dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Verbraucherstimmung zum Weihnachtsgeschäft auf Sechs-Jahres-Hoch
Frankfurt/Main (dpa) - Pünktlich zur heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts ist die Stimmung der deutschen Verbraucher so gut wie seit mehr als sechs Jahren nicht. „Die Aussichten auf eine beschleunigte Belebung der deutschen Konjunktur sowie die Leitzinssenkung der EZB verleihen der Konsumstimmung zum Ende des Jahres 2013 zusätzlich Schwung“, teilte das Marktforschungsinstitut GfK am Mittwoch in Frankfurt mit. Das färbt auch auf das Weihnachtsgeschäft ab: Neun von zehn Menschen wollen zum Fest Präsente verschenken - und dafür im Schnitt 288 Euro ausgeben. Das sind drei Euro oder ein Prozent mehr als 2012.
DIW-Studie: Stromversorgung in nächsten zehn Jahren sicher
Berlin (dpa) - Die Stromversorgung ist nach Ansicht von Experten in den nächsten zehn Jahren in keiner Region Deutschlands gefährdet. Noch gebe es bei der Stromerzeugung hohe Überkapazitäten, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Der Bedarf könne auch bei ungünstigen Szenarien wie wenig Wind gedeckt werden. Erst vom Jahr 2020 an, wenn die letzten Atomkraftwerke und alte Kohlemeiler vom Netz gehen, müssten verstärkt Gaskraftwerke eingesetzt werden, sagte die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert in Berlin. Wegen der schrittweisen Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne wird darüber diskutiert, ob Deutschland schon bald zu wenig Grundlast für eine jederzeit stabile Versorgung haben könnte.
Textildiscounter NKD hat neuen Eigentümer
Bindlach (dpa) - Der Finanzinvestor OpCapita ist neuer Eigentümer des Textildiscounters NKD. Das Investmentunternehmen übernehme NKD komplett mit der Firmenzentrale im oberfränkischen Bindlach (Landkreis Bayreuth) und den knapp 2000 Filialen in Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien und Polen, teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit. Die niedersächsische Textilgruppe Daun als bisheriger Eigentümer hatte schon vor einigen Monaten angekündigt, NKD verkaufen zu wollen. NKD hat turbulente Zeiten hinter sich: Das Management war ausgetauscht worden, weil sich dessen Ziele als zu ambitioniert erwiesen hatten. Danach übernahm eine Restrukturierungsberatung das Ruder.
EZB: Spannungen an Finanzmärkten so niedrig wie vor Krise
Frankfurt/Main (dpa) - Die Spannungen an Europas Finanzmärkten sind aus Sicht der Europäischen Zentralbank inzwischen so gering wie vor dem Ausbruch der Finanzkrise 2007. Der Stress im Finanzsystem sei nahezu auf das Vorkrisenniveau gesunken, erklärte die EZB in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht. Die Finanzierungssituation der Banken habe sich verbessert. Die Konjunktur habe erholt, wenn auch nur zögerlich. Insgesamt bleibt die Lage aus Sicht der Währungshüter aber fragil. Sie mahnten Reformen in Euro-Ländern zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und weitere Schritte zur Verwirklichung der europäischen Banken-Union an.
Bafin nimmt Goldpreisbildung ins Visier
Frankfurt/Main (dpa) - Neben dem Zins-Skandal und möglichen Manipulationen am Währungsmarkt prüfen die Finanzaufsichtsbehörden auch das Vorgehen bei der Preisfestlegung für Gold und Silber. In diese Prüfungen sind nach einem Bericht des „Wall Street Journal Deutschland“ eine Hand voll europäischer Banken einbezogen, die traditionell die Richtwerte für die Edelmetallpreise festlegen, darunter auch die Deutsche Bank. Der deutsche Branchenprimus wollte den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren. Die Aufsichtsbehörden untersuchen derzeit wichtige Vorgangsweisen zur Preisermittlung unter anderem bei Edelmetallen, Währungen und Zinsen. Es müsse dabei nicht zwangsläufig ein Manipulationsverdacht im Raum stehen, hieß es in Finanzkreisen. Ausgangspunkt für die Überprüfungen ist der Skandal um die Manipulation von Referenzzinssätzen.
Kartellamt prüft Rhön-Übernahme auch für Medizintechnik-Markt
Bonn/Bad Homburg (dpa) - Das Bundeskartellamt untersucht den umstrittenen Verkauf eines Großteils der Rhön-Kliniken auf die Auswirkungen für den Markt mit Medizinprodukten. Der bedeutende Hersteller Fresenius will die Rhön-Häuser in seine Krankenhaustochter Helios einbinden. Dagegen leistet der Medizintechnik-Konkurrent und Rhön-Großaktionär B.Braun erbitterten juristischen Widerstand. Bis Ende Februar solle auch geprüft werden, ob mit der bislang größten Übernahme auf dem privaten Krankenhaussektor regionale Monopole oder eine zu starke Position gegenüber den Krankenkassen entstehen könnten, teilten die Wettbewerbshüter am Mittwoch mit. Das Kartellverfahren muss jedoch abgewartet werden.
OECD-Chef nennt Griechenlands Haushaltsfortschritte „spektakulär“
Athen (dpa) - OECD-Chef Angel Gurría hat das griechische Spar- und Reformprogramm gelobt. Es sei das „beeindruckendste (Konsolidierungs-)Programm, das ich je gesehen habe“, erklärte der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch nach einem Treffen mit dem griechischen Außenminister Evangelos Venizelos in Athen. „Spektakulär“ seien die Verbesserung der Zahlungsbilanz und die Aussicht auf einen Haushalts-Primärüberschuss (ohne Zinszahlungen). Das Leben gehe trotz der Schulden weiter, sagte Gurría. Am Nachmittag wollte der Mexikaner eine Analyse der OECD über die Aussichten der griechischen Wirtschaft präsentieren.
Max Bahr wird zerschlagen - Rettungsversuch erfolglos
Hamburg (dpa) - Ein letzter Rettungsversuch für die Baumarktkette Max Bahr ist gescheitert. Eine bereits weitgehend ausgehandelte Übernahme durch die saarländische Handelskette Globus kommt nicht zustande. „Wir haben intensive Gespräche mit Globus geführt“, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters des Immobilienbesitzers Moor Park, dem 66 der letzten 73 Max-Bahr-Märkte gehören, am Mittwoch in Hamburg. „Leider ist es jedoch nicht zu einer Einigung mit dem Unternehmen gekommen.“ Damit bleibt es bei der bereits beschlossenen Auflösung des Unternehmens und dem Ausverkauf der Märkte. Es gebe aber erfolgversprechende Verhandlungen mit renommierten Unternehmen der deutschen Baumarktbranche, hieß es weiter. Sie wollten eine größere Anzahl der 66 Max-Bahr-Märkte übernehmen.
KfW erwartet kräftiges Wachstum für 2014
Frankfurt/Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der KfW Bankengruppe im nächsten Jahr kräftig wachsen. „Deutschland schaltet einen Gang hoch - wir erwarten für 2014 einen Anstieg des BIP um 2 Prozent“, sagte Chefvolkswirt Jörg Zeuner am Mittwoch in Frankfurt. Für dieses Jahr sei ein Wachstum von 0,6 Prozent zu erwarten. Das Ende der Rezession im Euroraum und die Erholung wichtiger Ausfuhrmärkte dürften den Export beflügeln, sagte Zeuner. Zuletzt sorgte vor allem der Konsum hierzulande für Wachstum. Erstmals seit drei Jahren sollten auch die Unternehmensinvestitionen zulegen. Das größte Risiko liege in einem immer noch möglichen Rückschlag in Europa.
Dax mit neuem Rekord
Frankfurt/Main (dpa) - Die Koalitionsvereinbarungen haben dem Dax am Mittwoch zusammen mit guten Konjunkturdaten zu einem neuen Rekordhoch verholfen. Zeitweise erreichte der Leitindex 9327 Punkte und stand vor dem Handelsstart in New York 0,33 Prozent höher bei 9321 Punkten. Der MDax trat mit plus 0,07 Prozent bei 16 203 Punkten auf der Stelle, so, wie auch der TecDax mit einem Abschlag von 0,03 Prozent bei 1147 Punkten. Der EuroStoxx 50 gewann 0,49 Prozent. Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,38 (Vortag: 1,39) Prozent. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3596 (1,3547) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7355 (0,7382) Euro.