dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Ackermann tritt nach Tod von Manager als Zurich-Präsident zurück

Zürich (dpa) - Der einstige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist nach dem mutmaßlichen Selbstmord eines Top-Managers als Verwaltungsratspräsident des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich zurückgetreten. Zur Begründung verwies Ackermann am Donnerstag auf Vorhaltungen gegen ihn im Zusammenhang mit dem Tod von Zurich-Finanzvorstand Pierre Wauthier. Der 53-Jährige war am Montag tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Die Polizei geht nach eigenen Angaben von einem Selbstmord aus.

Arbeitsmarkt fehlt Konjunkturschub - Sommerflaute im August

Nürnberg (dpa) - Konjunktur- und Sommerflaute haben die Zahl der Arbeitslosen im August kräftig steigen lassen. Insgesamt waren in dem Monat 2,946 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit - und damit
32 000 mehr als im Juli, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit. Die August-Arbeitslosigkeit sei damit etwas stärker gestiegen als sonst üblich, räumte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise ein. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im August 41 000 Erwerbslose mehr. Die Arbeitslosenquote verharrt im Vergleich zum Juli dennoch bei 6,8 Prozent - und damit auf Vorjahresniveau.

Nahrungspreise weiter im Höhenflug - Inflation sinkt deutlich

Wiesbaden (dpa) - Trotz des weiterhin kräftigen Preisanstiegs bei Nahrungsmitteln ist die Inflationsrate in Deutschland wieder auf dem Rückzug. Die Jahresteuerung sank von 1,9 Prozent im Juli deutlich auf 1,5 Prozent im August, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach vorläufigen Berechnungen in Wiesbaden mitteilte. Damit liegt die Rate wieder deutlich unter der Warnschwelle von 2,0 Prozent, bis zu der die Europäische Zentralbank (EZB) ein stabiles Preisniveau gewahrt sieht. Im Vergleich zum Juli veränderten sich die Verbraucherpreise nach den Angaben nicht. Die relativ niedrige Inflationsrate sei insbesondere auf die moderate Entwicklung der Preise für Mineralölprodukte im Jahresvergleich zurückzuführen, so die Statistiker.

Vodafone verhandelt mit Verizon über Verkauf von US-Mobilfunker

London (dpa) - Es könnte einer der größten Deals der
Wirtschaftsgeschichte werden: Der Mobilfunk-Gigant Vodafone verhandelt mit dem US-Telekomkonzern Verizon über den Verkauf seines Anteils am Gemeinschaftsunternehmen Verizon Wireless. Das bestätigen die Briten am Donnerstag. Nach Informationen aus informierten Kreisen könnte der mögliche Verkaufspreis 130 Milliarden Dollar (97 Mrd Euro) erreichen - und würde damit sogar noch die 124 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Time Warner durch AOL toppen. Verizon hält 55 Prozent am größten US-Mobilfunker, Vodafone die restlichen 45 Prozent.

Tiefpunkt erreicht: PwC erwartet Belebung auf Europas Automarkt

Frankfurt/Main (dpa) - Europas kriselnder Automarkt hat einer Studie zufolge die Talsohle erreicht und wird sich in den kommenden Jahren wieder etwas erholen. Das Rekordniveau von 2007 mit 16,0 Millionen Neuzulassungen werde aber nicht erreicht, sagte der Leiter des Automobilbereichs bei der Beratungsgesellschaft PwC, Felix Kuhnert, am Donnerstag in Frankfurt. Dem Produktionsstandort Deutschland traut PwC Wachstum zu - obwohl die deutschen Autobauer ihre Fertigung in Asien deutlich kräftiger ausbauen dürften als in der Heimat. Nach langjähriger Talfahrt werden nach der Prognose in diesem Jahr rund 12,1 Millionen Neuwagen in Europa (EU, EFTA) zugelassen. 2019 soll der Absatz der Studie zufolge dann auf 14,9 Millionen Fahrzeuge steigen.

EZB will Frauenanteil in Spitzenpositionen verdoppeln

München/Frankfurt (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) will weiblicher werden. Der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen soll sich verdoppeln. „Wir wollen bis Ende 2019 im mittleren Management 35 Prozent und im oberen Management 28 Prozent qualifizierte Frauen haben“, sagte EZB-Direktor Jörg Asmussen der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag). Das EZB-Direktorium habe einen entsprechenden Beschluss gefasst, bestätigte ein Sprecher der Notenbank. Bisher liegt der Anteil von Frauen auf diesen Führungsebenen bei 17 und 14 Prozent.

Proteste beim Treffen der Agrarminister

Würzburg (dpa) - Mit Protesten haben Bauernverbände und Umweltschützer die deutschen Agrarminister zu ihren Verhandlungen über die Umsetzung der EU-Agrarreform empfangen. Die Ressortchefs von Bund und Ländern trafen sich am Donnerstag zu ihrer Herbsttagung in Würzburg, wichtigstes Thema ist die künftige Verteilung der EU-Subventionen unter den deutschen Landwirten. Eine Einigung bei dem zweitägigen Treffen ist fraglich. „Es gibt ja leider Gottes schon festgefahrene Positionen“, sagte der Vorsitzende der Konferenz, Bayerns Agrarminister Helmut Brunner (CSU). „Entscheidend wird sein, ob die Kollegen genauso wie ich einen Abschluss suchen, oder ob man taktiert.“

Dax nach US-Daten kaum verändert

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich nach den zuletzt deutlichen Verlusten am Donnerstag kaum von der Stelle bewegt. Der deutsche Leitindex büßte seine moderaten Gewinne im Handelsverlauf zwischenzeitlich komplett ein, rückte zuletzt aber wieder um 0,04 Prozent auf 8161 Punkte vor. In den vergangenen beiden Tagen war der Dax aus Sorge vor einem Militäreinsatz gegen Syrien um mehr als 3 Prozent abgesackt. Für den MDax ging es an Donnerstag um 0,66 Prozent auf 14 420 Punkte nach oben, und der TecDax kletterte um 1,22 Prozent auf 1022 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,52 Prozent am Vortag auf 1,55 Prozent. Für den Kurs des Euro ging es nach unten. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3266 (Mittwoch: 1,3347) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7538 (0,7492) Euro.