dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Frankfurt/New York/Tokio (dpa) - Syrien hält rund um den Globus die Finanzmärkte in Atem. Von New York über Tokio bis Europa reagieren die Börsen mit weiteren Kursrückgängen. Am stärksten setzt die Syrien-Krise die ohnehin angeschlagenen Märkte in Asien unter Druck - allen voran in Indien.

Zugleich treiben die Nachrichten über einen möglicherweise unmittelbar bevorstehenden internationalen Militärschlag in der Krisenregion Nahost die Ölpreise in die Höhe. In Deutschland sackte der Leitindex Dax am Mittwoch erstmals seit Mitte Juli wieder unter die Marke von 8200 Punkten

Leichter Dämpfer für Verbraucherstimmung - Kauflust aber weiter groß

Nürnberg/Berlin (dpa) - Die Verunsicherung der Verbraucher über die Konjunkturaussichten in Deutschland hat dem Konsumklima im Spätsommer einen leichten Dämpfer versetzt. Für September zeichne sich erstmals seit Februar 2013 wieder eine leichte Abkühlung der Verbraucherstimmung ab, berichtete das Marktforschungsinstitut GfK am Mittwoch. Von einer Trendwende oder dem Beginn einer Talfahrt könne aber nicht die Rede sein. Denn die Kauflust der Verbraucher sei weiterhin groß - so groß wie zuletzt am Jahresende 2006.

Friedrich: 50-Milliarden-Schaden durch Wirtschaftsspionage

Berlin (dpa) - Durch Wirtschaftsspionage entsteht in Deutschland nach Schätzung von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) jährlich ein Schaden von etwa 50 Milliarden Euro. Es gebe massive Versuche, den „Rohstoff Geist“ in deutschen Unternehmen zu stehlen, sagte Friedrich am Mittwoch bei einer Wirtschaftskonferenz in Berlin. Viele Firmen seien nur schlecht gegen Attacken gerüstet. Bundesregierung, Verfassungsschutz und Spitzenverbände vereinbarten, gemeinsam bis 2015 ein Schutzkonzept gegen Spionage-Attacken zu erarbeiten.

Firmen bieten mehr Jobs an - Aber mehr Arbeitslose im August

Nürnberg (dpa) - Der wachsende Konjunkturoptimismus in vielen Chefetagen sorgt inzwischen auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt für erste Lichtblicke. Nach monatelangem Zögern stellten Unternehmen wieder mehr Mitarbeiter ein, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg unter Berufung auf ihren Stellenindex BA-X. Vor allem Fachkräfte sind gesucht, das machte sich bereits im vergangenen Jahr bemerkbar: Die Zahl der regulären Jobs stieg, die atypische Beschäftigung, zu der befristete Stellen oder Minijobs zählen, sank. Die Zahl der offenen Stellen habe sich im August weiter stabilisiert und pendele sich nun auf einem etwas niedrigeren Niveau als zur Jahreswende 2012 ein, erläuterte die BA. Damals war der BA-X auf Rekordniveau geklettert.

Keine schnelle Lösung im Kältemittel-Streit in Sicht

Berlin (dpa) - Im Streit um den Einsatz eines neuen Kältemittels für Klimaanlagen in Autos ist keine schnelle Lösung in Sicht - auch nach einer Gerichtsentscheidung in Paris, die einen Etappensieg für den Autobauer Daimler bedeutete. Die Fronten bleiben verhärtet: Daimler hat Sicherheitsbedenken gegen das neue Kältemittel R1234yf. Dagegen bekräftigen die beiden Hersteller, Honeywell und Dupont, ihre Auffassung. „Dupont ist zuversichtlich, dass das neue Kältemittel R1234yf sicher in Kfz-Klimaanlagen genutzt werden kann“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Honeywell hatte mit Blick auf das Gerichtsverfahren von einem „bürokratischen Ablenkungsmanöver mit negativen Folgen für die Umwelt“ gesprochen.

Kreise: JPMorgan droht Rekordstrafe wegen Hypothekengeschäften

New York (dpa) - Der einstigen US-Vorzeigebank JPMorgan droht Medienberichten zufolge eine Rekordstrafe wegen dubioser Hypothekengeschäfte. Die für Immobilienfinanzierungen zuständige US-Behörde FHFA fordert mindestens 6 Milliarden Dollar (4,48 Mrd Euro) Schadensersatz, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg und die „Financial Times“ (Mittwoch) übereinstimmend aus Finanzkreisen berichteten. Das Institut soll den halbstaatlichen Immobilienfinanzieren Fannie Mae und Freddie Mac vor der Finanzkrise Hypothekenpapiere im Volumen von 33 Milliarden Dollar angedreht und dabei bewusst falsche Angaben über deren Qualität gemacht haben.

Aigner drückt bei Agrarreform aufs Tempo

Würzburg (dpa) - Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) drängt die Länder im Streit um die künftige Verteilung der EU-Agrargelder in Deutschland zu einem schnellen Kompromiss. „Eine Einigung ist möglich, wenn sie von allen Ländern, auch den rot-grün-regierten, politisch gewünscht ist“, erklärte Aigner am Mittwoch vor der Herbsttagung der Agrarminister in Würzburg. „Statt Wahlkampf auf dem Rücken der Landwirte sollte man jetzt wirklich Nägel mit Köpfen machen.“ Ob die Ressortchefs sich bei ihrem Treffen am Donnerstag und Freitag auf ein Konzept zur nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform verständigen, ist allerdings fraglich. Die Positionen liegen weit auseinander.

Deutsche Aktien sinken weiter

Frankfurt/Main (dpa) - Der möglicherweise bevorstehende Militärschlag gegen Syrien hat auch zur Wochenmitte den deutschen Aktienmarkt ins Minus gedrückt. Der Dax war im frühen Mittwochshandel gleichwohl erstmals seit Mitte Juli wieder unter die Marke von 8200 Punkten gerutscht und sank zuletzt um 1,39 Prozent auf 8128 Punkte. Für den MDax ging es am Mittwoch um 1,59 Prozent auf 14 286 Punkte nach unten, und der TecDax fiel um 1,77 Prozent auf 1003 Punkte. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,55 Prozent am Vortag auf 1,52 Prozent. Für den Kurs des Euro ging es nach oben. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3347 (Dienstag: 1,3338) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7492 (0,7497) Euro.