dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Bundesbank: So viel Euro-Falschgeld wie nie in Deutschland

Frankfurt/Main (dpa) - Geldfälscher haben im ersten Halbjahr 2015 so viele Blüten in Deutschland in Umlauf gebracht wie noch nie seit der Euro-Einführung. Von Januar bis Juni zogen Banken, Handel und Polizei rund 50 500 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr und damit doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum und 31 Prozent mehr als in der zweiten Hälfte 2014, wie die Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. „Das Falschgeldaufkommen bleibt in Deutschland trotz des Anstiegs auf einem niedrigen Niveau“, sagte der Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele: „Rein statistisch muss man 833 Jahre alt werden, um einmal im Leben mit Falschgeld in Berührung zu kommen.“ Weltweit entdeckten Experten in der ersten Jahreshälfte 454 000 Blüten, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag berichtete. Seit der Einführung des Euro ist das der zweithöchste Wert, entgegen der Entwicklung in Deutschland sank das Falschgeldaufkommen aber um 10,5 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014.

Brauer sind nach Ausnahmejahr wieder weniger optimistisch

Meschede (dpa) - Die Fußball-Weltmeisterschaft und das gute Wetter haben im vergangenen Jahr die Lust auf Bier gesteigert, jetzt müssen die Brauer beim Bierausstoß wieder einen deutlichen Rückgang verzeichnen. „2014 war ein Ausnahmejahr. Im ersten Halbjahr 2015 hat das Wetter vielen Brauern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt hoffen wir auf einen sonnigen Sommer“, sagt Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauerbundes in Berlin am Freitag. „Nun ist die Branche wieder in der Realität angekommen“, sagt Michael Huber, Generalbevollmächtigter der Veltins-Brauerei in Meschede-Grevenstein. Auf rund 3,5 Prozent oder 1,4 Millionen Hektoliter Bier schätzt er den Ausstoßrückgang der Branche in den ersten sechs Monaten.

Libor-Skandal: Bafin-Vorwürfe gegen weitere Deutsche-Bank-Manager

Frankfurt/Main (dpa) - Der Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze hält die Deutsche Bank auch nach dem Abschied von Co-Chef Anshu Jain und Milliarden-Strafen weiter in Atem. Vier amtierende Vorstände und zwei weitere Top-Manager des Instituts sehen sich mit schweren Vorwürfen der Finanzaufsichtsbehörde Bafin konfrontiert. Sie seien ihren Kontrollpflichten nicht ausreichend nachgekommen und hätten Aufseher bei der Aufarbeitung der Affäre unvollständig und zum Teil unzutreffend informiert, heißt es im bereits im Mai fertiggestellten Untersuchungsbericht der Behörde, den das „Wall Street Journal“ in der Nacht zu Freitag im Internet veröffentlichte. Zu möglichen Konsequenzen des Berichts hielt sich die Deutsche Bank bedeckt.

Siemens-Rivale GE mit Milliardenverlust wegen Konzernumbau

Fairfield (dpa) - Hohe Kosten für die Abspaltung des Finanzgeschäfts haben dem US-Industriekoloss General Electric erneut große Löcher in die Bilanz gerissen. Für das zweite Quartal meldete der Siemens-Rivale am Freitag einen Nettoverlust von 1,36 Milliarden Dollar (1,25 Mrd Euro). Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte GE noch 3,55 Milliarden Dollar verdient. Grund für die roten Zahlen ist wie bereits im Vorquartal die Trennung von GE Capital, die mit hohem Sonderaufwand einhergeht. Die Finanztochter soll in ihre Einzelteile zerlegt und fast komplett verkauft werden. In diesem Jahr plant der Konzern Erlöse aus diesen Verkäufen von etwa 100 Milliarden Dollar. Für Vermögenswerte im Wert von etwa 50 Milliarden Dollar wurden bereits Abnehmer gefunden.

Anleger halten sich vor Wochenende etwas zurück

Frankfurt/Main (dpa) - Dem Dax ist nach seiner jüngsten Rally am Freitag etwas die Puste ausgegangen. Dennoch hielt sich der deutsche Leitindex wacker: Am Nachmittag notierte er 0,14 Prozent tiefer bei 11 700,32 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann am Freitag 0,19 Prozent auf 21 011,75 Punkte, und für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,40 Prozent auf 1802,77 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,05 Prozent auf 3678,09 Punkte. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,64 Prozent am Vortag auf 0,62 Prozent. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0889 (Donnerstag: 1,0867) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9184 (0,9202) Euro.