dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Google bekommt neues Konzerndach mit dem Namen Alphabet
Mountain View (dpa) - Der Internet-Riese Google baut umfassend um. Das Web-Geschäft mit der Suchmaschine und der Online-Werbung soll von neuen Unternehmungen wie selbstfahrende Autos oder Drohnen getrennt werden. Die Kern-Firma heißt weiterhin Google, wandert aber unter das Dach eines neu geschaffenen Mutterkonzerns mit dem Namen Alphabet. Der Spezialist für Heimvernetzung Nest oder das Innovationslabor Google X werden vom alten Google ausgegliedert und zu eigenen Firmen innerhalb von Alphabet. Der Umbau solle das Geschäft des Unternehmens transparenter machen, schrieb Google-Mitgründer Larry Page in einem Blogeintrag am Montag. Er wechselt vom Chefposten bei Google an die Spitze von Alphabet. Das Online-Kerngeschäft, das weiter Google heißt, soll der Top-Manager Sundar Pichai führen.
Erwerbslosigkeit Jugendlicher in Deutschland am niedrigsten in EU
Wiesbaden (dpa) - Die Zahl junger Menschen ohne Job in Deutschland ist dank des Booms auf dem Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Die Erwerbslosenquote der 15- bis 24-Jährigen war 2014 mit 7,7 Prozent die niedrigste in der Europäischen Union, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag anlässlich des Internationalen Tages der Jugend (12. August) mitteilte. Demnach waren hierzulande 330 000 Jugendliche auf der Suche nach einem Job, 2005 waren es noch 745 000 gewesen. In der gesamten EU betrug die Erwerbslosenquote junger Menschen 22,2 Prozent. Am höchsten war sie in Spanien (53,2 Prozent) und Griechenland (52,4 Prozent).
ZEW-Konjunkturerwartungen fallen auf tiefsten Stand seit November
Mannheim (dpa) - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben überraschend einen weiteren Dämpfer erhalten. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel im August um 4,7 Punkte auf 25,0 Zähler, wie das ZEW am Dienstag in Mannheim mitteilte. Das ist der fünfte Rückgang in Folge. Der Indikator erreichte den niedrigsten Wert seit vergangenen November. Während sich die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung unerwartet stark eintrübte, fiel die Bewertung der aktuellen Lage überraschend gut aus. Hier stieg der entsprechende Indikator des ZEW-Instituts um 1,8 Punkte auf 65,7 Punkte.
Chinas Zentralbank wertet Yuan deutlich ab
Peking (dpa) - Chinas Zentralbank hat die Währung des Landes mit einem Rekordeingriff auf Talfahrt geschickt. Der Mittelkurs des Yuan im Vergleich zum US-Dollar wurde am Dienstag um 1,9 Prozent herabgesetzt - so stark wie noch nie an einem einzelnen Handelstag zuvor. Der chinesische Yuan wird nicht so frei wie andere Währungen gehandelt, weshalb der täglich festgelegte Mittelwert von großer Bedeutung ist. Nach dem Schritt vom Dienstag sprach die Bank von einer „einmaligen Anpassung“. Künftig solle sich der Mittelwert demnach am Marktgeschehen und an den Schlusskursen des Vortages orientieren. Die Abwertung der Währung kommt zu einer Zeit, in der Chinas Exporte unter einer extremen Schwäche leiden.
Imtech-Konzern beantragt in Niederlanden Zahlungsaufschub
Gouda (dpa) - Der niederländische Gebäudeausrüster Imtech hat die Aussetzung seiner Zahlungsverpflichtungen beantragt. Das teilte der Konzern, dessen deutsche Tochter bereits in der vergangenen Woche Insolvenzantrag gestellt hatte, am Dienstag mit. Das zuständige Distriktgericht in Rotterdam habe den Antrag bewilligt und einen Verwalter für den Konzern eingesetzt. Imtech ist eine der wichtigsten Baufirmen am künftigen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg (BER). Am Montag hatte der vorläufige Insolvenzverwalter für Imtech Deutschland, Peter-Alexander Borchardt, noch erklärt, die Arbeiten im neuen Terminal sollten wie geplant fortgesetzt werden. Imtech ist unter anderem für Elektro-, Sanitär- und Lüftungsarbeiten zuständig.
Rewe will mehr Tierschutz bei Schweinehaltung durchsetzen
Köln (dpa) - Der Handelskonzern Rewe will mehr Tierschutz durchsetzen. Das Unternehmen kündigte am Dienstag an, es werde ab 2017 bei seinen Eigenmarken kein Frischfleisch mehr verkaufen, das von betäubungslos kastrierten Schweinen stamme. Die für die Tiere schmerzhafte Prozedur passe „einfach nicht mehr in die heutige Zeit“, hieß es. Das deutsche Tierschutzgesetz sieht ein Verbot der umstrittenen Praxis erst ab 2019 vor. Laut Rewe werden in Deutschland zurzeit noch jährlich rund 20 Millionen männliche Ferkel in den ersten Tagen nach ihrer Geburt betäubungslos kastriert, um zu verhindern, dass sich der unangenehme Ebergeruch ausbildet.
Chinesen kaufen erneut weniger Autos
Peking (dpa) - In China sind im Juli trotz hoher Rabatte so wenige Autos wie seit fast anderthalb Jahren nicht mehr verkauft worden. Der Absatz in China schrumpfte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,5 Prozent auf 1,3 Millionen Fahrzeuge, wie der chinesische Autoverband PCA am Dienstag mitteilte. Das sei der niedrigste Wert seit Februar 2014. Für deutsche Autohersteller ist China seit Jahren der wichtigste Wachstumsmarkt. Im Juli ging der Absatz schon zum zweiten Mal in Folge zurück. Das Minus zog sich durch fast alle Fahrzeugklassen, lediglich der Verkauf von SUV-Geländewagen läuft weiter rund.
Dax rutscht ab aus Sorge um China-Exporte
Frankfurt/Main (dpa) - Schlechte Nachrichten für die Exportindustrie haben den Dax am Dienstag sichtbar belastet. Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex 1,92 Prozent tiefer bei 11 381,50 Punkten. Die anderen Indizes schwächelten ebenfalls: Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 1,42 Prozent auf 20 9596,38 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax sank um 0,84 Prozent auf 1768,22 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1055 (Montag: 1,0960) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9046 (0,9124) Euro.