dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Eon-Mitarbeiter stimmen für Streik

Hannover/Düsseldorf (dpa) - Erstmals steht ein unbefristeter Streik in der privaten Energiewirtschaft vor der Tür. Beim Energieriesen Eon sprachen sich 91,4 Prozent der befragten Mitarbeiter in einer Urabstimmung für den Ausstand aus, wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die IG BCE am Freitag in Hannover mitteilten. Der Streik solle am Montag aufgenommen werden, Verbraucher sollen allerdings nicht darunter leiden.

Aufholjagd in China: Daimler steigt bei chinesischem Partner ein

Stuttgart (dpa) - Der Autobauer Daimler hat für seine Aufholjagd in China eine weitere Weiche gestellt: Die Schwaben steigen mit zwölf Prozent bei ihrem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) ein. Eine entsprechende Vereinbarung wurde nach Angaben des Dax-Konzerns am Freitag in Stuttgart unterzeichnet. Wie chinesische Experten in Peking erläuterten, beteiligt sich damit erstmals ein deutscher Hersteller in dem Maße an einem nicht gelisteten, staatlichen chinesischen Autoproduzenten.

Arbeitslosigkeit in der Eurozone stabil

Luxemburg/Brüssel (dpa) - Die Arbeitslosigkeit in den siebzehn Euro-Ländern lag im Dezember stabil bei 11,7 Prozent. Erstmals seit mehr als einem Jahr verzeichnete die EU-Statistikbehörde Eurostat damit keinen monatlichen Anstieg der Arbeitslosenquote. Die Statistiker veröffentlichten die Zahlen am Freitag in Luxemburg. 18,7 Millionen Menschen waren demnach in der Eurozone ohne Job. Die niedrigsten Quoten meldeten im Dezember Österreich mit 4,3 Prozent, Deutschland und Luxemburg mit je 5,3 Prozent und die Niederlande mit 5,8 Prozent.

USA: Arbeitslosenquote steigt auf 7,9 Prozent

Washington (dpa) - In den USA ist die Arbeitslosenquote im Januar gestiegen. Sie sei von 7,8 Prozent im Vormonat auf 7,9 Prozent geklettert, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Dies ist der höchste Stand seit Oktober. Ökonomen hatten mit einer unveränderten Quote gerechnet. Die US-Notenbank hatte im Dezember beschlossen, dass sie ihre expansive Geldpolitik fortsetzen will, bis die Quote unter die Marke von 6,5 Prozent gesunken ist.

Ex-Chef von Beluga-Reederei wegen Kreditbetrugs angeklagt

Bremen (dpa) - Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den früheren Chef der insolventen Bremer Beluga Reederei, Niels Stolberg, erhoben. Sie wirft ihm und einem anderen Ex-Manager Kreditbetrug in 16 Fällen vor. Sie sollen zwischen 2006 und 2010 Banken bei Krediten zur Finanzierung von Schiffsneubauten belogen haben. Bei 20 Schiffen hätten sie die Investitionskosten um insgesamt 93,3 Millionen Euro zu hoch angegeben.

Niederlande verstaatlichen angeschlagene SNS-Bank

Amsterdam (dpa) - Die Niederlande haben die angeschlagene Bank SNS Reaal, die kleinste ihrer als systemrelevant geltenden Banken verstaatlicht. Angesichts der großen Probleme der Bank sei der Schritt unvermeidlich, sagte Finanzminister Jeroen Dijsselbloem, der auch Vorsitzender der Euro-Gruppe ist, am Freitag in Den Haag. „Ohne ein Eingreifen wäre die SNS-Bank unwiderruflich zusammengebrochen.“ Die Übernahme wird den niederländischen Fiskus 3,7 Milliarden Euro kosten.

Dax nimmt nach US-Daten Rekordkurs wieder auf

Frankfurt/Main (dpa) - Nach zwei schwächeren Tagen hat der Dax am Freitag seinen Rekordkurs wieder aufgenommen. Im Anschluss an US-Arbeitsmarktdaten baute der deutsche Leitindex seinen Kursgewinn am Nachmittag wieder um plus 0,45 Prozent auf 7811 Punkte aus. Die Wochenbilanz des Dax ist trotz zwischenzeitlichem Fünfjahreshoch aber weiter negativ. Auch der MDax nahm mit plus 1,17 Prozent wieder Kurs auf sein Rekordhoch und stand bei 12 719 Punkten. Der TecDax verbesserte sich um 1,12 Prozent auf 876 Punkte. Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,35 Prozent am Vortag auf 1,39 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 133,16 Punkte. Der Bund Future zog um 0,33 Prozent an auf 142,28 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3644 (Donnerstag: 1,3550) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7329 (0,7380) Euro.