dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Winterkorn bleibt VW-Chef - Vertrag soll verlängert werden

Wolfsburg (dpa) - Europas größter Autobauer Volkswagen hält trotz einer Attacke von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch an Vorstandschef Martin Winterkorn fest und will dessen Vertrag sogar verlängern. Das teilte der Konzern am Freitag in Wolfsburg mit und verwies auf eine Entscheidung des Aufsichtsrats-Präsidiums. Winterkorn sei der „bestmögliche“ Vorstandschef. Der sechsköpfige Kern des Aufsichtsrats war am Donnerstag zu einem Krisentreffen in Salzburg zusammengekommen. Winterkorn stand erheblich unter Druck, nachdem VW-Patriarch Piëch vor einer Woche dem „Spiegel“ gesagt hatte: „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn.“

Athen ist für eine Lösung bis zum Monatsende optimistisch

Athen (dpa) - Athen ist trotz gegenteiliger Stimmen aus der EU optimistisch, bis zum Monatsende einen erfolgreichen Abschluss der Gespräche mit den Geldgebern zu erreichen. Dies verlautete am Freitag aus Regierungskreisen in Athen. Zu den laufenden Expertengesprächen, die sich weiter um die von den Geldgebern geforderte Reformliste drehen, hieß es aus Athener Regierungskreisen, es bestünden noch Meinungsverschiedenheiten in Zusammenhang mit Rentenkürzungen, Privatisierungen, der Erhöhung der Mehrwertsteuern und weiteren Entlassungen.

Private Geldvermögen in Deutschland klettern von Rekord zu Rekord

Frankfurt/Main (dpa) - Ungeachtet der mickrigen Zinsen häufen die Menschen in Deutschland immer größere Geldvermögen an. Allein im Schlussquartal 2014 vermehrten die privaten Haushalte ihr Vermögen in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen gegenüber dem Vorquartal um 69 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 5,072 Billionen Euro. Dies teilte die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mit. Damit nahm das private Geldvermögen im Gesamtjahr 2014 um 209 Milliarden Euro oder 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Und das, obwohl die Menschen ihr Geld trotz der niedriger Zinsen vor allem in kurzfristige und vermeintlich sichere Bankeinlagen steckten.

Verdi setzt Warnstreiks bei Post fort - Pakete bleiben liegen

Bonn (dpa) - Im Tarifstreit bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi auch am Freitag ihre Warnstreiks fortgesetzt. Dabei legten Tausende Mitarbeiter von Paket- und Brief-Sortierzentren in fast allen Bundesländern vorübergehend die Arbeit nieder. „Es gibt die klare Erwartung an den Arbeitgeber, in ernsthafte Verhandlungen einzutreten“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis laut einer Mitteilung vom Freitag. Zahlreiche Pakete blieben liegen. Wegen des Ausstands werde es vermutlich noch bis Ende kommender Woche Verzögerungen bei der Zustellung geben, betonte Verdi.

Verdi sieht Tausende weitere Arbeitsplätze bei Karstadt bedroht

Berlin (dpa) - Die Gewerkschaft Verdi befürchtet den Abbau Tausender weiterer Stellen und zusätzliche Filialschließungen beim angeschlagenen Warenhauskonzern Karstadt. Bedroht seien sowohl klassische Warenhäuser als auch Filialen der in einem eigenen Unternehmen zusammengefassten Karstadt-Sporthäuser, sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes am Freitag. Peukes berichtete, die Arbeitgeber hätten bei den jüngsten Tarifverhandlungen deutlich gemacht, dass sie in beiden Unternehmen weitere Filialschließungen und zusätzlichen Personalabbau planten. Außerdem wollten sie sich die Möglichkeit offen halten, Verkaufsflächen fremd zu bewirtschaften.

„Spiegel“: Vorentscheidung zum Verkauf der Postbank gefallen

Frankfurt/Main/Bonn (dpa) - Das Rätselraten um den künftigen Kurs der Deutschen Bank hält an. Nach Informationen des „Spiegels“ hat der Vorstand des Branchenprimus eine Vorentscheidung für den Verkauf der Postbank getroffen. Der Beschluss sei in einer Sitzung am Mittwoch gefallen, berichtete „Spiegel-Online“ am Freitag, ohne genaue Quellen zu nennen. Nach „Handelsblatt“-Informationen soll es dagegen noch keine einheitliche Linie im Vorstand geben. Sprecher von Deutscher Bank und Postbank wollten die Berichte nicht kommentieren. Ein Sprecher der Deutschen Bank bekräftigte auf Anfrage lediglich frühere Aussagen: Das Institut überprüfe derzeit seine Strategie und werde Ergebnisse im zweiten Quartal bekanntgeben.

Leitthema Industrie 4.0 beflügelt Hannover Messe im Ausland

Hannover (dpa) - Die radikalen Umwälzungen in der Industrie durch die zunehmende Digitalisierung beflügeln die Hannover Messe. Dank des Leitthemas der vernetzten Produktion von morgen (Industrie 4.0) hat sie diesmal so viele Besucher aus dem Ausland angezogen wie noch nie. Mit rund 70 000 Messegästen kam knapp ein Drittel der 220 000 Fachbesucher aus dem Ausland. Bei der letzten vergleichbaren Auflage im Jahr 2013 waren es insgesamt noch rund 217 000 Gäste - davon stammten etwa 47 500 aus anderen Ländern. Dies berichtete am Freitag das Vorstandsmitglied der ausrichtenden Deutschen Messe AG, Jochen Köckler, zum Abschluss der weltgrößten Industrieschau in Hannover.

Sorgen um Griechenland belasten den Dax

Frankfurt/Main (dpa) - Die Rekordstimmung ist endgültig verflogen: Sorgen über eine drohende Staatspleite Griechenlands drückten den Dax am Freitag den zweiten Tag in Folge deutlich ins Minus. Am Nachmittag standen Kursverluste von 1,87 Prozent auf 11 774,83 Punkte zu Buche. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Freitag um 1,87 Prozent auf 20 933,76 Punkte bergab und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,78 Prozent auf 1624,85 Punkte. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0814 (Donnerstag: 1,0711) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9247 (0,9336) Euro.