dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Gewerkschaft nimmt Streikaufruf an Fluglotsen zurück
Frankfurt/Main (dpa) - Der für Mittwoch geplante Fluglotsenstreik ist abgeblasen. Die Gewerkschaft der Flugsicherung hat ihren Aufruf an rund 2000 Fluglotsen in ganz Deutschland zurückgenommen, wie ein Sprecher am Freitag in Frankfurt auf Anfrage sagte. Zuvor hatte die französische Gewerkschaft SNCTA ihren Streikaufruf für die Zeit vom 27. bis zum 31. Januar abgesagt. Der deutsche Ausstand war von der GdF als einstündiger Unterstützungsstreik für die Franzosen deklariert worden, um den Anschein eines politischen Streiks zu vermeiden. Diese sind in Deutschland verboten. Der GdF-Aufruf sollte von den Arbeitsgerichten Frankfurt und München überprüft werden. Die Gewerkschaft rechnete nun offensichtlich mit einer juristischen Niederlage, wenn der zu unterstützende Streik gar nicht stattfindet.
Kirche gibt 35 Millionen Euro für Rettung von Weltbild und Tochter
Augsburg/München (dpa) - Nach dem Insolvenzantrag der katholischen Verlagsgruppe Weltbild stellt die Kirche dem existenzbedrohten Konzern sowie einem Geschäftspartner 35 Millionen Euro zur Verfügung. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz erhalte einen Massekredit von 15 Millionen Euro, hieß es am Freitag aus dem Bistum Augsburg. Das Erzbistum München bestätigte zudem später, dass es der Buchhändlerfamilie Hugendubel, die gemeinsam mit Weltbild die rund 400 Filialen in den Städten betreibt, 20 Millionen Euro geben wird. Die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) hatte zuvor über die geplanten Zahlungen der Bistümer berichtet.
Prokon-Krisenrunde: Verantwortliche verhalten optimistisch Itzehoe(dpa) - Zwei Tage nach dem Insolvenzantrag von Prokon haben sich die Verantwortlichen zuversichtlich gezeigt, wichtige Fragen zur angestrebten Rettung des Windkraft-Unternehmens sind aber weiter offen. Er sei verhalten optimistisch, „dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin am Freitag in Itzehoe bei Hamburg nach einem Krisengespräch. So kurz nach dem Insolvenzantrag lasse sich die Situation aber noch nicht verlässlich einschätzen. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) versicherte den Beschäftigten: „Wir lassen Sie nicht allein!“
Microsoft profitiert kräftig von neuer Xbox One Redmond (dpa) - Der Verkaufserfolg der neuen Spielekonsole Xbox One hat Microsoft ein glänzendes Weihnachtsquartal beschert. Zusammen mit einem weiterhin rund laufenden Geschäft mit Firmenkunden sorgte dies für einen Umsatz- und Gewinnzuwachs, der über den Erwartungen der Analysten lag. Nicht erfüllt wurden indes die Hoffnungen auf Neuigkeiten bei der Chefsuche. Noch-Microsoft-Chef Steve Ballmer will bis zum August seinen Posten an der Spitze des Konzerns räumen. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 24,5 Milliarden Dollar (17,9 Mrd Euro). Der Gewinn legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zu. Die Investitionen in Geräte und Services zahlten sich aus, erklärte Ballmer am Donnerstag am Sitz in Redmond.
Menschen in Deutschland haben immer höhere Geldvermögen =
Frankfurt/Main (dpa) - Auch dank der Kursanstiege an den Börsen klettert das Geldvermögen der Deutschen auf immer neue Rekordhöhen. Im dritten Quartal 2013 wuchs das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen zum Vorquartal um 48 Milliarden Euro oder ein Prozent auf den Höchstwert von rund 5 070 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Obwohl die Kurse an den Börsen auch 2013 kräftig in die Höhe schossen, trennten sich die Menschen hierzulande von Juli bis September im Saldo von Aktien im Wert von vier Milliarden Euro.
Weitere Bahnhöfe sollen modernisiert werden Berlin (dpa) - Für mehr Kundenfreundlichkeit sollen weitere Bahnhöfe in Deutschland renoviert und mit Aufzügen oder Informationssystemen ausgestattet werden. „Wir werden gemeinsam mit der Bahn weiter in die Modernisierung der Bahnhöfe investieren, auch was den Anschluss an Internet- und Mobilfunknetze angeht“, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Freitag. Mit zusätzlichen 100 Millionen Euro vom Bund wurden 2012 und 2013 bundesweit 247 Bahnhöfe modernisiert. Dafür wurden etwa Rolltreppen eingebaut, Bahnsteige für einen leichteren Einstieg erhöht oder Wetterschutzdächer installiert. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 5400 Bahnhöfe.
Haniel verkauft Celesio doch noch San Francisco/Stuttgart (dpa) - Erfolg im zweiten Anlauf: Der Duisburger Familienkonzern Haniel hat es doch noch geschafft, seine Mehrheitsbeteiligung am Pharmagroßhändler Celesio an den US-Konzern McKesson zu verkaufen. Haniel-Chef Stephan Gemkow bezeichnete den Verkauf in der Nacht zum Freitag als „die beste Lösung für alle Seiten“. Mit den Milliardeneinnahmen aus dem Verkauf will das Familienunternehmen seinen Schuldenberg von fast zwei Milliarden Euro reduzieren und sich neue Geschäftsfelder erschließen.Der erste Übernahmeversuch des US-Konzerns war Anfang Januar gründlich schief gegangen. Obwohl sich McKesson mit den Großaktionären Haniel und Elliott geeinigt hatte, kam der US-Konzern nicht auf die vorher zur Bedingung gemachten 75 Prozent an Celesio.
Dax verliert vor dem Wochenende
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag den negativen Trend vom Vortag aufgenommen. Es fehlten derzeit einfach die Käufer, sagte Händler Markus Huber vom Londoner Broker Peregrine & Black. Der Leitindex Dax rutschte nach freundlichem Start bis zum Nachmittag um 1,05 Prozent auf 9530 Punkte ab. Das erst am Dienstag erreichte Rekordhoch bei 9794 Punkten und die 10 000-Punkte-Marke rücken damit erst einmal weiter in die Ferne. Für den MDax ging es zuletzt um 1,64 Prozent auf 16 470 Punkte runter, der Technologieindex TecDax verlor 1,51 Prozent auf 1230 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,40 (Vortag: 1,48) Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3687 (1,3639) Dollar. Der Dollar kostete 0,7306 (0,7332) Euro.