dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Notenbank-Geld schiebt Dax über 12 100 Punkte

Frankfurt/Main (dpa) - Die Geldflut der Notenbanken hat den Dax erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 12 000 Punkten getrieben. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 1,75 Prozent höher bei 12 110,24 Punkten. Von dem guten Börsenklima profitierten auch die anderen Indizes: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 0,76 Prozent auf 21 016,22 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax legte um 0,59 Prozent auf 1666,02 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,88 Prozent. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,19 Prozent am Freitag auf 0,20 Prozent. Der Euro gab nach: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0557 (Freitag: 1,0572) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9472 (0,9459) Euro.

Cyber-Angriffe auf deutsche Wirtschaft verursachen Milliardenschäden

Hannover (dpa) - Deutschlands Volkswirtschaft entstehen durch Cyber-Angriffe jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Der 2012 von großen Unternehmen mitgegründete Cyber-Sicherheitsrat schätzt sie auf jährlich bis zu 50 Milliarden Euro. Offiziell erfasst seien von den Angriffen aus dem Netz die wenigsten, erklärte der Vorsitzende Arne Schönbohm am Montag auf der IT-Messe CeBIT in Hannover. Nach Einschätzung von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) bremsen gerade in Klein-Betrieben Bedenken bei der Datensicherheit die Digitalisierung aus. Vor allem der Mittelstand scheue oft davor zurück, Dienstleistung und Produktion stärker zu vernetzen, so der Bundeswirtschaftsminister. Dabei stehen auch kleinere und mittlere Unternehmen inzwischen im Visier von Cyberangriffen - sind aber schlechter als große Konzerne für die Abwehr aufgestellt.

Studie zu Arbeitsdruck: Mitarbeiter gefährden eigene Gesundheit

Gütersloh (dpa) - Wegen großen Drucks am Arbeitsplatz gehen viele Beschäftigte fahrlässig mit ihrer Gesundheit um. Das ist das Ergebnis einer am Montag vorgestellten Studie der Bertelsmann-Stiftung. Demnach legt ein Viertel der repräsentativ befragten Vollzeit-Beschäftigen ein zu hohes Arbeitstempo vor. Langfristig, so die Interviewten, sei das nicht durchzuhalten. 18 Prozent stoßen oft an ihre Leistungsgrenzen, 23 Prozent machen keine Pausen. Jeder Achte kommt sogar krank zur Arbeit. Damit wachse bei vielen die Gefahr, die eigene Gesundheit zu gefährden, so das Ergebnis der Studie. 42 Prozent beklagten, dass das Arbeitsumfeld durch die Erwartung an steigende Leistungsziele geprägt werde. Jeder Dritte weiß nicht mehr, wie er den Ansprüchen gerecht werden soll. Werden zu hohe Ziele dennoch erreicht, gelten diese sofort als neuer Maßstab.

Chef von chinesischem Volkswagen-Partner festgenommen

Peking (dpa) - Chinas oberste Anti-Korruptionsermittler haben den Chef des Volkswagen-Partners FAW festgenommen. Xu Jianyi stehe unter Verdacht „schwerwiegend gegen die Parteidisziplin und Gesetze“ verstoßen zu haben, wie die parteiinterne Disziplinarkommission am Sonntag mitteilte. Damit werden in der Regel Korruptionsvorwürfe umschrieben. Im Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen hatte es während der vergangenen Monate bereits Korruptionsermittlungen gegeben. FAW war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Volkswagen war zusammen mit anderen Autobauern zur gleichen Zeit in China in die Schlagzeilen geraten.

Erstmals mehr als eine Million Nutzer beim Carsharing

Berlin (dpa) - Carsharing-Anbieter finden in Deutschland immer mehr Nutzer. Die Zahl stieg im vergangenen Jahr um gut ein Drittel auf 1,04 Millionen, wie der Bundesverband Carsharing am Montag in Berlin mitteilte. Den Wagen mit anderen zu teilen - diesem Gedanken verhelfen demnach vor allem die stationsunabhängigen Angebote der Autobauer in Großstädten zum Durchbruch. Bei ihnen sind zwei Drittel der Nutzer angemeldet. In kleineren Städten verbreiten sich dagegen weiter die klassischen Anbieter mit festen Abhol- und Abgabeorten für die Autos. Inzwischen gibt es Carsharing in 490 deutschen Städten und Gemeinden, das sind 110 mehr als ein Jahr zuvor.

Bankenverband muss Düsseldorfer Hypothekenbank retten

Düsseldorf/Berlin (dpa) - Die Düsseldorfer Hypothekenbank (DüssHyp) muss zum zweiten Mal innerhalb von knapp sieben Jahren vom Einlagensicherungsfonds der privaten Banken gerettet werden. Vom Ausfall bedrohte Anleihen der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria hatten das Institut in Bedrängnis gebracht. „Das Problem ist gelöst“, teilte der Bundesverband deutscher Banken am Sonntagabend mit. Der Einlagensicherungsfonds der privaten Banken stelle eine Garantie und schirme die problematischen Anleihen ab, „um die akuten Risiken zu beseitigen“. Ziel sei die Übernahme der Düsseldorfer Hypothekenbank durch den Einlagensicherungsfonds und ihre Fortführung. Für die Kunden der Bank habe dies keine Auswirkungen, betonte ein Verbandssprecher. Eine Sprecherin der Hypothekenbank wollte die Entwicklung nicht kommentieren.

Lohnkluft zwischen Frauen und Männern in Deutschland unverändert groß

Wiesbaden (dpa) - Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt nach wie vor gut ein Fünftel weniger als Männer. Für 2014 errechnete das Statistische Bundesamt wie in den Vorjahren eine Lohnlücke von 22 Prozent auf Basis der Bruttostundenlöhne. Mit 15,83 Euro pro Stunde lag der Bruttoverdienst von Frauen nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Montag um fast fünf Euro unter dem von Männern (20,20 Euro). Die Zahlen sind Wasser auf die Mühlen derer, die sich wie Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) für Lohngerechtigkeit engagieren. Doch es gibt auch Kritik an der Berechnungsmethode. Nach Erkenntnissen des Bundesamtes liegt der Verdienstabstand zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern („Gender Pay Gap“) in Deutschland seit mehr als 15 Jahren auf einem auch im internationalen Vergleich konstant hohen Niveau von über 20 Prozent.

Ölpreise auf neuem Fünf-Jahres-Tief

Singapur (dpa) - Die Ölpreise sind am Montag auf ein neues Fünf-Jahres-Tief gesunken. Im frühen Handel lagen sie wegen der Erwartung eines weiterhin hohen Angebots noch unter der im Januar erreichten Marke. Am Morgen kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 54,12 US-Dollar und damit 55 Cent weniger als in der Vorwoche. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 56 Cent auf 44,28 Dollar. Die globale Ölschwemme setzt die Preise nach einer zwischenzeitlichen Erholung seit einigen Tagen wieder stark unter Druck. In den USA sind die Ölproduktion sowie die Lagerbestände so hoch wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Beobachter warnen bereits vor einem Überlaufen der Öltanks. Auch die Produzenten des Ölkartells Opec haben ihre Produktion nicht eingedämmt.