dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
EZB hält Leitzins im Euroraum auf Rekordtief von 0,5 Prozent
Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt den Leitzins im Euroraum wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat nach Angaben der Notenbank am Donnerstag in Frankfurt. Zwar hält sich die Forderung nach noch billigerem Zentralbankgeld, weil die Wirtschaft im Euroraum noch nicht wieder Fahrt aufgenommen hat. Doch seit der Zinssenkung im Mai hat sich die Lage stetig entspannt. Immer mehr Indizien deuten auf ein Ende der Rezession im Euroraum hin. Das macht eine weitere Lockerung der Geldpolitik unwahrscheinlicher.
Aussichten für Chinas Wirtschaft ungewiss - Stimmung gemischt
Peking (dpa) - Die Aussichten für die chinesische Wirtschaft sind ungewiss. Der offizielle Einkaufsmanagerindex stieg im Juli leicht von 50,1 im Vormonat auf 50,3, wie der Einkaufs- und Logistikverband (CFLP) am Donnerstag in Peking mitteilte. Experten hatten einen leichten Rückgang des Stimmungsbarometers erwartet. Es gab aber auch ganz andere Signale: So fiel der Einkaufsmanagerindex der britischen Großbank HSBC, die stärker kleine und mittelgroße Unternehmen nach ihrer Zuversicht und Auftragslage befragt, von 48,2 auf 47,7 und damit auf den niedrigsten Stand seit elf Monaten.
BGH: Keine Haftung für Pfusch bei Schwarzarbeit
Karlsruhe (dpa) - Privatleute können bei schlecht ausgeführter Schwarzarbeit keine Nachbesserung verlangen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag entschieden. Konkret wiesen die Richter die Klage einer Hausbesitzerin gegen einen Handwerker wegen einer nicht ordentlich gepflasterten Auffahrt ab. Der Vertrag sei nichtig, hieß es. Der Fall betrifft die „schwarze“ Beschäftigung von Handwerkern im privaten Bereich, vor allem die am Bau. Handwerker und Hausbesitzerin hatten für das Pflastern der Auffahrt 1800 Euro vereinbart. Das Geld sollte bar und ohne Rechnung oder Umsatzsteuer bezahlt werden. Später bemängelte die Auftraggeberin die Arbeit.
Weniger Aufträge: Maschinenbauer warten auf den Aufschwung
Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Maschinenbauer leiden weiter unter der Rezession im Euroraum und der schwachen Weltkonjunktur. Im Juni lagen die Auftragseingänge preisbereinigt (real) um fünf Prozent unter dem Vorjahreswert, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt bekanntgab. „Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau muss sich weiter in Geduld üben, der Aufschwung lässt auf sich warten“, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die Hoffnungen auf ein Wachstum der mittelständisch geprägten Branche in diesem Jahr hat der Verband inzwischen begraben. Im Juni sank das Inlandsgeschäft um vier Prozent, das Auslandsgeschäft um sechs Prozent.
Metro kämpft mit Preissenkungen um Kunden
Düsseldorf (dpa) - Der Handelsriese Metro kämpft mit weiteren Preissenkungen bei Unterhaltungselektronik und Lebensmitteln um die Gunst der Kunden. Der Konzern hielt im ersten Halbjahr 2013 seinen Umsatz in den fortlaufenden Geschäften stabil. Daran hatten Media Markt und Saturn großen Anteil, deren Kassen etwas kräftiger klingelten als vor einem Jahr. Der operative Verlust von Media-Saturn stieg jedoch - auch weil die Industrie weniger Zuschüsse für Werbekosten zahlte. Der Metro-Konzern insgesamt erzielte im ersten Halbjahr ein ausgeglichenes Ergebnis nach einem Verlust von 105 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Sony mit Quartalsgewinn - Fernseher und Smartphones laufen besser
Tokio (dpa) - Bessere Verkäufe von Fernsehern und Smartphones haben dem japanischen Elektronik-Riesen Sony einen Quartalsgewinn beschert. Der Überschuss fiel in dem Ende Juni abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal mit 3,5 Milliarden Yen (27 Mio Euro) zwar recht dünn aus. Doch dem als Sanierer angetretenen Konzernchef Kazuo Hirai gelang es damit, die jahrelangen massiven Verluste im Kernbereich der Unterhaltungselektronik zu stoppen. Der Konzern-Umsatz stieg im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 1,7 Billionen Yen, wie Sony am Donnerstag mitteilte.
Europa-Flaute belastet BMW - Entwarnung frühestens Mitte 2014
München (dpa) - BMW bleibt trotz ungemütlicher Lage auf den europäischen Automärkten in diesem Jahr auf Rekordkurs. Dennoch stellen sich die Münchner auf ihrem Heimatkontinent auf eine lange Durststrecke ein. Mit einem ersten Lichtblick sei frühestens im zweiten Halbjahr 2014 zu rechnen, sagte Konzernchef Norbert Reithofer am Donnerstag in München. Die guten Geschäfte in Übersee, eine starke Finanzsparte und ein neuer Absatzrekord lassen die Kasse der Münchner aber weiter kräftig klingeln. Unter dem Strich verdiente BMW im zweiten Quartal fast 1,4 Milliarden Euro, ein Plus von neun Prozent.
Lockere Geldpolitik und Konjunkturdaten treiben Aktien an
Frankfurt/Main (dpa) - Eine fortgesetzt lockere Geldpolitik der Notenbanken und gute Konjunkturdaten haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag angetrieben. Zuletzt stand der deutsche Leitindex 1,37 Prozent höher bei 8389 Punkten. Für den MDax ging es um 1,36 Prozent auf 14 547 Punkte nach oben, und der TecDax rückte um 0,75 Prozent auf 1004 Punkte vor. Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3236 (Mittwoch: 1,3275) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7555 (0,7533) Euro.