dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Deutsche Bank holt sich Scheich-Milliarden =

Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank will endlich alle Zweifel an ihrer Kapitalstärke ausräumen und lässt sich dafür von einem Scheich aus Katar helfen.

Mit der zweiten Kapitalerhöhung binnen eines guten Jahres will das Institut weitere acht Milliarden Euro einsammeln. Damit rüstet sich der Konzern für neue mögliche neue Belastungen durch noch schärfere Regeln und seine umfangreichen Rechtsrisiken. „Wir schaffen einen Puffer gegen weitere Gegenwinde, die man nicht wirklich vorhersagen kann“, sagte Co-Chef Anshu Jain am Montag in Frankfurt. Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani aus dem Golf-Emirat Katar wird mit gut zwei Milliarden Euro beim deutschen Branchenprimus einsteigen und damit auf einen Schlag zum größten Aktionär.

Deutsche Telekom schließt sich Brüsseler Beschwerde gegen Google an =

Berlin (dpa) - Die europäische Front gegen Google wächst: Die Deutsche Telekom hat sich dem Brüsseler Wettbewerbsverfahren gegen den Internet-Riesen angeschlossen. „Die von der Kommission vorgeschlagenen Auflagen für Google sind für uns vollkommen unzureichend“, sagte ein Telekom-Sprecher zur Begründung am Montag und bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung „Die Welt“. Es werde mit zweierlei Maß gemessen, kritisierte er. „Google wird eher mit Samthandschuhen behandelt“ - während beispielsweise europäische Telekommunikations-Unternehmen mit ganzer Härte geprüft würden. In dem Streit geht es um die Anzeige der Ergebnisse bei der Google-Internetsuche zum Beispiel in Preisvergleichen oder bei Hotels und Restaurants.

Bundesbank erwartet geringes Wachstum im Frühjahr =

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem kräftigen Aufschwung zum Jahresbeginn rechnet die Deutsche Bundesbank im Frühjahr nur mit einem verhaltenen Wirtschaftswachstum in Deutschland. „Da der positive Witterungseffekt des ersten Quartals rein rechnerisch eine Dämpfung der saisonbereinigten Verlaufsrate im zweiten Quartal bewirkt, wirdder BIP-Zuwachs im Frühjahr saison- und kalenderbereinigt wohl vergleichsweise gering ausfallen“, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht für den Mai. Dies dürfe jedoch nicht als ein Rückgang des konjunkturellen Grundtempos interpretiert werden. Im ersten Quartal war die deutsche Wirtschaft um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen.

Berlin/Paris/Rom (dpa) - Die führenden europäischen Luftfahrtkonzerne haben nach dem „Euro Hawk“-Debakel einen neuen gemeinsamen Vorstoß für ein militärisches Drohnenprojekt gestartet. Bei dem geplanten Programm gehe es um unbemannte Maschinen für mittlere Flughöhe und lange Flugdauer (MALE), teilten die Unternehmen Airbus, Dassault Aviation und Alenia Aermacchi am Montag mit. Bernhard Gerwert, Chef der Rüstungs- und Raumfahrtsparte der Airbus-Group (früher EADS), erklärte in Berlin: „Bei unseren Streitkräften besteht eindeutiger Bedarf.“ Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen reagierte zurückhaltend auf das Angebot. „Es gibt zur Zeit keinen Entscheidungsdruck“, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. Ihr Vorgänger Thomas de Maizière (CDU) war über die Euro-Hawk-Affäre fast gestolpert.
Pfizer blitzt mit „endgültigem“ Angebot bei AstraZeneca ab

London/New York (dpa) - Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat ein neues und angeblich letztes Übernahmeangebot seines Konkurrenten Pfizer abgelehnt. Die US-Amerikaner, die schon seit Januar um AstraZeneca warben, hatten zuletzt 69,4 Milliarden Pfund (85,4 Mrd Euro) auf den Tisch gelegt. „Wir haben Pfizers letztes Angebot zurückgewiesen, weil es unzureichend ist und große Risiken für Aktionäre bedeuten würde“, teilte AstraZenecas Verwaltungsratschef Leif Johansson am Montag in London mit. Die Übernahme wäre die teuerste durch ein ausländisches Unternehmen in der britischen Wirtschaftsgeschichte gewesen. „Das verbesserte Angebot ist endgültig und kann nicht erhöht werden“, hatte Pfizer am Sonntagabend in New York erklärt.

Erneut deutlich mehr Wohnungen genehmigt

Wiesbaden (dpa) - Der Aufschwung im deutschen Wohnungsbau hält an. Von Januar bis März wurde der Bau von rund 63 900 Wohnungen genehmigt, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 15,3 Prozent oder rund 8500 Wohnungen mehr als im ersten Quartal 2013. Damit wurden so viele Wohnungen genehmigt wie in keinem anderen ersten Jahresquartal seit 2006. Niedrige Zinsen und wachsende Renditeaussichten wegen steigender Mieten und Kaufpreise dürften der Grund für die anhaltend positive Entwicklung sein. Besonders Genehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zogen mit einem Plus von 22,5 Prozent kräftig an. Bei Einfamilienhäusern gab es hingegen nur einen leichten Zuwachs um rund ein Prozent. Das sei für Mieter eine gute Nachricht, sagte Ulrich Ropertz, Sprecher des Deutschen Mieterbunds.

AT&T gibt fast 50 Milliarden für Satellitenfernsehen aus =

New York (dpa) - Die Machtverhältnisse auf dem US-amerikanischen Telekommunikationsmarkt verschieben sich: Der große Telefon- und Internetanbieter AT&T übernimmt für 48,5 Milliarden Dollar (35,4 Mrd Euro) den Satellitenfernseh-Anbieter DirecTV. AT&T kann dadurch seine eigenen Netze entlasten und Angebote bündeln.Es entstehe ein „einzigartiger neuer Wettbewerber mit beispiellosen Ressourcen im Mobilfunk, bei Video und Breitbanddiensten“, erklärten die Unternehmen am Sonntag (Ortszeit) in New York. Die Verwaltungsräte beider Seiten - die höchsten Firmengremien - hatten dem Geschäft zuvor zugestimmt. Hintergrund ist der Kampf um Zuschauer und technische Ressourcen im Internet-Zeitalter.

Dax gibt nach =

Frankfurt/Main (dpa) - Deutliche Kursverluste bei Bankaktien haben am Montag insbesondere den Dax belastet. Es gelang dem deutschen Leitindex zwar, seine kräftigen Verluste aus dem frühen Handel einzudämmen und sogar kurzzeitig ins Plus zu drehen, zuletzt stand er bei 9613 Punkten aber um 0,16 Prozent tiefer. Damit hinkte er den übrigen Indizes deutlich hinterher: Der MDax gewann 0,40 Prozent auf 16 251 Punkte und der TecDax stieg um 0,62 Prozent auf 1225 Punkte.
Die Deutsche Bank beherrschte mit ihrer Kapitalerhöhung die Schlagzeilen. Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,11 Prozent auf dem Niveau von Freitag. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3715 (Freitag: 1,3696) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7291 (0,7301) Euro.