dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Fitch bestätigt Deutschlands Bestnote - Ausblick stabil
London (dpa) - Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Deutschlands mit der Bestnote bestätigt. Die Bonität Deutschlands werde weiterhin mit „AAA“ bewertet, teilte Fitch am Mittwoch in London mit. Es drohe auch keine Herabstufung. Der Ausblick bleibe „stabil“. Fitch verweist auf die robuste wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren. Fitch folgt damit der Ratingagentur Standard & Poor's, die in der vergangenen Woche die gleiche Bewertung abgegeben hatte. Die dritte Ratingagentur Moody's hatte hingegen zuvor den Ausblick für die Bestnote auf „negativ“ gesenkt.
Düstere Prognose für Griechenland - S&P senkt Ausblick
London/Athen (dpa) - Das pleitebedrohte Griechenland muss eine neue Hiobsbotschaft wegstecken. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat dem krisengeschüttelten Euroland eine weitere Herabstufung der bereits extrem niedrigen Kreditwürdigkeit angedroht. Der Ausblick wurde auf „negativ“ gesetzt, die aktuelle Einstufung bleibt bei „CCC“. Bereits mit dieser Bewertung gelten Anleihen aus Griechenland als hochspekulativ. Die aktuelle Note liegt nur vier Stufen über einem Kreditausfall („D“). Auch bei den beiden anderen großen Ratingagenturen steht das Land schlecht da: Bei Fitch hat Griechenland ebenfalls die Note „CCC“, bei Moody's sogar nur noch „C“.
Proteste und Kritik an Sparpaket für öffentliche Ausgaben in Italien
Rom (dpa) - Italien setzt den Rotstift bei den öffentlichen Ausgaben des hoch verschuldeten Landes an - trotz des anhaltenden Widerstands von Bürgermeistern, Regionalpolitikern und Gewerkschaften. Eine Mehrheit im Parlament sei allerdings unzufrieden mit dem Sparpaket, meinte am Mittwoch die liberale „La Stampa“. Große Gewerkschaften planen am 28. September einen Generalstreik dagegen. Mit einer Vertrauensabstimmung hatte die Regierung von Mario Monti am Dienstag Kürzungen von etwa 26 Milliarden Euro bis 2014 im Parlament zum Gesetz machen lassen. „Darin sind Dinge, die müssen im Herbst mit dem geplanten Stabilitätsgesetz revidiert werden“, kritisierte der Chef der Mitte-Links-Partei PD (Partito Democratico), Pier Luigi Bersani, die Kürzungsmaßnahmen.
Mieterbund verlangt Obergrenze für Mieten bei Neuverträgen
Berlin (dpa) - Angesichts rapide steigender Mieten in deutschen Großstädten hat der Deutsche Mieterbund erneut eine gesetzliche Obergrenze bei Neuverträgen gefordert. „Wo die Nachfrage da ist, schießen die Mieten in den vergangenen zwei bis drei Jahren richtig durch die Decke“, sagte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten am Mittwoch in Berlin. Während es im laufenden Mietverhältnis bereits Beschränkungen gebe, könnten Neuvertragsmieten bislang einfach erhöht werden. Jetzt sei Zeit, dass auch hier eingegriffen werde. Der Mieterbund schlägt auch dann eine Kopplung der Miete an den Mietspiegel vor, wenn jemand neu in eine Wohnung einzieht. Im Idealfall sollten die Mieten nicht mehr als zehn Prozent über den ortsüblichen Beträgen liegen.
Dämpfer für deutschen Außenhandel - Rekordjahr aber im Blick
Wiesbaden (dpa) - Die Euro-Schuldenkrise bremst die Geschäfte der erfolgsverwöhnten deutschen Exportunternehmen. Zwar steht für das erste Halbjahr ein deutliches Plus in den Büchern. Doch die Kurve zeigt nach unten. Nach einem starken Mai sanken die Ausfuhren im Juni kalender- und saisonbereinigt um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden nach vorläufigen Daten mitteilte. Vor allem die Nachfrage aus dem krisengeschüttelten Euro-Raum nach Waren „Made in Germany“ ging zurück. Die Einfuhren gaben mit 3,0 Prozent im Monatsvergleich noch kräftiger nach als die Ausfuhren.
Studie: Westeuropas Automärkte könnten in tiefe Rezession stürzen
Duisburg (dpa) - Die Schuldenkrise in der Eurozone droht Westeuropas Automärkte nach Einschätzung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer in eine tiefe Rezession zu stürzen. „Das Jahr 2013 wird nach unserer Prognose die schlechtesten Autoverkäufe seit 1993 bringen“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des von Dudenhöffer geleiteten Center Automotive Research (CAR) der Uni Duisburg-Essen. „Die Krise ist nicht vorbei, sie ist am Beginn.“ Mit nur 11,9 Millionen abgesetzten Pkw werde im kommenden Jahr voraussichtlich ein 20-Jahres-Tief erreicht, erwarten die Forscher. Zuletzt war die Autonachfrage in Westeuropa 1993 auf einen ähnlichen Wert abgesackt, damals wurden 11,3 Millionen Wagen verkauft. In allen übrigen Jahren waren es mehr, 2000 zum Beispiel 14,8 Millionen. Im laufenden Jahr kalkuliert das CAR mit 12,1 Millionen Pkw-Verkäufen.
Lufthansa-Flugbegleiter stimmen für Streik
Frankfurt/Main (dpa) - In einer Urabstimmung haben sich die Flugbegleiter der Lufthansa klar für einen Streik ausgesprochen. Die Passagiere der größten Fluggesellschaft Europas müssen aber noch nicht unmittelbar mit Flugausfällen rechnen, weil die Gewerkschaft UFO die nächste Verhandlungsrunde am 16. August abwarten will. Die Zustimmung von 97,5 Prozent für die Streikpläne sei ein deutliches Signal der Entschlossenheit an den Lufthansa-Vorstand, erklärte der Vorsitzende der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO), Nicoley Baublies, am Mittwoch in Frankfurt. An der am Dienstagabend beendeten Urabstimmung beteiligten sich laut Gewerkschaft 83,2 Prozent der Berechtigten. UFO vertritt einen unbekannt großen Anteil der rund 18 000 Lufthansa-Flugbegleiter und hatte zuletzt von einem starken Zulauf berichtet.
Dax legt nach Rally Atempause ein
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Mittwoch nach seiner jüngsten Kursrally erst einmal eine Atempause eingelegt. Am Nachmittag gab der deutsche Leitindex um 0,66 Prozent auf 6922 Punkte nach. Zuletzt hatte er an drei Handelstagen insgesamt knapp sechs Prozent gewonnen. Für den MDax ging es am Mittwoch um 1,22 Prozent auf 11 032 Punkte bergab und der TecDax verlor 1,68 Prozent auf 783 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,12 Prozent am Vortag auf 1,14 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2336 (Dienstag: 1,2436) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8106 (0,8041) Euro.