dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Vodafone blättert für Kabel Deutschland 10,7 Milliarden Euro hin

London/München (dpa) - Vodafone ist im Milliarden-Rennen um die Übernahme von Kabel Deutschland fast am Ziel. Die Briten bieten den Aktionären 87 Euro je Anteil. Damit werde Deutschlands größter Kabel-Anbieter inklusive der Schulden mit 10,7 Milliarden Euro bewertet, teilten die Unternehmen mit.

Die Führungsspitze von Kabel Deutschland empfiehlt den Aktionären, das Angebot anzunehmen. „Die Unternehmen ergänzen sich ideal“, sagte Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein am Montag. Welche Produkte schließlich unter welchem Namen angeboten werden, stehe noch nicht endgültig fest, sagte von Hammerstein. Die Vodafone-Offerte umfasst dabei 84,50 Euro plus der bereits angekündigten Dividende von 2,50 Euro je Anteil.

Bundesweite Razzia gegen Schwarzarbeit in Schlachthöfen

Düsseldorf (dpa) - In deutschen Schlachthöfen sollen erneut Leiharbeiter-Kolonnen systematisch schwarz beschäftigt worden sein. Es werde gegen 22 Beschuldigte und ein Firmengeflecht von rund zwei Dutzend Unternehmen ermittelt, bestätigte Staatsanwalt Ralf Möllmann am Montag in Düsseldorf Informationen des „Norddeutschen Rundfunks“. Bereits Mitte Mai hätten 450 Polizisten, Zollbeamte, Steuerfahnder und Staatsanwälte bundesweit an 90 Orten Büros und Wohnungen durchsucht. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass mit dem Einsatz der Leiharbeiter aus Rumänien und Polen von den Leiharbeitsfirmen Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe hinterzogen wurden.

Leben in Deutschland günstiger als in den meisten Nachbarländern

Wiesbaden (dpa) - Verbraucher in Deutschland bekommen für ihren Euro mehr als die Menschen in den meisten Nachbarländern. Lediglich bei den Nachbarn Polen und Tschechien sind die Lebenshaltungskosten niedriger, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Insgesamt lag das Preisniveau in Deutschland im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent über dem Durchschnitt der 27 Länder der Europäischen Union. Vor allem die Länder in Osteuropa und die Krisenstaaten im Süden wie Portugal und Griechenland ziehen das durchschnittliche Preisniveau nach unten. Hingegen müssen die Menschen in den direkten Anrainerstaaten im Westen, Norden und Süden für den Kauf eines repräsentativen Warenkorbs deutlich mehr bezahlen als hierzulande.

Ifo-Index steigt leicht - „Konjunktur auf Kurs“

München (dpa) - Die deutsche Wirtschaft blickt voller Zuversicht auf die zweite Jahreshälfte. Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen hat im Juni erneut zulegt, vor allem wegen der großen Erwartungen, die die Firmen mit ihrem Exportgeschäft verbinden. Das ließ den Ifo-Geschäftsklimaindex den zweiten Monat in Folge steigen, wie das Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das Plus von 105,7 auf 105,9 Punkte nimmt sich zwar überschaubar aus, Fachleute hatten allerdings nicht mit einem Anstieg gerechnet - und sind von der deutschen Wirtschaft wieder einmal positiv überrascht. „Das sieht eigentlich sehr gut aus“, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe in München. Seit langem liege der Index nun über seinem langjährigen Durchschnitt. Dieser beträgt 101,1 Punkte - ein Wert, den das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft zuletzt im Oktober 2012 unterboten hatte.

Schock in China: Börsen erleben größten Einbruch seit vier Jahren

Peking (dpa) - Chinas Aktienmärkte haben den schwersten Absturz seit fast vier Jahren erlebt. Ursache ist die Weigerung der Zentralbank, neues Geld in den Markt zu pumpen. Die Notenbanker wiesen die Sorgen über eine Kreditklemme zurück und betonten vielmehr, die Liquidität sei auf einem „vernünftigen Niveau“. Außerdem rief die Zentralbank die Banken auf, ihre Zahlungsfähigkeit besser zu steuern und auf Kreditrisiken zu achten. Die Verunsicherung ließ den Composite Index an der Börse in Shanghai um 5,3 Prozent auf 1963 Punkte in den Keller fallen. Es ist der tiefste Stand seit fast sieben Monaten. In Shenzhen ging es sogar um 6,73 Prozent auf 7588 Punkte nach unten. Die Zentralbank beharrte auf ihrem Kurs, mehr Disziplin in den Finanzmarkt zu bringen, der durch massive Kreditvergabe auch im boomenden Schattenbankensystem große Risiken angesammelt hat.

Rettung gescheitert - Alpine Bau GmbH wird zerschlagen

Wien (dpa) - Die Rettung der insolventen Alpine Bau GmbH ist gescheitert. Die österreichische Baufirma steht vor der Zerschlagung, wie der Masseverwalter Stephan Riel in der Nacht auf Montag mitteilte. Die Schließung sollte am Montag beantragt werden. Zuvor waren Verhandlungen über eine Auffanggesellschaft gescheitert. Knapp 5000 Mitarbeiter und 1400 Zulieferbetriebe sind von der Pleite betroffen. Die betroffenen Arbeiter sollen nun von Bauunternehmen in ihrem Bundesland weiter beschäftigt werden. „Die Bauwirtschaft hat zugesagt, dass sie die Mitarbeiter der Alpine GmbH weitestgehend übernehmen wird und die Arbeit auf den Baustellen rasch wieder aufgenommen werden kann“, teilten Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit.

Talfahrt am deutschen Aktienmarkt geht weiter

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag seine Talfahrt fortgesetzt. Nach dem größten Wochenverlust seit über einem Jahr konnte der Dax sich nur zu Handelsbeginn etwas stabilisieren. Danach rutschte der Leitindex schnell ins Minus und verlor zuletzt 0,96 Prozent auf 7714 Punkte. Auch die anderen deutschen Indizes, die sich zum Wochenauftakt zunächst freundlich präsentiert hatten, mussten Federn lassen: Der MDax sackte um 2,04 Prozent auf 13 301 Punkte ab und der TecDax verlor 2,14 Prozent auf 900 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 1,43 Prozent auf 2513 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,37 Prozent am Freitag auf 1,47 Prozent Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3086 (Freitag: 1,3180) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7642 (0,7587) Euro.