dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Weltweite Krisen lassen deutsche Wirtschaft schrumpfen
Wiesbaden (dpa) - Nach einem rasanten Jahresstart muss die deutsche Wirtschaft einen Rückschlag einstecken. Im zweiten Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erstmals seit Anfang 2013. Das BIP sank im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. „Dabei dürfte allerdings auch die extrem milde Witterung mit kräftigen Zuwachsraten zum Jahresbeginn eine Rolle gespielt haben.“ Erstmals wendete das Bundesamt die neuen europäischen Regeln zur Berechnung des BIP an. Damit steigern zum Beispiel auch Drogenhandel, Zigarettenschmuggel und der Kauf von Panzern die Wirtschaftsleistung.
RWE bricht das Stammgeschäft weiter weg
Essen (dpa) - Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE leidet weiter unter dem Einbruch in seinem Stammgeschäft Stromerzeugung. Sinkende Preise im Stromgroßhandel und der milde Winter schmälerten auch im ersten Halbjahr die Erträge in der einst wichtigsten Sparte der Essener. Wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte, ging das um Sondereffekte bereinigte sogenannte nachhaltige Nettoergebnis von RWE um mehr als die Hälfte (62 Prozent) auf 749 Millionen Euro zurück - im zweiten Quartal gab es somit einen Verlust. Der Umsatz sank um zehn Prozent auf 25,1 Milliarden Euro.
Chinas Preiswächter bestrafen erstmals BMW-Händler
Peking (dpa) - Erstmals haben Chinas Wettbewerbshüter nach ihren jüngsten Ermittlungen in der Autobranche Strafen gegen Händler einer deutschen Marke wegen angeblicher Preisabsprachen verhängt. Vier BMW-Vertragshändler in der Provinz Hubei wurden zu Bußgeldern verurteilt, wie BMW am Donnerstag auf Anfrage bestätigte. Die Höhe der Strafe beläuft sich auf insgesamt 1,6 Millionen Yuan (195 000 Euro), wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Regierungsangaben berichtete. Seit Wochen erhöhen Chinas Preiswächter den Druck auf die Autobranche. Bei mehreren Firmen gab es Razzien.
Wirtschaft in der Eurozone stagniert
Luxemburg (dpa) - Die Wirtschaftsleistung der Länder in der Eurozone stagniert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 18 Staaten mit der Gemeinschaftswährung blieb im zweiten Quartel des laufenden Jahres unverändert gegenüber dem Vorquartal. Das geht aus jüngsten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg vom Donnerstag hervor. Die deutsche Wirtschaft, normalerweise ein Wachstumsmotor in Europa, schrumpfte um 0,2 Prozent. Frankreich meldete bereits das zweite Quartal Stagnation. Italien rutschte wieder in eine leichte Rezession, mit minus 0,2 Prozent (nach minus 0,1 Prozent im vorigen Quartal).
ThyssenKrupp setzt Erholungskurs fort
Essen (dpa) - Der Industriekonzern ThyssenKrupp arbeitet sich weiter aus der Krise. Im dritten Geschäftsquartal schrieb das Unternehmen erneut schwarze Zahlen, wie es am Donnerstag in Essen mitteilte. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 39 Millionen Euro nach einem Verlust von 395 Millionen Euro vor einem Jahr. Im Vorquartal hatte ThyssenKrupp erstmals seit fast zwei Jahren wieder einen Überschuss erzielt. Nun wächst die Zuversicht. Nach drei Verlustjahren in Folge erwartet der Vorstand anderthalb Monate vor Ende des Gesamtjahres erstmals wieder ein ausgeglichenes oder sogar leicht positives Nettoergebnis.
Dax legt weiter zu
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag erneut zugelegt. Der deutsche Leitindex stieg bis zum Nachmittag um 0,16 Prozent auf 9214 Punkte. Der MDax gewann am Donnerstag 0,49 Prozent auf 15 726 Punkte und der TecDax rückte um 0,76 Prozent auf 1195 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 trat auf der Stelle. Der Dax hatte als Folge einer fünfwöchigen Talfahrt seit Anfang Juli allerdings rund 1000 Punkte eingebüßt. Der Kurs des Euro stieg. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,3373 (Mittwoch: 1,3360) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7478 (0,7485) Euro.