Stellenabbau bei Karstadt Verdi sieht Tausende weitere Arbeitsplätze bedroht
Berlin (dpa). Die Gewerkschaft Verdi befürchtet den Abbau Tausender weiterer Stellen und zusätzliche Filialschließungen beim angeschlagenen Warenhauskonzern Karstadt.
Bedroht seien sowohl klassische Warenhäuser als auch Filialen der in einem eigenen Unternehmen zusammengefassten Karstadt-Sporthäuser, sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes am Freitag.
Peukes berichtete, die Arbeitgeber hätten bei den jüngsten Tarifverhandlungen deutlich gemacht, dass sie in beiden Unternehmen weitere Filialschließungen und zusätzlichen Personalabbau planten. Außerdem wollten sie sich die Möglichkeit offen halten, Verkaufsflächen fremd zu bewirtschaften.
„Nach den neuen Plänen der Arbeitgeber wären in beiden Unternehmen fast 40 Prozent der verbliebenen Arbeitsplätze gefährdet“, warnte der Gewerkschafter. Derzeit sind dort laut Verdi knapp 16 000 Mitarbeiter beschäftigt.
Ein Sprecher des Karstadt-Mutterkonzerns Signa lehnte eine Stellungnahme zur Erklärung der Gewerkschaft ab. Das Unternehmen hatte allerdings bereits in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass nach seiner Auffassung in den Waren- und Sporthäusern im Zuge des Sanierungsprozesses „zwingend weitgreifende Personalkosteneinsparungen“ notwendig seien. Von Karstadt selbst war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.