dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Bahn überprüft Modell für Fernverkehr - Bahncard soll bleiben
Berlin (dpa) - Angesichts eines schärferen Wettbewerbs überprüft die Deutsche Bahn ihr Geschäftsmodell im Fernverkehr. Der Aufsichtsrat will über mögliche Änderungen am kommenden Mittwoch beraten, aber noch keine Beschlüsse fassen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag erfuhr. Zuvor hatte der Hessische Rundfunk berichtet, die Bahn plane die Abschaffung der Bahncard. Dass wolle sich das Unternehmen in der Aufsichtsratssitzung genehmigen lassen. Die Bahn wies diese Darstellung als „dreiste Falschmeldung“ zurück.
Düstere Inflations-Aussichten: EZB vor Staatsanleihenkäufen
Frankfurt/Main (dpa) - Europas Währungshüter arbeiten angesichts düsterer Aussichten für Wachstum und Inflation mit Hochdruck an weiteren Sondermaßnahmen. Die Vorbereitungen für zusätzliche Eingriffe seien weit fortgeschritten, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt. Notfalls könne die Notenbank rasch handeln. „Rasch heißt rasch, aber nicht unbedingt bei der nächsten Sitzung“, erklärte Draghi. Der früheste Termin wäre der 22. Januar. Den Leitzins im Euroraum hält die Europäische Zentralbank (EZB) auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent.
Keine Lokführerstreiks bis zum 11. Januar - Neues Angebot verlangt
Frankfurt/Main (dpa) - Die Lokführergewerkschaft GDL setzt ihre Streiks bei der Deutschen Bahn bis einschließlich 11. Januar 2015 aus. Gleichzeitig setzte GDL-Chef Claus Weselsky dem Unternehmen am Donnerstag eine Frist bis zum 17. Dezember, um ein neues, „erheblich verbessertes“ Angebot vorzulegen. Es müsse auf die Forderungen der GDL zur Arbeitszeit und zur Arbeitsbelastung der 37 000 Beschäftigten des Zugpersonals eingehen. Falls die Bahn nicht endlich ergebnisoffene Verhandlungen anbiete, werde die GDL nach dem 11. Januar „massive Arbeitskämpfe“ führen. Die Bahn kritisierte die neuerlichen Streikandrohungen als völlig überflüssig.
Bauern erwarten niedrigere Lebensmittelpreise 2015
Berlin (dpa) - Die Verbraucher in Deutschland können aus Sicht der Bauern im neuen Jahr mit günstigeren Lebensmitteln rechnen. Die Preise dürften das Niveau halten, es könne sogar „eher ein Minus“ geben, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Donnerstag in Berlin. Hintergrund ist ein drastischer Einbruch der Weltmarktpreise, der die Geschäftsaussichten der deutschen Landwirte nach drei starken Jahren absacken lässt. Für das laufende Wirtschaftsjahr 2014/15 rechnet der Bauernverband mit Ergebnisrückgängen im zweistelligen Prozentbereich in allen Sparten. Zuletzt waren die Gewinne aber erneut gestiegen.
Druck auf dauerstreikende Piloten wächst
Frankfurt/Main (dpa) - Die Fluggäste der Lufthansa sind am Donnerstag auf eine erneute Geduldprobe gestellt worden. Rund 12 000 Passagiere erreichten ihre Ziele nicht, weil die Vereinigung Cockpit ihre Mitglieder zu einem ganztägigen Streik auf den Langstrecken- und Frachtmaschinen aufgerufen hatte. Es handelte sich um die zehnte Streikrunde in diesem Jahr.
Streit um drohenden Paket-Stau am Nikolaustag spitzt sich zu
Düsseldorf (dpa) - Vor dem Start einer bundesweiten Welle von Betriebsversammlungen hat sich der Streit zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post weiter zugespitzt. Angesichts eines drohenden Paket-Staus am Nikolaustag kündigte die Deutsche Post am Donnerstag an, die Auswirkungen für die Kunden möglichst gering halten zu wollen. Der Aufruf von Verdi zur Unterbrechung der Arbeit in den Paketzentren schade dem Unternehmen, hieß es in der Post-Stellungnahme.
Dax dreht nach Rekord deutlich ins Minus
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Rekord ging es wieder abwärts: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dem Dax am Donnerstag zunächst ein neues Hoch beschert. Der Index der 30 wichtigsten deutschen Aktienwerte sprang zu Beginn der Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi bis auf 10 083 Punkte. Die Euphorie verflog aber schnell, denn die Anleger zeigten sich dann doch enttäuscht von den Aussagen der Währungshüter. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,64 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2311 (1,2331) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8123 (0,8110) Euro.