dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Vodafone übernimmt spanischen Kabelnetzbetreiber für 7,2 Milliarden
London (dpa) - Der britische Mobilfunker Vodafone hat sich nach Kabel Deutschland erneut einen milliardenschweren Netzbetreiber in Europa geangelt. Vodafone übernimmt den spanischen Anbieter Ono, wie der britische Konzern am Montag mitteilte. Vodafone zahle für Ono rund 7,2 Milliarden Euro. Die Übernahme soll im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Die Übernahme hat strategische Bedeutung. Mobilfunker wie Vodafone können ihren Kunden so Festnetz, Mobilfunk, Breitband-Internet und Fernsehen aus einer Hand anbieten, ohne Milliarden in den Ausbau eines eigenen Netzes stecken zu müssen.
Schlappe für Hedgefonds im Porsche-Prozess
Stuttgart (dpa) - Die Porsche Holding hat bei ihren zahlreichen Rechtsstreitigkeiten einen Etappensieg erzielt: Das Landgericht Stuttgart lehnte am Montag die Klage von mehreren Hedgefonds ab, die 1,36 Milliarden Euro Schadenersatz von der Porsche SE gefordert hatten. Die US-Fonds hatten während Porsches Übernahmepoker um Volkswagen 2008 viel Geld an der Börse verloren und fühlten sich rückblickend von Porsche getäuscht. Die Porsche SE hat wegen des Übernahmekrimis noch mehr juristischen Ärger - Schauplätze sind unter anderem Braunschweig und Hannover.
Deutlich mehr Wohnungen genehmigt - Bezahlbarer Wohnraum fehlt
Wiesbaden (dpa) - Im vergangenen Jahr sind in Deutschland erneut deutlich mehr Wohnungen genehmigt worden als im Jahr zuvor. Mit rund 270 400 Einheiten steigerte sich die Zahl das dritte Jahr in Folge, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das Plus betrug 12,9 Prozent und wurde vor allem mit Wohnungen in Mehrfamilienhäusern erreicht, deren Zahl um 22,3 Prozent zulegte. In Einfamilienhäusern wuchs die Zahl der genehmigten Wohnungen nur um 1,1 Prozent. Dem Deutschen Mieterbund fehlen aber weiterhin Investitionen in erschwingliche Wohnungen. Es werde vor allem im sehr hochwertigen Segment gebaut, was sich auch an dem hohen Anteil von Eigentumswohnungen zeige, sagte Sprecher Ulrich Ropertz der dpa.
Euro-Inflation geht weiter nach unten
Luxemburg (dpa) - Die Euro-Inflation geht entgegen erster Erwartung weiter nach unten. Im Februar sank die jährliche Teuerungsrate im gemeinsamen Währungsgebiet gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte auf 0,7 Prozent, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg mit. Noch vor einigen Wochen hatte Eurostat damit gerechnet, dass die Inflationsrate im Februar bei 0,8 Prozent stabil bleibt. Hauptgrund für den Abwärtstrend sind fallende Preise für Autokraftstoffe sowie für flüssige Brennstoffe. Wegen des dauerhaft niedrigen Niveaus lastet Druck auf der Europäischen Zentralbank, ihre Geldpolitik noch weiter zu lockern. Um deflationären Risiken entgegen zu wirken, könnte sie ihre Zinsen weiter drücken.
Fitschen: Großer Druck für Banken durch EZB-Tests
Berlin/Frankfurt (dpa) - Bankenpräsident Jürgen Fitschen wertet die laufenden EZB-Tests zur Krisentauglichkeit der Euro-Großbanken als enorme Herausforderung. „Der Druck auf die Branche ist sehr groß“, sagte Fitschen bei einem Redaktionsbesuch bei der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Die Europäische Zentralbank (EZB) will Risiken aufdecken, bevor sie am 4. November die Rolle als Bankenaufseher im Euroraum übernimmt. Im Sommer folgt ein Stresstest, Ergebnisse gibt es im Oktober. Fitschen, der zugleich Co-Chef der Deutschen Bank ist, warnte trotz der Belastungen vor einer Aufweichung der Kriterien: „Am Ende muss der Markt im Herbst zu der Erkenntnis kommen: Das war ein ernsthafter Test mit harten Kriterien.“ Das schaffe Vertrauen.
Linde trotz starken Euro-Gegenwinds mit Rekordwerten
München (dpa) - Beim weltgrößten Industriegase-Spezialisten Linde hat der starke Euro im Schlussquartal die Zuwächse komplett aufgefressen. Das Gesamtjahr 2013 schloss der Dax-Konzern - nicht zuletzt dank der milliardenschweren Lincare-Übernahme - dennoch mit Rekordwerten ab. Unter dem Strich blieb ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn von 1,317 Milliarden Euro nach 1,232 Milliarden Euro, wie Linde am Montag mitteilte. Der Umsatz kletterte um 5,2 Prozent auf 16,655 Milliarden Euro. Vom höheren Gewinn sollen auch die Aktionäre profitieren. Linde will die Dividende um gut elf Prozent auf 3,00 Euro je Aktie erhöhen.
Klaus Müller neuer Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands
Berlin (dpa) - Neuer Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands wird Klaus Müller. Der jetzige Vorstand der Verbraucherzentrale Nordrhein- Westfalen tritt die Funktion am 1. Mai an, wie der Bundesverband am Montag in Berlin mitteilte. Der 43-Jährige folgt auf Gerd Billen, der als Staatssekretär ins Bundesverbraucherministerium gewechselt ist. Müller leitet die NRW-Verbraucherzentrale seit 2006. Zuvor war er für die Grünen in der Politik tätig: von 2000 bis 2005 als Umweltminister in Schleswig-Holstein, von 1998 bis 2000 als Bundestagsabgeordneter. Der Verbraucherzentrale Bundesverband vereint 16 Verbraucherzentralen der Länder und 25 verbraucherpolitisch orientierte Verbände.
Deutsche Aktien gewinnen nach Krim-Referendum
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag nach dem umstrittenen Krim-Referendum zugelegt. Der Dax baute seine Gewinne am Nachmittag nach einem freundlichen Handelsauftakt an den US-Börsen auf 1,12 Prozent bei 9157 Punkten aus. Für den MDax ging es zum Wochenstart um 1,41 Prozent auf 16 235 Punkte nach oben und der TecDax gewann 2,17 Prozent auf 1238 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um 1,22 Prozent auf 3041 Punkte vor.Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3906 (Freitag: 1,3884) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7191 (0,7203) Euro.