dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Chinas Konjunktur schwächelt weiter - Wachstum fällt auf 7,5 Prozent
Peking (dpa) - Der Welt-Wachstumstreiber China verliert weiter an Schwung. Die Wirtschaftsleistung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde hat im zweiten Quartal 2013 nur noch um 7,5 Prozent zugelegt, wie das Statistikamt berichtete. Analysten hatten jedoch mit der Abkühlung gerechnet, die Börsen in Europa reagierten sogar positiv auf die Zahlen. In den ersten drei Monaten des Jahres war das Wachstum bereits auf 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen. Das Wirtschaftswachstum lag damit gerade noch auf dem Jahresziel der Regierung, das in den vergangenen Jahren aber immer sehr vorsichtig gesetzt und meist deutlich übertroffen worden war. Das Ziel von 7,5 Prozent im Jahr hört sich für europäische Ohren mächtig an. Für China wäre es jedoch die schwächste Entwicklung in mehr als 20 Jahren.
Praktiker-Insolvenzverwalter hält Verkauf in Filialen am Laufen
Hamburg (dpa) - Bei der zahlungsfähigen Baumarktkette Praktiker soll der Verkauf so normal wie möglich weiterlaufen. Momentan seien Insolvenzverwalter und Unternehmensführung dabei, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag in Hamburg der Nachrichtenagentur dpa. Seinen Angaben zufolge geht es vor allem um die Absicherung von Warenlieferungen. Nachdem bisherige Sanierungsversuche gescheitert waren, hatte das Unternehmen vergangene Woche Insolvenz für acht Praktiker-Firmen sowie die AG beantragt. Zwei vorläufige Insolvenzverwalter wurden bestellt. Insolvenzverwalter Christopher Seagon verschafft sich derzeit bei den acht Firmen mit ihren insgesamt rund 8600 Mitarbeitern einen Überblick über die wirtschaftliche Situation.
China will seine Solarleistung bis 2015 verfünffachen
Peking (dpa) - China will die Leistung seiner Solaranlagen in drei Jahren verfünffachen. Bis 2015 solle so eine Leistung von insgesamt 35 Gigawatt aufgestellt werden, teilte der Staatsrat am Montag in Peking mit. Die Kapazitäten sollen jährlich um jeweils 10 Gigawatt ausgebaut werden. Ende 2012 hatte China nach offiziellen Angaben eine Solarleistung von sieben Gigawatt. China ist der weltweit größte Produzent von Solaranlagen. Die Pekinger Führung hatte in den vergangenen Jahren mehrfach einen massiven Ausbau der Solarleistungen angekündigt. 2010 hatte die chinesische Führung 20 Gigawatt Leistung bis 2020 geplant. Vergangenes Jahr hoben sie ihre Vorhaben bereits auf 21 Gigawatt bis 2015 an.
Ansturm auf weibliche Talente für Spitzenjobs in der Wirtschaft
München (dpa) - Die Chancen von Frauen auf Spitzenpositionen in der Wirtschaft haben sich nach Ansicht von EU-Kommissarin Viviane Reding deutlich verbessert. „Es gibt einen Ansturm auf weibliche Talente“, sagte Reding am Montag bei der Konferenz DLD Women in München, auf der zahlreiche prominente Redner über Frauen in der Arbeitswelt diskutierten. Reding betonte, bei vielen männlichen Managern habe ein Umdenken eingesetzt. Erst hätten sie den Untergang der Wirtschaft vorausgesagt, um die Quote zu vermeiden. „Sie haben gesagt, dann gehen sie pleite.“ Inzwischen aber hätten viele Manager nachgedacht und auch Vorteile für die Firmen erkannt. „Die gute Nachricht ist: Die Gegner sind in der Minderheit - auch wenn sie am lautesten schreien.“
Ministerium: Verkauf der Commerzbank-Anteile nicht absehbar
Berlin (dpa) - Das Bundesfinanzministerium hält sich weiter bedeckt über die Verkaufspläne der Bundesanteile an der Commerzbank. Wann der Rettungsfonds Soffin die restlichen Anteile verkaufe, sei nicht absehbar, sagte eine Sprecherin am Montag in Berlin. Ansonsten gelte weiter: „Es ist das Ziel der Bundesregierung, die im Zuge der Finanzmarktkrise gewährten Stabilisierungsmaßnahmen zeitlich so eng wie möglich zu begrenzen.“ Zu einem möglichen Treffen von Finanzminister Schäuble (CDU) mit dem Verwaltungsrats-Chef der Schweizer UBS, Axel Weber, hieß es lediglich, an derartigen Spekulationen beteilige sich das Ministerium nicht.
EU-Kommission: Diese Woche keine Entscheidung zu EEG
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will diese Woche noch nicht über weitere Schritte bei der Prüfung des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) entscheiden. Das sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Montag in Brüssel. Er bestätigte zugleich, dass die Brüsseler Behörde derzeit überprüfe, ob die Befreiung von der Ökostrom-Umlage für energieintensive Firmen überhaupt ein Fall von staatlicher Beihilfe ist. Solche Zuschüsse bedürfen der Genehmigung aus Brüssel. „Diese vorläufige Prüfung ist noch nicht vorbei - und in jedem Fall sind keine Entwicklungen vor der Sommerpause vorgesehen“, sagte er. „Das kann ich heute sagen.“ Wettbewerbskommissar Almunia hatte Ende Mai im Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments erklärt, seine Behörde werde „wahrscheinlich“ eine Untersuchung eröffnen.
Creditreform: In Südeuropa kreist der Pleitegeier
Neuss (dpa) - Dem Pleitegeier fallen in Südeuropa einer Studie zufolge immer mehr Unternehmen zum Opfer. Den höchsten Anstieg der Firmenpleiten im westlichen Europa musste 2012 laut Creditreform Portugal mit einem Plus von fast 42 Prozent verkraften. Auch in Spanien (32 Prozent) und in Italien (13,5 Prozent) sei die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weiter ungebremst gestiegen, teilte die Wirtschaftsauskunftei am Montag in Neuss mit. Innerhalb von fünf Jahren hätten sich damit die Firmenzusammenbrüche in Italien auf 12 300 Fälle im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt, in Portugal auf 8600 Fälle mehr als verdoppelt und in Spanien auf 7800 Fälle verdreifacht. Ein geringes Eigenkapital der Firmen, eine schlechte Zahlungsmoral von Kunden und Schwierigkeiten bei Kreditfinanzierungen werden als Gründe gesehen.
Konjunkturdaten geben Dax weiteren Auftrieb
Frankfurt/Main (dpa) - Positive Wirtschaftsdaten haben dem Dax am Montag Auftrieb gegeben. Er knüpfte an seinen starken Lauf in der vergangenen Woche an, die Gewinne bröckelten allerdings im Handelsverlauf ab. Am Nachmittag legte der Leitindex noch um 0,26 Prozent auf 8235 Punkte zu. Nach aktuell sechs aufeinander folgenden Handelstagen im Plus beläuft sich der Gesamtgewinn in diesem Zeitraum auf 5,5 Prozent. Der TecDax rückte am Montag um 0,46 Prozent auf 996 Punkte vor. Der MDax zeigte sich kaum verändert mit plus 0,08 Prozent auf 14 025 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,29 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3012 )Freitag: 1,3034) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7685 (0,7672) Euro.