dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Nach Gewinnsprung: Daimler will weiter aufholen

Stuttgart (dpa) - Nach Verbesserungen im Frühjahr will der Autobauer Daimler in der zweiten Jahreshälfte weiter Boden gutmachen. „Unser Ergebnis hat sich im zweiten Quartal gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres wie angekündigt deutlich verbessert und die Markterwartungen übertroffen“, sagte Konzernchef Dieter Zetsche am Mittwoch in Stuttgart. „Das ist ein Fortschritt in unserer Ergebnisentwicklung, aber kein Grund sich auszuruhen.“ Von 2014 an soll beim operativen Ergebnis wieder ein Zuwachs stehen, kündigte der Autobauer an. Für 2013 rechnet der Dax-Konzern allerdings weiter mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern unter Vorjahresniveau. Bei Umsatz und Absatz erwartet Daimler schon in diesem Jahr ein weiteres Plus. „Dazu sollte auch China beitragen“, kündigte Zetsche an.

Ex-HSH-Vorstandsriege vor Gericht - Anklage verlesen

Hamburg (dpa) - Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Mittwoch in Hamburg der Prozess gegen den früheren Vorstand der HSH Nordbank begonnen. Die Staatsanwaltschaft trug detailliert die Vorwürfe gegen die sechs früheren Bankmanager vor. Sie sollen der Bank bei einem Finanzgeschäft 2007 einen Schaden von 158 Millionen Euro zugefügt haben. Dabei hätten sie ihre Pflichten verletzt und damit Untreue in einem besonders schweren Fall begangen. Zwei der Angeklagten wird zudem Bilanzfälschung vorgeworfen. Unter großem Medienandrang betraten die Ex-Vorstände, unter ihnen der 2007 amtierende Vorstandschef Hans Berger und der damalige Ex-Finanzchef und spätere Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher, begleitet von ihren Anwälten das Hamburger Strafjustizgebäude. Alle sechs haben bislang die Vorwürfe zurückgewiesen und darauf verwiesen, ihre Pflichten als Vorstände gewissenhaft erfüllt zu haben.

Brüssel will Gebühren für Kreditkarten deckeln

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will den Einsatz von Kreditkarten und EC-Karten günstiger machen - um Verbraucher und Händler zu entlasten. Einen entsprechenden Vorschlag zur Deckelung der milliardenschweren Gebühren bei der Kartenzahlung stellte die Brüsseler Behörde am Mittwoch vor. Die Pläne würden Anbieter wie Visa oder Mastercard treffen, denen Einnahmen entgingen. Die Branche droht daher damit, zum Ausgleich von den Kunden höhere Jahresgebühren für Kreditkarten zu verlangen. Dann gingen die Pläne letztlich auf Kosten der Verbraucher. Die neuen Regeln werden nur Gesetz, wenn EU-Parlament und Ministerrat zustimmen. Dies dürfte ein bis zwei Jahre dauern. Brüssel geht es um die Gebühren, die die Bank des Händlers an die Bank des Kunden zahlen muss, wenn ein Verbraucher mit Karte bezahlt.

Deutsche Kartellhüter sehen Fusion von E-Plus und O2 kritisch

München/Bonn/Düsseldorf (dpa) - Der geplanten Großfusion auf dem deutschen Mobilfunkmarkt zwischen O2 und E-Plus droht Widerstand vom Bundeskartellamt. „Die Verringerung von vier auf drei Anbieter ist wettbewerbsrechtlich alles andere als ein Selbstläufer, zumal gerade E-Plus in der Vergangenheit beim Preiswettbewerb besonders aktiv war“, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, am Mittwoch der dpa. „Wir sehen natürlich auch den hohen Investitionsbedarf in der Branche und den daraus resultierenden Konsolidierungsdruck. Hier steht eine sehr sorgfältige Prüfung an.“ Bisher war die Branche davon ausgegangen, dass die kartellrechtliche Prüfung wegen der Größe der beteiligten Unternehmen bei der EU-Kommission liegt. Jetzt deutete Mundt aber an, dass die deutsche Behörde Einfluss auf das Verfahren anstreben könnte.

EADS soll neue Struktur bekommen - Rüstung wird neu geordnet

Paris/Toulouse/München (dpa) - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS verordnet sich voraussichtlich bereits in der kommenden Woche einen grundlegenden Umbau. Im Mittelpunkt der Pläne steht das schwächelnde Rüstungsgeschäft, wie der dpa aus Unternehmenskreisen bestätigt wurde. EADS wollte sich zu den Informationen nicht äußern. „Der Strategieprozess läuft noch. Der Verwaltungsrat hat noch keine Entscheidung getroffen“, sagte ein EADS-Sprecher am Mittwoch. Über die Umbaupläne gibt es bereits seit Wochen Gerüchte in den Medien. Nach dpa-Informationen ist unter anderem vorgesehen, Rüstungsgeschäfte von Töchtern wie Astrium mit der noch recht jungen Rüstungssparte Cassidian zusammenzuführen und damit das gesamte Wehrgeschäft unter einem Dach zu bündeln.

Puma im Abwärtssog - neues Führungsteam hat viel Arbeit

Herzogenaurach (dpa) - Der Sportartikelhersteller Puma kommt auf keinen grünen Zweig: Auch im zweiten Quartal ging der Umsatz deutlich zurück, der Gewinn brach gar um ein gutes Drittel ein. Aus Sicht von Finanzchef Michael Lämmermann hat die seit längerem strauchelnde Nummer 3 der Branche zwar „einen guten Teil des Schlimmsten“ bereits hinter sich. „Wir sehen aber auch, dass die zweite Jahreshälfte für uns sehr herausfordernd wird“, sagte Lämmermann am Mittwoch in Herzogenaurach. Immerhin sind nun alle Vakanzen im Top-Management wieder besetzt: Als letztes hat Anfang Juli der Norweger Björn Gulden seinen Posten als Firmenchef angetreten.

Düstere Aussichten: Einkaufsmanagerindex in China fällt unerwartet

Peking (dpa) - Die chinesische Wirtschaft dürfte sich weiter abkühlen. Als Zeichen für die schlechte Stimmung in den Chefetagen chinesischer Unternehmen fiel der Einkaufsmanagerindex der britischen Großbank HSBC im Juli unerwartet deutlich auf 47,7 Punkte. Es ist der schlechteste Stand seit elf Monaten. Die schwachen Daten „verstärken die Notwendigkeit für zusätzliche Schritte zur Feineinstellung, um das Wachstum zu stabilisieren“, kommentierte HSBC-Ökonom Qu Hongbin. Der Index liegt jetzt schon drei Monate in Folge unter dem Wert von 50. Unterhalb dieser kritischen Schwelle ist von einer schrumpfenden Industrie der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde auszugehen.

Apple tritt auf der Stelle

Cupertino (dpa) - Das Wachstum bei Apple kommt zum Erliegen. Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) lag der Umsatz des iPhone- und iPad-Herstellers bei 35,3 Milliarden Dollar und damit kaum höher als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn schrumpfte sogar das zweite Mal in Folge. Er lag um 22 Prozent niedriger bei unterm Strich 6,9 Milliarden Dollar (5,3 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstag nach Börsenschluss am Sitz in Cupertino mitteilte. Apple verkauft mittlerweile viele iPad mini, die weniger Geld abwerfen als ein großes iPad oder ein iPhone. Das drückt auf die Margen. Zudem fiel der Durchschnittspreis für das iPhone, von dem in bestimmten Märkten auch noch ältere Modelle verkauft werden.

Konjunkturdaten beflügeln Dax

Frankfurt/Main (dpa) - Anzeichen einer Konjunkturbelebung in Deutschland und der restlichen Eurozone haben dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch auf die Sprünge geholfen. Bis zum Nachmittag legte der Dax um 0,96 Prozent auf 8394 Punkte zu. Zwischenzeitlich nahm er auch wieder die Hürde von 8400 Punkten. Der MDax gewann 0,60 Prozent auf 14 208 Punkte, und der TecDax stieg um 1,13 Prozent auf 1003 Punkte. Ebenfalls positiv war das Bild an den Aktienmärkten der Eurozone. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,27 Prozent am Vortag auf 1,32 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3246 (Dienstag: 1,3180) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7549 (0,7587) Euro.