dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Aktionäre entscheiden über Zukunft von Solarworld

Bonn (dpa) - Das Schicksal des größten deutschen Solarmodulherstellers Solarworld liegt in den Händen der Aktionäre. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am Mittwoch in Bonn sollen sie über den Rettungsplan von Konzernchef und Gründer Frank Asbeck abstimmen, bei dem sie selbst drastische Einbußen hinnehmen müssen. Asbeck sagte kurz vor Beginn des Aktionärstreffens, er sei sicher, dass es eine Zustimmung geben wird. Solarworld habe eine Zukunft. Es ist die dritte und letzte Etappe im Entscheidungsmarathon über das Rettungspaket. Bereits in den vergangenen beiden Tagen hatte Asbeck es geschafft, die Gläubiger von Anleihen über insgesamt 550 Millionen Euro davon zu überzeugen, dass sie auf 55 Prozent ihrer Forderungen verzichten, um dem Unternehmen eine Überlebenschance zu geben.

HGAA-Kauf durch BayernLB vorerst ohne strafrechtliche Folgen

München (dpa) - Die ehemaligen Vorstände der BayernLB müssen vorerst keine strafrechtlichen Folgen für den milliardenteuren Fehlkauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) fürchten. Das Landgericht München I ließ entsprechende Punkte der Anklage vom Mai 2011 der Münchner Staatsanwaltschaft nicht zu - und sorgt damit für einen Paukenschlag in der Aufarbeitung des Landesbank-Debakels. Teile der Anklage ließ das Gericht aber zu, für die zumindest Teile des Vorstandes vor Gericht müssen.

Springer beschleunigt Umbau - Internet gleicht Print-Verluste aus

Berlin (dpa) - Der Medienkonzern Axel Springer („Bild“, „Die Welt“) will nach dem Verkauf seiner Regionalzeitungen sowie von TV-und Frauenzeitschriften den digitalen Umbau des Unternehmens weiter beschleunigen. Der Erlös in Höhe von 920 Millionen Euro soll vor allem in journalistische Angebote im Netz und in das Geschäft mit digitalen Kleinanzeigen fließen, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner am Mittwoch bei der Vorstellung der Zahlen für das zweite Quartal 2013. Dabei konnte der Konzern Rückgänge im Print-Geschäft mit Zuwächsen im Digitalbereich nahezu ausgleichen.

Fraport holt nach schwachem Jahresstart auf

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem schwachen Start ins Jahr hat der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport überraschend kräftigen Rückenwind bekommen. Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal zum Vorjahr um acht Prozent auf 662 Millionen Euro, der Überschuss stieg um 16 Prozent auf knapp 74 Millionen Euro. Vorstandschef Stefan Schulte sieht die gesamte Branche aber weiter in schwierigem Fahrwasser: „Weltwirtschaftliche Unsicherheiten und die Euro-Krise beeinflussten auch die aktuelle Luftverkehrs-Nachfrage.“ Dennoch bekräftigte Schulte am Mittwoch seine Ziele für das Gesamtjahr.

Beiersdorf wächst kräftig in Amerika und Asien

Hamburg (dpa) - Der Nivea-Konzern Beiersdorf hat in seinem deutschen Heimatmarkt die Trendwende geschafft und hier in den ersten sechs Monaten ein Umsatzplus von 2,7 Prozent erzielt. „Die Marke ist wieder viel stärker präsent und mit unseren Innovationen haben wir die Erwartungen der Konsumenten getroffen“, sagte Vorstandschef Stefan F. Heidenreich am Mittwoch in einer Telefonkonferenz in Hamburg. Die konsequente Umsetzung der Unternehmensstrategie „Blue Agenda“ habe Beiersdorf einen deutlichen Schub gegeben. „Es gelingt uns zunehmend, das Potenzial unserer Marken und unseres Unternehmens in wirtschaftlichen Erfolg umzusetzen“, sagte Heidenreich.

Studie: Kriselnde Autobauer dämmen Verluste in Europa ein

Hannover/Duisburg (dpa) - Den weiter sinkenden Zulassungszahlen zum Trotz befinden sich die siechenden Autobauer in Europa laut einer Studie auf dem Weg der Besserung. Mit Ausnahme von Renault dämmten alle Marken mit roten Zahlen ihre Verluste pro Neuwagen im ersten Halbjahr ein, wie am Mittwoch aus einer Studie der CAR-Experten um Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen hervorgeht. Die Trendwende gelang den Verlierern trotz 6,6 Prozent Minus bei Europas Pkw-Neuzulassungen im ersten Halbjahr. Die Analyse vergleicht die um Sondereffekte bereinigten Ergebnisse vor Zinsen und Steuern aus dem Autogeschäft und setzt sie ins Verhältnis zum Fahrzeugabsatz.

Deutsche Standardwerte geben nach

Frankfurt/Main (dpa) - Die auf Hochtouren laufende Berichtssaison hat die deutschen Standardwerteindizes am Mittwoch belastet. Der Dax stand zuletzt 0,30 Prozent tiefer bei 8274 Punkten. Für den MDax ging es zur Wochenmitte um 0,51 Prozent auf 14 530 Punkte nach unten. Der TecDax widersetzte sich der Richtung der Standardwerte und rückte um 0,26 Prozent auf 1012 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 schaffte bis zum Nachmittag die Kehrtwende und gewann 0,26 Prozent hinzu. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3305 (Dienstag: 1,3280) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7516 (0,7530) Euro.