dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Karstadt-Aufsichtsratssitzung hat begonnen
Essen (dpa) - In Essen hat die Sitzung des Karstadt-Aufsichtsrats zur Zukunft der angeschlagenen Warenhauskette begonnen. Beobachter rechnen damit, dass das Treffen des Kontrollgremiums bis in den Donnerstagabend hinein dauern wird. Nach Medienberichten soll es auch um eine Neubesetzung des Karstadt-Chefsessels gehen. Dabei gilt der bisherige Aufsichtsratschef Stephan Fanderl nach unbestätigten Berichten als aussichtsreicher Kandidat. Bereits bei seiner vorigen Sitzung im September hatte der Karstadt-Aufsichtsrat die Weichen für einen harten Sanierungskurs gestellt. Auch die Schließung verlustreicher Filialen wurde dabei nicht ausgeschlossen. Konkrete Beschlüsse gibt es aber noch nicht.
Karlsruhe (dpa) - Im Rechtsstreit mit einem Konkurrenten aus den USA ist der Wörterbuchverlag Langenscheidt zum zweiten Mal erfolgreich gewesen. Der Bundesgerichtshof wies am Donnerstag in Karlsruhe die Beschwerde der Firma Rosetta Stone gegen die von Langenscheidt eingetragene Farbmarke Gelb zurück. Das US-Unternehmen hatte vor dem Bundespatentamt in München vergeblich versucht, eine Löschung der Langenscheidt-Marke zu erreichen. Der I. Zivilsenat des BGH bestätigte nun den Beschluss des Bundespatentgerichts vom August 2013. Farben haben für den Marktauftritt von Unternehmen eine zunehmende Bedeutung bekommen, sind aber wegen ihrer begrenzten Verfügbarkeit sehr umstritten.
Defizit-Mahnschreiben für Italien - Barroso rügt Veröffentlichung
Rom/Brüssel (dpa) - Die Überprüfung des italienischen Budgetentwurfs für das kommende Jahr führt zu Streit zwischen Rom und Brüssel. Die EU-Kommission schickte einen Mahnbrief an die italienische Regierung mit der Bitte um weitere Erläuterungen. Brüssel warnt darin, dass die Haushaltspläne für 2015 ein „signifikatives Abweichen“ von dem vereinbarten Reformkurs darstellten. Das Finanzministerium in Rom sagte am Donnerstag zu, die geforderten Erklärungen bis Freitag zu liefern und veröffentlichte anschließend das Schreiben. Auf diesen Schritt reagierte Brüssel mit Verärgerung. Kommissionschef José Manuel Barroso sagte am Donnerstag in Brüssel: Die Kommission hat diese Veröffentlichung nicht gutgeheißen.“ Für diese Art von Beratungen sei eine „Atmosphäre des Vertrauens“ nötig. Die Kommission untersucht derzeit die Haushaltsentwürfe der Eurostaaten. Die diesjährige Überprüfung ist politisch delikat, da sich große Eurostaaten wie Italien und Frankreich nicht an die Sparvorgaben halten.
Nahles warnt Arbeitgeber: Mindestlohn startet in zehn Wochen
Berlin (dpa) - Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat die Arbeitgeber aufgerufen, sich rechtzeitig auf den Mindestlohn zum 1. Januar vorzubereiten. Es gebe noch etliche Unternehmen, „die werden kalt erwischt, wenn sie nicht in die Puschen kommen“, sagte Nahles am Donnerstag in Berlin. Manche hätten sich zulange darauf verlassen, dass der Mindestlohn keine Mehrheit bekomme. Nahles dürfte dabei vor allem das Taxi-Gewerbe sowie Gastronomie und Landwirtschaft im Auge haben und hier wiederum Saisonarbeiter. Nahles schaltete am Donnerstagnachmittag beim Bürgertelefon des Ministeriums in Rostock eine extra Mindestlohn-Hotline frei: 030 / 60 28 00 28. Hier können sich Arbeitgeber und Beschäftigte über die Regelungen des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro in der Stunde informieren und - ab 1. Januar - gegebenenfalls Verstöße melden.
dm-Drogeriemarkt plant 170 neue Märkte in Deutschland
Karlsruhe (dpa) - Die Drogeriemarktkette dm plant für das nächste Jahr bundesweit rund 170 neue Märkte und Investitionen von 160 Millionen Euro allein in Deutschland. Konzernweit seien 264 Neueröffnungen geplant, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (30.9.) stieg der Umsatz zwar nicht mehr zweistellig wie in den Vorjahren, als der sogenannte Schlecker-Effekt noch stärker zu spüren war. Mit einem Umsatzplus um 8,2 Prozent auf 8,32 Milliarden Euro blieb dm Branchenprimus. Zum Gewinn äußerten sich die Karlsruher nicht. dm steht seit der Schlecker-Pleite vor zweieinhalb Jahren unangefochten an der Spitze deutscher Drogeriemärkte - vor Rossmann und Müller. Die Karlsruher zählen europaweit mehr als 3000 Märkte, bundesweit arbeiten bei dm über 36 000 Menschen, konzernweit sind es 52 000.
Gute Stimmung in der Industrie stützt den deutschen Aktienmarkt
Frankfurt/Main (dpa) - Erfreuliche Konjunkturdaten aus Europa haben dem gebeutelten deutschen Aktienmarkt am Donnerstag Auftrieb verliehen. Am Nachmittag präsentierte sich der deutsche Leitindex 0,50 Prozent höher bei 8984,40 Punkten. Händler nannten als Grund für das Aufatmen an der Börse die überraschend aufgehellte Stimmung der Unternehmen in der Eurozone im Oktober. Am Morgen hatte der deutsche Leitindex erstmals seit zwei Wochen wieder die Marke von 9000 Punkten übersprungen, unter die er wegen Sorgen um die Weltwirtschaft gerutscht war. Der MDax der mittelgroßen börsennotierten Werte gewann zuletzt 0,41 Prozent auf 15 647,57 Punkte. Lediglich der TecDax trat mit einem Minus von 0,01 Prozent auf 1208,07 Punkte auf der Stelle. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,71 Prozent am Vortag auf 0,73 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2669 (Mittwoch: 1,2693) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7893 (0,7878) Euro.