dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Lufthansa-Piloten drohen wieder mit Streiks - Verhandlung gescheitert

Frankfurt/Main (dpa) - Bei der Lufthansa stehen die Signale wieder auf Streik. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat am Donnerstag die gerade wiederaufgenommenen Tarifverhandlungen erneut für gescheitert erklärt und weitere Ausstände angekündigt. Ab wann gestreikt werden soll, gab die Gewerkschaft nicht bekannt. Man wolle die Passagiere aber vorwarnen. Erst vor zehn Tagen hatte die VC die bereits geplante fünfte Welle des Pilotenausstands kurzfristig abgesagt und neue Verhandlungen mit dem Unternehmen zu den Übergangsrenten der rund 5400 betroffenen Flugzeugführer aufgenommen. In diesen Gesprächen habe Lufthansa ihre Forderungen verschärft und damit den Konflikt eskaliert, lautet der Vorwurf der Gewerkschaft.

Air France und streikende Piloten auf dem Weg zu einer Lösung

Paris (dpa) - Die französische Fluggesellschaft Air France und ihre seit elf Tagen streikenden Piloten verhandeln über eine Ende des Ausstands. Nachdem Air France angekündigt hatte, Pläne für die umstrittene Ausweitung ihrer Billigflug-Tochter Transavia „definitiv“ aufgeben zu wollen, machten die Piloten am Donnerstag einen Gegenvorschlag. Die in der Nacht geführten Verhandlungen sollten wieder aufgenommen werden, kündigten die Gewerkschaften an. Der Streik bei der nach Lufthansa zweitgrößten europäischen Fluglinie geht unterdessen zunächst unvermindert weiter.

Verbraucherzentrale fordert Strompreissenkung im Grundtarif

Düsseldorf (dpa) - Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen fordert Strompreissenkungen in der sogenannten Grundversorgung, über die bundesweit mehr als ein Drittel der Haushalte ihren Strom beziehen. Der Stromeinkauf der Unternehmen an der Börse sei seit 2010 im Branchenschnitt um ein Viertel billiger geworden. Viele Versorger hätten dies aber nicht ausreichend an die Kunden weitergegeben, kritisierte die Verbraucherzentrale am Donnerstag in Düsseldorf. Die Verbraucherschützer schlagen vor, die Versorger mit einer Änderung der einschlägigen Verordnung künftig zur schnelleren Weitergabe von sinkenden Kosten zu zwingen.

55 000 Austräger von Kaufland-Prospekten verlieren ihren Job

Heilbronn (dpa) - Werbeprospekte der Warenhauskette Kaufland sollen künftig nur noch über externe Dienstleister verteilt werden - Tausende Mini-Jobber verlieren deswegen bundesweit ihre Stelle. „Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, war jetzt aber leider notwendig“, sagte Andreas Riekötter, Geschäftsführer des zur Kaufland-Gruppe gehörenden TIP-Werbeverlags, am Donnerstag in Heilbronn bei Stuttgart. Der Verlag trennt sich Riekötter zufolge von rund 55 000 Zustellern der Kundenzeitung „TIP der Woche“. Zumeist tragen Schüler, Studenten, Hausfrauen oder Rentner den Prospekt auf Minijob-Basis aus. Deren Tätigkeit soll ab November ausgelagert werden. Bisherige Zusteller können sich dem Verlag zufolge aber bei den künftigen Dienstleistern bewerben.

Milder Frühling kurbelt Geschäft von Hornbach-Baumärkten an

Frankfurt/Main (dpa) - Der milde Frühling 2014 hat das Geschäft der Baumarktkette Hornbach angekurbelt. Der Umsatz im ersten Halbjahr stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,9 Prozent auf 1,97 Milliarden Euro, der Gewinn wuchs um knapp 13 Prozent auf 97,2 Millionen Euro, wie die Hornbach Holding AG am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Während der Umsatz im ersten Quartal wegen des guten Wetters um 16 Prozent stieg, betrug das Plus im zweiten Quartal nur 0,2 Prozent. Zur Begründung hieß es, wegen der Lage von Feiertagen habe es drei Verkaufstage weniger gegeben als im starken Vorjahresquartal.

Gabriel legt sich bei Kanada-Abkommen mit Brüssel an

Berlin/Ottawa (dpa) - Die Bundesregierung geht beim geplanten Handelsabkommen mit Kanada auf Konfrontationskurs zu Brüssel und pocht auf Korrekturen in letzter Minute. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel verlangt von der EU-Kommission, Schutzklauseln für Konzerne im bereits fertig ausgehandelten Ceta-Vertrag mit Kanada zu streichen. „Es ist völlig klar, dass wir diese Investitionsschutz-Regeln ablehnen“, stellte der SPD-Chef am Donnerstag im Bundestag klar. Es dürfe keine Paralleljustiz für ausländische Investoren geben. Die Kommission zeigt Deutschland bislang aber die kalte Schulter. Brüssel will am Freitag auf einem EU-Kanada-Gipfel in Ottawa offiziell den Ceta-Abschluss verkünden.

Hypo Real Estate bleibt im Prozess um Schadenersatz hart

München (dpa) - Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate geht im Streit um milliardenschweren Schadenersatz keinen Schritt auf ihre ehemaligen Aktionäre zu. Im Musterprozess vor dem Oberlandesgericht München warb der Vorsitzende Richter Guido Kotschy am Donnerstag erneut vergeblich für eine gütliche Einigung zwischen beiden Seiten. „Wir regen das noch einmal an, aufgrund der bisherigen mündlichen Verhandlung.“ Der Anwalt der Aktionäre, Andreas Tilp, zeigte sich gesprächsbereit. Ein Vergleich sei ein vernünftiger Vorschlag. „Aber man muss ja mal ans Eingemachte gehen und über Zahlen reden.“ Die Hypo Real Estate lehnte den Vorschlag des Richters hingegen rigoros ab.

Dax setzt Erholung langsamer fort

Frankfurt/Main (dpa) - Die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung der US-Wirtschaft hat den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag gestützt. Der Dax knüpfte an seinen Gewinn vom Vortag an und stieg um 0,15 Prozent auf 9677 Punkte. Zwischenzeitlich hatte der deutsche Leitindex sogar die Marke von 9700 Punkten überwunden. Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,79 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 137,70 Punkte. Der Bund Future gewann 0,28 Prozent auf 149,28 Punkte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2712 (Mittwoch: 1,2826) Dollar fest.