dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Tengelmann und Edeka beantragen Ministererlaubnis für Fusion

Mülheim/Ruhr (dpa) - Die Supermarktketten Tengelmann und Edeka wollen das Veto des Bundeskartellamts gegen ihre Fusionspläne nicht hinnehmen und haben eine Ministererlaubnis für den Zusammenschluss beantragt. Dabei gehe es vor allem um die rund 16 000 Arbeitsplätze bei Tengelmann, sagte Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub. Sie könnten „nur mit der Fusion umfassend gesichert werden“. Das Bundeskartellamt hatte die Übernahme von Tengelmann durch Edeka Anfang April wegen massiver wettbewerbsrechtlicher Bedenken untersagt. Edeka ist schon heute der mit Abstand größte Lebensmittelhändler Deutschlands.

Arbeitskräfte-Nachfrage auf Rekordhoch

Nürnberg (dpa) - Deutschlands Unternehmen suchen derzeit so viele neue Mitarbeiter wie schon lange nicht mehr. Im April sei die Zahl der freien Stellen saisonbereinigt auf ein Rekordhoch gestiegen, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch bei der Veröffentlichung ihres Stellenindex BA-X mit. Der Index kletterte auf die Bestmarke von 186 Punkten. Das sind zwei Punkte mehr als im März und 20 Punkte mehr als vor einem Jahr. Der Index besteht seit 2004. Im April gab es der BA zufolge in vier Fünfteln aller Branchen mehr offene Stellen als vor einem Jahr. Rund zehn Prozent der freien Stellen entfallen auf das Gesundheits- und Sozialwesen. Weitere acht Prozent hätten Unternehmen des Groß- und Einzelhandels gemeldet.

Mehr Deutsche verdienen ihr Geld mit mindestens zwei Jobs

Wiesbaden (dpa) - Immer mehr Deutsche bessern ihr Einkommen mit mindestens einem Nebenjob auf. Im vergangenen Jahr standen rund zwei Millionen erwerbstätige Deutsche (5 Prozent) in mindestens zwei Arbeitsverhältnissen - ein Zuwachs von etwa 4 Prozent seit 2013. Im Vergleich zu 2011 erhöhte sich die Zahl sogar um knapp 13 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Deutschlandweit gehen mehr Frauen als Männer einem Zweitjob nach. Durchschnittlich achteinhalb Stunden pro Woche arbeiten Deutsche nach Angaben der Wiesbadener Statistiker in Nebenjobs. Besonders häufig verdienen sich Menschen etwas dazu, die unfreiwillig in Teilzeit arbeiten müssen. Daher könnte in den kommenden Jahren die Zahl der Mehrfachbeschäftigten noch steigen - vor allem bei Frauen.

VW-Konzern glänzt mit Quartalszahlen - Sparprogramm trägt Früchte

Wolfsburg (dpa) - Der Volkswagen-Konzern bringt seine gewinnschwache Pkw-Kernmarke so langsam auf Vordermann. Die Bemühungen für mehr Effizienz und Kostenbewusstsein hätten bei der VW-Hausmarke im ersten Quartal einen Betrag „im niedrigen dreistelligen Millionenbereich“ freigeschaufelt, wie das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. Der gesamte Konzern mit seinen zwölf Marken setzte in den ersten drei Monaten knapp 53 Milliarden Euro um - das entspricht einem Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Auftaktquartal des Vorjahres. Dabei halfen allerdings auch positive Effekte aus der Währungsumrechnung.

Gazprom-Gewinn bricht 2014 um 86 Prozent ein

Moskau (dpa) - Unter dem Druck der Ukraine-Krise und wegen des warmen Wetters ist der Gewinn des russischen Energiemonopolisten Gazprom 2014 um 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Der Staatskonzern habe im vergangenen Jahr nach internationaler Rechnungslegung IFRS einen Überschuss von 159 Milliarden Rubel (2,8 Mrd Euro) erwirtschaftet, teilte Gazprom am Mittwoch in Moskau mit. 2013 war der Gewinn demnach gut siebenmal größer. Die Nachfrage im Westen nach russischem Erdgas war im vergangenen Jahr vor allem wegen der milden Temperaturen gefallen. Zudem hatte Russland der Ukraine wegen unbezahlter Rechnungen monatelang kein Gas geliefert.

Verdi sieht „erste Annäherung“ bei Karstadt-Tarifverhandlungen

Essen (dpa) - Bei den Tarifverhandlungen für die rund 16 000 Beschäftigten der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt ist es nach Angaben der Gewerkschaft Verdi zu einer ersten Annäherung gekommen. Es bestehe jedoch noch weiterer Klärungsbedarf, so dass die Gespräche am späten Dienstagabend erneut vertagt worden seien, teilte Verdi am Mittwoch mit. Die Verhandlungen sollen nun am 15. Mai in der mittlerweile achten Runde fortgesetzt werden. „Für die Beschäftigten sind nach wie vor eine Standort- und Beschäftigungssicherung sowie die zügige Rückkehr in die Tarifbindung von zentraler Bedeutung“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes laut Mitteilung.

Apple-Konkurrent Samsung mit deutlichem Gewinnrückgang

Seoul (dpa) - Trotz mehr verkaufter Smartphones als beim Konkurrenten Apple hat der langjährige Marktführer Samsung zu Jahresanfang deutlich weniger verdient. Der Überschuss sei im ersten Quartal 2015 im Jahresvergleich um 39 Prozent auf 4,63 Billionen Won (vier Milliarden Euro) zurückgegangen, teilte der führende südkoreanische Elektronikhersteller am Mittwoch mit. Der harte Wettbewerb ließ vor allem den Gewinn in der Sparte IT und mobile Kommunikation (Smartphones) des weltweit größten Produzenten von Speicherchips, Handys und Fernsehern dahinschmelzen. Der operative Gewinn der Sparte fiel um mehr als die Hälfte von 6,43 Billionen Won auf 2,74 Billionen Won. Der Umsatz des Konzerns sank um 12,2 Prozent auf 47,1 Billionen Won.

Mietpreisbremse vielerorts erst nach dem Sommer

Berlin (dpa) - Die Mietpreisbremse geht in vielen deutschen Großstädten erst nach dem Sommer an den Start. Berlin ist einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge das einzige Bundesland, in dem die Regelung schon zum frühestmöglichen Zeitpunkt - dem 1. Juni - greift. Das Blatt beruft sich dabei auf eine Umfrage in den Bundesländern. Andere große Städte hatten bislang lediglich angekündigt, die Einführung zu prüfen, sich aber nicht auf Termine festgelegt. Die Preisbremse soll Wohnungssuchende vor Wuchermieten schützen. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die Regelung nicht überall zum Stichtag umgesetzt werde, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Mieterbunds, Ulrich Ropertz, am Mittwoch. Er erwarte, dass nach Berlin auch Hamburg bald nachziehe.

US-Schwäche und Euro-Stärke schicken Dax auf Talfahrt

Frankfurt/Main (dpa) - Das überraschend schwache Wirtschaftswachstum in den USA und der wieder erstarkte Euro haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt verschreckt und den Dax unter 11 700 Punkte gedrückt. Der deutsche Leitindex büßte bis zum Nachmittag 1,34 Prozent auf 11 653,22 Punkte ein. Der MDax gab zuletzt um 1,13 Prozent auf 20 682,24 Punkte nach und der TecDax verlor 1,13 Prozent auf 1629,17 Punkte. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, verlor 1,12 Prozent. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,13 Prozent am Vortag auf 0,19 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,39 Prozent auf 140,44 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1002 (Dienstag: 1,0927) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9089 (0,9152) Euro.