dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Neuordnung auf dem Zeitungsmarkt: Funke kauft Springer Printpaket ab
Berlin/Essen (dpa) - Deutschlands größtes Zeitungshaus Axel Springer macht Ernst mit der Digitalisierung und verkauft traditionsreiche Printtitel. Für 920 Millionen Euro sollen die „Berliner Morgenpost“ und das „Hamburger Abendblatt“ sowie mehrere Zeitschriften an die Funke Mediengruppe (unter anderem „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“) wechseln. Springer-Chef Mathias Döpfner teilte am Donnerstag in Berlin mit, sein Haus werde den Weg zum führenden digitalen Medienunternehmen nun konsequent weitergehen.
Ifo-Index steigt weiter - Wenige Wolken am Konjunkturhimmel
München (dpa) - Die deutsche Wirtschaft tankt weiter Zuversicht. Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen hat sich im Juli verbessert; vor allem im Groß- und Einzelhandel bewerten die Firmen ihre Geschäftslage deutlich positiver. Das ließ den Ifo-Geschäftsklimaindex im Juli zum dritten Mal in Folge steigen: Von 105,9 Punkten im Juni auf 106,2 Punkte, wie das Ifo Institut am Donnerstag in München mitteilte. Die Eurokrise lässt die Wirtschaft weiter unbeeindruckt. Die Industrie ist mit ihrer Lage ausgesprochen zufrieden.
Daimler: Gericht widerspricht Zulassungsstopp in Frankreich
Stuttgart (dpa) - Der Autobauer Daimler hat nach eigenen Angaben im Kältemittel-Streit mit Frankreich einen wichtigen Teilerfolg erzielt. Demnach hat ein französisches Gericht den Zulassungsstopp für einige Modelle zurückgewiesen. „Der Behörde wurden jetzt zehn Tage Übergangszeit eingeräumt, ihre Haltung zu überdenken“, sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die französische Verwaltung der Meinung des Gerichts folgen wird und unsere Fahrzeuge in Kürze wieder in Frankreich zugelassen werden können.“ Frankreich weigert sich seit Anfang des Monats, Modelle der Mercedes A-, B- und SL-Klasse zuzulassen, die vom deutschen Kraftfahrtbundesamt (KBA) nachträglich mit dem alten Kältemittel R134a zertifiziert worden waren.
„FAZ“: Detroit-Pleite könnte Commerzbank Verluste einbrocken
Frankfurt/Main (dpa) - Die Pleite der US-Großstadt Detroit könnte auch der angeschlagenen Commerzbank Verluste einbrocken. Das Institut habe der Kommune mehr als 400 Millionen US-Dollar (rund 303 Mio Euro) geliehen, schreibt die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Ein Commerzbank-Sprecher bestätigte auf Anfrage, dass der Konzern über Tochtergesellschaften in Detroit engagiert sei: „Es wurden Wertberichtigungen vorgenommen, die aus heutiger Sicht angemessen sind.“ Dem Bericht zufolge vergab die Problemtochter Eurohypo den Kredit an Detroit. Der Immobilien- und Staatsfinanzierer wird auf Druck der EU-Kommission gerade größtenteils abgewickelt.
Flaute und Flut bremsen Deutsche Bahn aus
Berlin (dpa) - Nach einem schwachen ersten Halbjahr rechnet die Deutsche Bahn bis Ende 2013 nicht mehr mit einer Kehrtwende. Bei konstantem Umsatz dürfte der Gewinn des Verkehrs- und Logistikkonzerns deutlich schrumpfen. Vorstandschef Rüdiger Grube nannte als Hauptgrund dafür am Donnerstag die schwache Konjunktur. „Langfristig sehen wir einen robusten positiven Trend für die Bahn“, fügte er bei Vorlage der Halbjahresbilanz in Berlin hinzu. Die Wirtschaftsflaute macht besonders dem Güterverkehr zu schaffen.
Facebook verzückt Börsianer mit rasantem Wachstum
Menlo Park (dpa) - Facebook versöhnt nach dem holprigen Börsendebüt vor einem Jahr langsam die Anleger. Das weltgrößte Online-Netzwerk konnte im zweiten Quartal mehr Nutzer und Werbekunden gewinnen als von Analysten erwartet, die Aktie schoss nachbörslich um bis zu 20 Prozent hoch auf 32 Dollar. Das ist nicht mehr weit entfernt von den 38 Dollar, die das Papier beim Börsengang kostete. Der Tiefstand von unter 18 Dollar scheint vergessen. „Wir haben gute Fortschritte dabei gemacht, unsere Nutzerzahl zu vergrößern und die Beteiligung zu steigern“, erklärte Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg am Mittwoch am Sitz im kalifornischen Menlo Park.
Gute Konjunkturdaten helfen Dax nicht auf die Beine
Frankfurt/Main (dpa) - Gute deutsche Konjunkturdaten haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag nicht beeindrucken können. Sorgen über das chinesische Wachstum sowie die absehbare Straffung der US-Geldpolitik hielten nach den internationalen Börsen auch den Dax im Griff. Der Dax verlor am Nachmittag 0,95 Prozent auf 8299 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,32 Prozent am Vortag auf 1,35 Prozent. Der Bund Future verlor 0,09 Prozent auf 142,45 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3202 (Mittwoch: 1,3246) Dollar fest.