Gewinn und Umsatz sacken beim BVB nach Rekordjahr ab

Dortmund (dpa) - Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat nach der Rekordsaison 2012/2013 mit dem Champions-League-Finale und hohen Transfererlösen rückläufige Zahlen geschrieben.

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Der damalige Liga-Rekordgewinn von 51,2 Millionen Euro sank in der abgelaufenen Spielzeit 2013/14 (30. Juni) auf zwölf Millionen Euro.

Auch beim Umsatz konnte der einzige börsennotierte Verein Deutschlands nicht an das Niveau des vorangegangenen Jahres anknüpfen. Er ging um rund 44 auf 260,7 Millionen Euro zurück. In den kommenden Jahren wolle man aber wieder mehr als 300 Millionen Euro Umsatz erreichen, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Donnerstag bei der Bilanzvorlage.

Den Aktionären will der Club eine Dividende von zehn Cent je Aktie zahlen - so viel wie im Rekordjahr. Dem Vorschlag des Vorstandes müssen noch der Aufsichtsrat und die Aktionärsversammlung zustimmen.

Hohe Transfersummen in der Saison 2012/13 wie durch den Verkauf von Mario Götze an Bayern München und Ivan Perisic an den VfL Wolfsburg spülten damals rund 50 Millionen Euro in die BVB-Kasse. Dazu kamen zweistellige Millioneneinnahmen durch Erfolge wie das Erreichen des Champions-League-Finales gegen Bayern München. In der abgelaufenen Saison schied der BVB dagegen im Viertelfinale gegen Real Madrid aus und konnte auch keine größeren Transfererlöse erzielen.

Watzke sieht seine wirtschaftlichen Ziele dennoch erreicht. Er habe den Umsatz auch ohne den Einfluss von Transfereinnahmen steigern wollen, erklärte er. Das ist gelungen. Ohne diese Einmaleinnahmen wäre der Umsatz schon nach der vorletzten Saison bei 250 Millionen Euro gelandet - zehn Millionen unter jetzigen Wert. „Ich bewerte das als sehr ordentliches Ergebnis“, sagte Watzke.

Auch das Gewinnziel des Clubs sieht der Geschäftsführer erreicht: Ein zweistelliger Millionenbetrag sollte herauskommen. Der Einbruch im Vergleich zum Vorjahr konnte der BVB-Aktie an der Börse auch nichts anhaben. Ihr Kurs blieb fast unverändert bei knapp fünf Euro.

Künftig wird der Kreis der Aktionäre auch noch größer ausfallen. Nachdem der Spezialchemiekonzern und Hauptsponsor Evonik rund neun Prozent der Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung des Clubs übernahm - dem BVB brachte das rund 26 Millionen Euro -, ist Watzke mit weiteren potenziellen Investoren im Gespräch. Es ist dazu eine weitere Kapitalerhöhung im Umfang von knapp 25 Millionen Aktien möglich.

Bisherige Sondierungen mit langfristigen, strategischen Investoren würden fortgeführt, sagte Watzke. Bis Ende September will der BVB Nägel mit Köpfen machen. Zuletzt war BVB-Ausrüster Puma im Gespräch.

Die Dortmunder konnten in der abgelaufenen Saison den Umsatz in Teilbereichen deutlich steigern. So legten die Einnahmen im Catering um 6 Millionen Euro, im Werbebereich um 3,7 Millionen Euro und im Merchandising um 3,6 Millionen Euro zu. In der TV-Vermarktung sanken die Einnahmen dagegen um 6,1 Millionen Euro. In Pokal und Bundesliga nahm der BVB 13 Millionen Euro mehr ein, in der Champions League flossen aber 19 Millionen Euro weniger. An Spielergehältern musste er mit 77 Millionen Euro kaum mehr aufwenden als ein Jahr zuvor.