dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

München (dpa) - Die Stimmung der deutschen Wirtschaft ist so gut wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Bereits zum vierten Mal in Folge verbesserte sich im August der Ifo-Geschäftsklimaindex und kletterte überraschend deutlich von 106,2 auf 107,5 Punkte.

Das ist ein Jahreshöchststand und belegt den Optimismus in den Chefetagen vieler Unternehmen. Für die Konjunktur erwarten Experten nun eine Trendwende. Es geht wieder nach oben. „Die deutsche Wirtschaft schaltet einen Gang höher“, sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen am Dienstag in München. Fachleute hatten glatt 107 Punkte erwartet.

Finanzmärkte wegen Syrien-Konflikt auf Talfahrt - Ölpreis steigt =

Frankfurt/Paris/London (dpa) - Der drohende internationale Militärschlag in Syrien hat die Finanzmärkte stark verunsichert. Am Dienstag rutschten die Aktienkurse in Europa ab. Besonders hart traf es auch die Märkte in der Türkei. Die Börse in Istanbul fiel um fast zweieinhalb Prozent, die Landeswährung Lira sank zum amerikanischen Dollar und zum Euro auf ein Rekordtief. Auch türkische Staatsanleihen verbuchten deutliche Verluste. Entsprechend erhöhte sich der Risikoaufschlag, den Investoren verlangten. Zugleich trieben Berichte über eine bevorstehende Intervention der USA die Ölpreise in die Höhe.

Kali-Streit zwischen Russland und Weißrussland spitzt sich zu =

Minsk/Moskau (dpa) - Im Streit um Milliarden aus dem Kaligeschäft hat Russland dem Nachbarn Weißrussland mit politischen Konsequenzen gedroht. Wegen der Verhaftung des Chefs des russischen Bergbaukonzerns Uralkali, Wladislaw Baumgertner, in Minsk bestellte das Außenministerium in Moskau den weißrussischen Botschafter ein.
Das autoritär regierte Weißrussland wirft dem Unternehmenschef und vier weiteren Topmanagern vor, durch Insidergeschäfte einen Schaden von bis zu 100 Millionen US-Dollar (rund 75 Mio Euro) verursacht zu haben. Die Ermittlungsbehörde der Ex-Sowjetrepublik prüft zudem Beschlagnahmungen von Immobilien oder Besitz des Konzerns. Kali wird vor allem zur Herstellung von Düngemitteln verwendet.

Autobauer Daimler will Produktion in China in zwei Jahren verdoppeln=

Peking (dpa) - Aufholjagd in Fernost: Der Autobauer Daimler will seine Produktion in China in den kommenden zwei Jahren mehr als verdoppeln. Mit Investitionen von insgesamt zwei Milliarden Euro sollen ab 2015 jährlich mindestens 200 000 Einheiten in China produziert werden können, kündigte das Unternehmen am Dienstag in Peking an. „Ein klarer Beweis für unser Vertrauen in Mercedes-Benz in China“, sagte der neue China-Vorstand Hubertus Troska laut Mitteilung. Zudem will Daimler in den kommenden zwei Jahren 20 neue oder neuaufgelegte Automodelle auf den chinesischen Markt bringen. Inklusive importierter Wagen will der Konzern seinen Absatz bis 2015 um ein Drittel erhöhen auf 300 000 Autos jährlich.

Schlechtes Wetter vermiest Fahrradbranche das Geschäft =

Friedrichshafen (dpa) - Das verregnete Frühjahr und schlechte Testergebnisse für E-Bikes haben der Fahrradbranche im ersten Halbjahr 2013 zugesetzt. In den ersten Monaten der Fahrradsaison seien Umsatzrückgänge von bis zu 20 Prozent keine Seltenheit gewesen, sagte der Geschäftsführer des Verbandes des Deutschen Zweiradhandels, Thomas Kunz, am Dienstag vor der Messe „Eurobike“ in Friedrichshafen. Zudem hatte die Stiftung Warentest im Mai in einem E-Bike-Test schlechte Noten verteilt. Das habe sich verheerend auf den Absatz ausgewirkt, obwohl der Handel die monierten Mängel nicht habe nachvollziehen können, erklärte Kunz.

Deutsche Aktien stark unter Druck =

Frankfurt/Main (dpa) - Die drohende militärische Intervention in Syrien hat den deutschen Aktienmarkt am Dienstag stark belastet. Unerwartet positive Konjunkturdaten aus Deutschland konnten die Verluste nicht bremsen. Der Dax fiel um 2,01 Prozent auf 8265 Punkte. Für den MDax ging es um 1,74 Prozent auf 14 552 Punkte nach unten, der TecDax büßte 2,14 Prozent auf 1023 Punkte ein. Auch an den europäischen Börsen trübte sich die Stimmung deutlich ein: Der Leitindex EuroStoxx 50 stand 2,25 Prozent tiefer bei 2758 Punkten. Für den Kurs des Euro ging es nach unten. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3338 (Vortag: 1,3361) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7497 (0,7485) Euro.