dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Sinkende Ölpreise drücken Inflation in Deutschland
Wiesbaden (dpa) - Der Preisrutsch bei Öl hat die Inflation in Deutschland im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 2009 gedrückt. Auf Jahressicht erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Eine niedrigere Teuerungsrate gab es zuletzt 2009 mit 0,3 Prozent. Damit bestätigte die Wiesbadener Behörde ihre erste Schätzung von Anfang Januar. Seit Jahren ist die Inflation in Deutschland rückläufig: 2011 waren es 2,1 Prozent, 2012 dann 2,0 Prozent, 2013 schließlich 1,5 Prozent. Der Rückgang stärkt tendenziell die Kaufkraft der Verbraucher. Im vergangenen Jahr dämpften vor allem stark sinkende Ölpreise die Teuerung.
Großbank UBS senkt Wachstumsprognose für Schweizer Wirtschaft
Zürich (dpa) - Nach dem Ende der Franken-Kopplung an den Euro erwartet die Großbank UBS ein deutlich langsameres Wirtschaftswachstum in der Schweiz. Das Bruttoinlandsprodukt werde 2015 lediglich um 0,5 Prozent zunehmen, hieß es in einer Analyse vom Freitag. Bislang war die Schweizer Großbank von einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent ausgegangen. Die UBS erwartet zudem Einbußen von rund fünf Milliarden Euro bei Schweizer Warenexporten in die Eurozone. Die Nationalbank hatte am Donnerstag überraschend die Kopplung des Franken an den Euro aufgehoben. Seit 2011 galt ein Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro, der die heimische Währung künstlich verbilligen sollte. Nach dem Beschluss hat sich der Franken massiv verteuert.
Rolls-Royce-Manager als Mehdorn-Nachfolger am Hauptstadtflughafen?
Berlin/Potsdam (dpa) - Als Nachfolger für den scheidenden Berliner Flughafenchef Hartmut Mehdorn ist der Rolls-Royce-Manager Karsten Mühlenfeld im Gespräch. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehört er zu den von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Erwägung gezogenen drei Kandidaten. Berlin hatte in den vergangenen Wochen auf eine interne Lösung gedrungen und Technikchef Jörg Marks favorisiert. Der „Tagesspiegel“ hatte berichtet, dass Mühlenfeld, bislang Geschäftsführer Deutschland beim Flugzeugtriebwerkshersteller Rolls Royce, neuer Flughafenchef werden soll.
Deutsche planen 2015 trotz Krisen mehr Reisen als im Vorjahr
Stuttgart (dpa) - Die Reiselust der Deutschen ist trotz Krisen und Terroranschlägen ungebrochen. Die Deutschen planten, 2015 unterm Strich für mehr Reisen mehr Geld auszugeben, sagte Prof. Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) am Freitag vor der Eröffnung der Reisemesse CMT (17. bis 25. Januar) in Stuttgart. Die Kriterien Geld, Zeit und Lust - Voraussetzung für die Urlaubsplanung - seien bei 37 Prozent der Befragten einer aktuellen Umfrage zufolge vorhanden. Dies ist ein etwas höherer Wert als in den Jahren zuvor.
Studie: Tarifgehälter legen kräftig zu - mehr Kaufkraft
Düsseldorf (dpa) - Wer in Deutschland nach Tarif bezahlt wird, konnte sich im vergangenen Jahr über deutliche Gehaltszuwächse oberhalb der Inflation freuen. Nach einer am Freitag veröffentlichten Auswertung des gewerkschaftlichen WSI-Tarifarchivs stiegen die Brutto-Tariflöhne im Jahr 2014 mit 3,1 Prozent deutlich schneller als die Verbraucherpreise, die nur um 0,9 Prozent zulegten. Daraus ergibt sich das dritte Jahr in Folge ein reales Wachstum der Tariflöhne - diesmal um 2,2 Prozent nach 1,2 und 0,7 Prozent in den Jahren zuvor. Zuletzt war 2009 eine solch starke Steigerung registriert worden.
Deutscher Aktienmarkt beruhigt sich nach Franken-Turbulenzen
Frankfurt/Main (dpa) - Nach den Turbulenzen um den Franken hat der deutsche Aktienmarkt zum Wochenschluss eine Verschnaufpause eingelegt. Am Freitagnachmittag lag der Dax 0,02 Prozent tiefer bei 10 030,42 Punkten, nachdem er am Vortag extrem geschwankt war und letztlich 2,20 Prozent gewonnen hatte. Auslöser war die Entkoppelung des Franken zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) - der unerwartete Schritt hatte den Franken massiv aufgewertet und den Euro umgekehrt unter Druck gesetzt. Der MDax der mittelgroßen Konzerne gewann am Freitag 0,09 Prozent auf 17 586,50 Zähler. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1588 (Donnerstag: 1,1708) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8630 (0,8541) Euro. Franken und Euro lagen etwa gleichauf.