dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Rubel bleibt auch nach Riesen-Zinsschritt auf Talfahrt
Moskau (dpa) - Die zweite massive Zinsanhebung in Russland binnen einer Woche hat die Talfahrt des Rubels zunächst stoppen können. Im Devisenhandel an der Moskauer Börse kosteten Dollar und Euro am Dienstagmittag noch einmal deutlich mehr als am Vortag, als der Rubelkurs um 10 Prozent eingebrochen war. Die Zentralbank hatte in der Nacht im Kampf gegen Währungsverfall und steigende Inflation den Leitzins um 6,5 Prozentpunkte auf 17 Prozent angehoben. An Wechselstuben kam es Medien zufolge teilweise zu Panikkäufen von Westgeld, weil viele Bürger einen totalen Wertverfall wie in den 1990ern Jahren befürchteten.
Ölpreisabsturz dürfte deutsche Wirtschaft anschieben - auch Nachteile
Frankfurt/Mannheim (dpa) - Der Absturz der Ölpreise dürfte der deutschen Wirtschaft Schwung verleihen. „Diese Entwicklung wirkt ähnlich wie ein kleines Konjunkturprogramm“, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. Die Bundesbank erwartet, dass die deutsche Wirtschaftsleistung in den beiden kommenden Jahren jeweils um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte höher ausfallen könnte als bisher angenommen, wenn die Rohölnotierungen so niedrig wie derzeit bleiben. Seit diesem Sommer sind die Rohölpreise um fast 50 Prozent abgesackt. Das hat auch den Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten einen kräftigen Schub verliehen.
Hauptstadtflughafen sucht neuen Chef
Schönefeld (dpa) - Mit dem angekündigten Rücktritt des Berliner Flughafenchefs Hartmut Mehdorn hat die Suche nach einem Nachfolger begonnen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) setzte sich für eine schnelle Neuordnung von Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Flughafengesellschaft ein, deren wichtigstes Projekt der Hauptstadtflughafen in Schönefeld ist. Als Vertreter des Eigentümers Berlin lud er die beiden anderen Gesellschafter, das Land Brandenburg sowie den Bund, zu Gesprächen darüber ein. Wann genau das sein sollte, blieb zunächst unklar. Mehdorn hatte zuvor mitgeteilt, er wolle seinen Posten als Vorsitzender der Geschäftsführung spätestens zum 30. Juni 2015 aufgeben. Damit reagierte er auf Angriffe aus dem Aufsichtsrat, der sich am Freitag zuletzt traf.
Amazon-Mitarbeiter weiten Streiks in Deutschland aus
Koblenz/München (dpa) - Mitten im Weihnachtsgeschäft hat die Gewerkschaft Verdi den Arbeitskampf beim Versandhändler Amazon ausgeweitet. Am Dienstag blieben nach Gewerkschaftsangaben mehr als 2500 Beschäftigte an sechs der neun deutschen Standorte vor den Toren. Am Montag waren bereits mehr als 2000 Mitarbeiter an fünf Standorten im Ausstand. Jetzt beteiligten sich laut Verdi auch Amazon-Beschäftigte in Koblenz an dem auf drei Tage angelegten Streik. Auch nach dem Ende der Aktion in der Nacht zum Donnerstag will Verdi nicht lockerlassen. Am Mittwoch sollen weitere Entscheidungen fallen.
Metro ist zufrieden mit dem Start ins Weihnachtsgeschäft
Düsseldorf (dpa) - Der Handelsriese Metro rechnet in diesem Jahr mit einem zufriedenstellenden Weihnachtsgeschäft. Der Start im November sei zwar wegen der milden Witterung verhalten gewesen, doch in den ersten beiden Dezemberwochen habe das Geschäft spürbar angezogen, sagte Konzernchef Olaf Koch am Dienstag in Düsseldorf. Vor allem bei den Elektronikketten Media Markt und in den Metro-Großmärkten klingelten zuletzt die Kassen. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 gelang der Metro trotz rückläufiger Umsätze die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Unter dem Strich wies der Konzern einen Gewinn von 127 Millionen Euro aus - nach einem Verlust von 35 Millionen Euro im Vorjahr.
Europäischer Automarkt verliert an Tempo
Brüssel/Berlin (dpa) - Die Aufholjagd auf dem europäischen Automarkt droht zum Jahresende ins Stocken zu geraten. Im November wurden in der Europäischen Union rund 954 000 Fahrzeuge neu zugelassen und damit 1,4 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte. Damit stieg der Absatz zwar den 15. Monat in Folge. Im Oktober und September waren die Zuwächse mit 6,5 beziehungsweise 6,4 Prozent aber noch deutlich höher ausgefallen. Allerdings hatte der November einen Werktag weniger als der Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn stieg der Absatz in der EU im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent auf 11,6 Millionen Fahrzeuge.
Dax springt auf und ab vor US-Zinsentscheid und „Hexensabbat“
Frankfurt/Main (dpa) - Große Nervosität hat den Handel am deutschen Aktienmarkt am Dienstag bestimmt. Bis zum Nachmittag bewegten sich die Kurse hektisch auf und ab. Der Dax sank zuletzt um 0,32 Prozent auf 9304,16 Punkte. Börsianer sprachen von einer hohen Unsicherheit vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch sowie von auffälligen Schwankungen vor dem sogenannten Hexensabbat am Freitag. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,55 Prozent am Vortag auf 0,52 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2537 (Montag: 1,2426) Dollar fest.