2-Liter-Dieselmotoren mit zu hohem Stickoxidausstoß bei den Behörden auf Zustimmung gestoßen. „Meine Untersuchungskommission hat sich alle technischen Lösungen für die 1,2-, 1,6- und 2,0-Liter-Motoren vorstellen lassen“, sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt der „Welt“ (Montag). „Unser Eindruck der Umrüstungskonzepte ist positiv.“ Ein Sprecher des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) bestätigte, dass alle Lösungspläne bei der Behörde eingereicht worden seien. Sie müssten nun noch endgültig für jedes einzelne Modell abgenommen werden. Für die beiden größeren Motoren hatte VW bereits am Mittwoch seine Pläne vorgelegt.

Geschäfte im Einzelhandel laufen im Oktober besser als im Vorjahr

Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Einzelhändler haben sich im Oktober für die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts warmgelaufen. Die Umsätze kletterten im Vergleich zum Vorjahr nominal um 2,4 Prozent und real (preisbereinigt) um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Beide Monate hatten je 26 Verkaufstage. Überdurchschnittlich wuchs wie in den Vormonaten der Internet- und Versandhandel mit einem realen Plus von 9,0 Prozent. Der Konsum ist seit Monaten die wichtigste Stütze der deutschen Konjunktur.

Ost-West-Gefälle: Ausbildungsmarkt schrumpft im Osten dramatisch

Gütersloh (dpa) - Die Ausbildung in Unternehmen oder an Berufsschulen büßt vor allem im Osten Deutschlands immer mehr an Bedeutung ein. Einer am Montag in Gütersloh vorgestellten Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge bilden vor allem in den östlichen Flächenländern immer weniger Unternehmen aus. Auch die Bewerberzahlen brechen dort dramatischer ein als in anderen Teilen Deutschlands. Das Problem sind die fehlenden jungen Menschen, ein ungebrochener Trend zum Studium und freie Stellen, die nicht zu Bewerbern passen. Für den „Ländermonitor berufliche Bildung“ haben die Forscher statistische Daten rund um das Thema berufliche Ausbildung je nach Bundesland verglichen. Insgesamt ist demnach das Angebot an Plätzen im Osten zwischen 2007 und 2013 um fast 40 Prozent geschrumpft, bundesweit waren es rund 13 Prozent auf rund 563 000 Stellen.

Hoffnung auf lockere EZB-Geldpolitik zieht Dax nach oben

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag zugelegt. Beflügelt wurden die Kurse von Hoffnungen auf weiterhin billiges Geld in der Eurozone. Der Dax notierte am Nachmittag 0,81 Prozent höher bei 11 385,62 Punkten - das war der höchste Stand seit rund dreieinhalb Monaten. Der MDax kletterte zuletzt um 0,38 Prozent auf 21 503,43 Punkte nach oben und nähert sich damit seinem Rekordstand, den er im April erreicht hatte. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,80 Prozent auf 1858,60 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,56 Prozent vor. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,31 auf 0,32 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0579 (Freitag: 1,0580) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9453 (0,9452) Euro.