dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Auszahlung von Hilfsmilliarden an Athen rückt näher =
Brüssel (dpa) - Nach der Billigung des Sparhaushalts in Griechenland rückt die Auszahlung neuer Hilfsmilliarden näher. Auch der seit langem erwartete Bericht der Geldgeber-„Troika“ zur Reform- und Budgetlage liege inzwischen vor, sagte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker am Montag in Brüssel. „Der "Troika"-Bericht ist im Grundton positiv, weil die Griechen ja wirklich geliefert haben.“ Es seien nun die Geldgeber des Krisenlandes am Zug. „Aber es braucht, bevor wir liefern können, noch einige Zusatzklärungen in Sachen Schuldentragfähigkeit und Finanzierung. Das werden wir tun“, sagte Juncker. Er spielte darauf an, dass das Hilfsprogramm von 130 Milliarden Euro vom Frühling aus dem Ruder gelaufen ist.
Bund vertraut vorerst auf Flughafen-Zeitplan =
Berlin (dpa) - Der Bund vertraut trotz möglicher neuer Brandschutzprobleme beim künftigen Hauptstadtflughafen vorerst auf den Zeitplan des Betreibers. „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der gesetzte Eröffnungstermin gehalten wird“, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Montag in Berlin. Zunächst werde eine Analyse des Managements abgewartet, die schnellstmöglich vorgelegt werden solle. Die Betreibergesellschaft hatte darüber informiert, dass an den Brandschutzanlagen mehr Mängel als vermutet festgestellt worden seien. Jetzt sei es zu früh zu spekulieren, ob der angestrebte 27. Oktober 2013 womöglich nicht zu halten sei, sagte der Sprecher.
Wieder Bewegung bei Lufthansa-Schlichtung =
Frankfurt/Main (dpa) - In die Schlichtungsgespräche bei der Lufthansa ist kurz vor der Bruchlandung doch noch Bewegung gekommen. Unter dem Vorsitz des früheren Wirtschaftsweisen Bert Rürup feilten das Unternehmen und die Kabinengewerkschaft Ufo am Montag an einem Tarifkompromiss für die rund 18 000 Flugbegleiter, wie aus Verhandlungskreisen bestätigt wurde. Erneute Streiks der Flugbegleiter sind damit ein Stück weit unwahrscheinlicher geworden. An diesem Dienstag läuft eine selbst gesetzte Frist aus, bis zu der sich die Parteien zum noch geheimen Schlichterspruch äußern sollten. Die vereinbarte Friedenspflicht endet aber erst am 30. November.
Energieagentur: USA wird größter Ölproduzent =
London (dpa) - Die USA als größte Volkswirtschaft der Welt werden bis 2017 zum größten Ölproduzenten und schon bis 2015 zum größten Gasproduzenten der Welt aufsteigen. Die USA würden dann vom Importeur von Energie zum Exporteur und damit quasi autark. Das ist ein Ergebnis des neuen Welt-Energie-Ausblicks, den die Internationale Energieagentur (IEA) am Montag in London vorstellte. Die Ölproduktion aus Ländern des Nahen Ostens werde künftig zu 90 Prozent nach Asien fließen, sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol. Der Verzicht auf Atomenergie von Ländern wie Deutschland, Schweiz und Japan erschwere das Ziel, die Klimaerwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.
Sparplan bei SAS gegen das drohende Aus =
Stockholm (dpa) - Mit drastischen Einschnitten beim Personal, dem Verkauf von Konzernaktivitäten und frischen Krediten will die schwer angeschlagene Fluggesellschaft SAS das drohende Aus abwenden. „Dies ist unsere letzte Chance“, sagte Vorstandschef Rickard Gustafson am Montag in Stockholm bei der Vorstellung des radikalen Sparplanes gegen die seit Jahren chronischen Verluste sowie immer akutere Liquiditätsprobleme. Das teilstaatlich in Dänemark, Norwegen und Schweden betriebene Unternehmen will den gut 15 000 Beschäftigten Einkommenssenkungen von 15 bis 17 Prozent sowie Verminderungen ihrer Pensionsansprüche abverlangen.
Japans Wirtschaft auf Talfahrt =
Tokio (dpa) - Die japanische Wirtschaft kämpft eineinhalb Jahre nach der Tsunami-Katastrophe wieder gegen eine Rezession. Angesichts drastischer Exportrückgänge in Folge der konjunkturellen Abkühlung in China, Europa und anderen Ländern schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli und September um eine hochgerechnete Jahresrate von 3,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal verringerte sich die Wirtschaftsleistung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt um real 0,9 Prozent, wie die Regierung am Montag auf vorläufiger Basis mitteilte. Japans Regierungschef Yoshihiko Noda sprach von einer „ernsten“ Lage.
Deutsche Aktien leicht erholt =
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag moderat von seinen Verlusten der Vorwoche erholt. Zuletzt stand der Dax 0,30 Prozent höher bei 7185 Punkten, nachdem er im Laufe der Vorwoche fast drei Prozent an Wert eingebüßt hatte. Der TecDax legte 0,48 Prozent auf 807 Punkte zu, während der MDax etwas hinter den übrigen Indizes zurückblieb. Beeinträchtigt von einer Kursschwäche der schwer gewichteten EADS-Aktien lag er knapp mit 0,13 Prozent im Plus bei 11 354 Punkten. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2735 (Freitag: 1,2694) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7852 (0,7878) Euro.