dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

VW-Deal soll Porsche-Konzern 2012 Milliardengewinn bescheren

Stuttgart (dpa) - Die hoch verschuldete Porsche-Muttergesellschaft holt mit der nahenden Veräußerung des Porsche-Sportwagengeschäftes an VW zum finanziellen Befreiungsschlag aus und rechnet schon für das laufende Jahr mit einem satten Milliardengewinn. Mit dem Komplettverkauf der Porsche AG ergebe sich im Konzernabschluss ein einmaliger positiver Ergebniseffekt von bis zu 7 Milliarden Euro, wie die Porsche Automobil Holding SE am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Das Unternehmen erwartet daher einen Jahresgewinn „im hohen einstelligen Milliarden-Eurobereich“. Volkswagen will das Porsche-Sportwagengeschäft zum 1. August übernehmen.

Commerzbank wird immer kleiner - Analyst: „Regionalliga“

Frankfurt/Main (dpa) - Commerzbank-Chef Martin Blessing stutzt sein Institut immer weiter zurecht. Am Montagabend zog er einen Schlussstrich unter das Ukraine-Abenteuer des zweitgrößten deutschen Geldhauses. Die erst vor vier Jahren erworbene Bank Forum soll an eine ukrainische Investorengruppe verkauft werden. Die Tochter hatte die in sie gesetzten Erwartungen nie erfüllt. Auch für die Zukunft hatte die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Commerzbank wenig Hoffnung auf Besserung. Für die Trennung nimmt sie nun Abschreibungen von 286 Millionen Euro in Kauf. Im zweiten Quartal 2012 vermied der Dax-Konzern trotzdem einen weiteren Gewinneinbruch. Nachdem die Bank vor einem Jahr aufgrund hoher Abschreibungen auf ihre griechischen Staatsanleihen operativ nur noch 55 Millionen Euro verdient hatte, rechnet das Management nun mit einem Gewinn von 450 Millionen Euro.

Griechen kämpfen um neues Sparpaket - Details noch im August

Athen (dpa) - Die griechische Regierung will sich noch im August auf Details des neuen harten Sparprogramms einigen. Dies teilte der griechische Regierungssprecher Simos Kedikoglou am Dienstag mit. Die Koalitionsregierung suche nach Wegen, um das Land im Euroland zu halten, ohne jedoch die sozial Schwächeren durch Einsparungen noch härter zu treffen, hieß es. „Es ist der einzige Weg, damit wir nicht um Jahrzehnte zurückfallen“, sagte er im griechischen Hörfunk. Allein in den kommenden zwei Jahren müssen 11,5 Milliarden Euro gespart werden, um die Auflagen der Geldgeber zu erfüllen. Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras traf sich am Dienstag überraschend mit den Experten der Geldgeber (Troika) in Athen. Einzelheiten des Treffens wurden zunächst nicht bekannt.

Eurokrise verdirbt MAN das Jahr - Einstellungsstopp

München (dpa) - Die Eurokrise und Probleme in Südamerika verhageln MAN das Jahr. Der Münchner Lastwagenbauer rutschte im zweiten Quartal auch wegen einer Abschreibung in die roten Zahlen und rechnet für das gesamte Jahr mit einem herben Gewinnrückgang. Das bekommen inzwischen auch die Mitarbeiter zu spüren: Die Produktion wird gedrosselt, es herrscht Einstellungsstopp und Leiharbeiter mussten gehen. Kurzarbeit sei indes noch kein Thema. „Ich will das aber nicht ausschließen, sollte sich der Markt weiter nach unten bewegen“, sagte MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen am Dienstag in München. Unter dem Strich steht zwischen April und Juni ein Minus von 89 Millionen Euro in den Büchern des derzeit noch im Dax notierten Konzerns - vor allem eine Abschreibung auf die Beteiligung am chinesischen Lastwagenhersteller Sinotruck belastete das Ergebnis im zweiten Quartal.

Bayer trotzt der Eurokrise - Prognose angehoben

Leverkusen (dpa) - Beim Chemie- und Pharmariesen Bayer brummt trotz anhaltender Eurokrise das Geschäft. Getragen vor allem von einem starken Wachstum in der Pflanzenschutzsparte kletterte der Umsatz im ersten Halbjahr 2010 um 8,4 Prozent auf 20,2 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag in einem Zwischenbericht mit. Unter dem Strich verbuchte Bayer ein Nettoergebnis von 1,5 Milliarden Euro, ein Anstieg von knapp 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Vorstandschef Marijn Dekkers sprach von einer „erfreulichen“ Entwicklung und zeigte sich zuversichtlich für die zweite Jahreshälfte.

Studie: Dax-Manager kassieren das 54-fache eines Angestellten

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Top-Manager kassieren einer Studie zufolge 54-mal so viel wie ein durchschnittlicher Angestellter eines Dax-Konzerns. Der Trend bei den Vorstandsgehälter zeige nach wie vor insgesamt deutlich nach oben, erklärten die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und Experten der Technischen Universität München am Dienstag in Frankfurt. Im Schnitt überwiesen die 30 Konzerne im Deutschen Aktienindex demnach ihren Vorständen jeweils gut 3,14 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2011. Das waren rund 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zur ersten DSW-Vergütungsstudie vor zehn Jahren haben sich die Bezüge mehr als verdoppelt: plus 126 Prozent.

US-Medien: Apple zeigt nächstes iPhone am 12. September

New York (dpa) - Apple will das nächste iPhone laut amerikanischen Medienberichten am 12. September vorstellen. Zugleich könnte auch eine kleinere Version des iPad-Tablets kommen, über die schon lange spekuliert wird. Die Geräte sollen dann vom 21. September an im Handel sein, berichtete als erstes das US-Blog „iMore“ in der Nacht zu Dienstag. Über die Produkt-Präsentation am 12. September berichteten am Dienstag eine ganze Reihe etablierter Quellen für Apple-Informationen, darunter die Finanznachrichtenagentur Bloomberg sowie die Branchen-Blogs „AllThingsD“, „The Verge“ und „The Loop“. Auch die nächste Version des Multimedia-Players iPod touch könnte vorgestellt werden, hieß es. Ein neues iPhone-Modell - vermutlich unter dem Namen iPhone 5 - wird bereits seit langem für den Herbst erwartet.

Facebook verhagelt UBS das Geschäft - starker Gewinnrückgang =

Zürich (dpa) - Der enttäuschende Börsengang von Facebook und das stockende Investmentgeschäft infolge der Schuldekrise haben der Schweizer Großbank UBS die Bilanz verhagelt. Drei Monate nach der Wahl von Ex-Bundesbankchef Axel Weber zum neuen UBS-Präsidenten meldete das größte Schweizer Geldinstitut am Dienstag für das zweite Quartal eine Halbierung seiner Reingewinne auf 425 Millionen Franken (354 Millionen Euro). Im ersten Quartal 2012 hatte die UBS noch 827 Millionen Franken verdient. Zum starken Gewinnrückgang trugen Verluste durch den Börsengang des sozialen Netzwerkes Facebook in Höhe 349 Millionen Franken bei, den die UBS als „Marktmacher“ für zahlreiche Kunden begleitet hatte.

Erneuter Höchststand bei Arbeitslosigkeit in der Eurozone

Luxemburg (dpa) - Im Juni hat die Zahl der Arbeitslosen im Euroraum einen neuen Höchststand erreich. 17,8 Millionen Menschen waren ohne Job, das entspricht einer Quote von 11,2 Prozent. Das teilte die EU-Statistikbehörde am Dienstag mit. Im Vorjahresmonat hatte sie bei 10 Prozent gelegen. Damit liegt die Arbeitslosigkeit höher als jemals zuvor seit Einführung der gemeinsamen Euro-Währung. Die Erwerbslosenquote für Mai hatte Eurostat ursprünglich auf 11,1 Prozent beziffert, im Nachhinein aber auf 11,2 Prozent korrigiert. Wie schon in den Vormonaten ist die Arbeitslosigkeit in den Krisenländern Spanien (24,8 Prozent) und Griechenland (22,5 Prozent nach Zahlen vom April) am höchsten. In beiden Ländern hat sich die Lage weiter verschlimmert.

Audi verdient weiter prächtig - Herausforderungen wachsen

München (dpa) - Audi trotzt der schwächelnden Autokonjunktur und verdient weiter prächtig. Die Nobelmarke bleibt vor allem angesichts der weiter großen Nachfrage nach großen und teuren Autos in Übersee die Ertragsperle für den Mutterkonzern Volkswagen. Unter dem Strich verdienten die Ingolstädter in den ersten sechs Monaten knapp 2,3 Milliarden Euro, satte 34 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Umsatz legte um mehr als 16 Prozent auf 25 Milliarden Euro zu. Weltweit verkaufte Audi in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 733 237 Autos. Angesichts der guten Zahlen bestätigte der Konzern auch seine Ziele für 2012.

Investmentbanking macht Deutscher Bank Sorgen - Strategie offen

Frankfurt/Main (dpa) - Ausgerechnet das Investmentbanking hat im zweiten Quartal ein Loch in die Bilanz der Deutschen Bank gerissen. Das Geschäft, mit dem der seit Juni amtierende Vorstandschef Anshu Jain viele Jahre die Milliarden für Deutschlands größtes Geldhaus verdiente, bekommt die Euro-Schuldenkrise voll zu spüren. Im zweiten Quartal brach der Vorsteuergewinn der Sparte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 63 Prozent auf 357 Millionen Euro ein, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Vor einer Woche hatte die Deutsche Bank bereits einen Gewinneinbruch für den Drei-Monats-Zeitraum April bis Ende Juni vermeldet: Der Überschuss halbierte sich binnen Jahresfrist fast von insgesamt 1,2 Milliarden auf 650 Millionen Euro.

Sommerflaute treibt Arbeitslosigkeit in die Höhe

Nürnberg (dpa) - Die alljährliche Sommerflaute lässt die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigen. Im Juli nahm die Zahl der Jobsucher im Vergleich zum Vormonat um 67 000 auf 2 876 000 zu, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. In Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland lag die Arbeitslosigkeit sogar über dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt jedoch waren in Deutschland 63 000 Männer und Frauen weniger auf Jobsuche als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg von Juni auf Juli um 0,2 Punkte auf 6,8 Prozent, nachdem sie im Vorjahr noch 7,0 Prozent betragen hatte. „Die Grundtendenz am deutschen Arbeitsmarkt ist im Juli weiter insgesamt positiv, es zeigen sich aber Anzeichen einer schwächeren Entwicklung“, kommentierte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise.

Euro-Schutzschirm ohne Limit im Gespräch

Berlin/Athen (dpa) - In der Euro-Schuldenkrise ist im Gespräch, dem künftigen Schutzschirm ESM quasi unbegrenzte Mittel zur Verfügung zu stellen. Zu den Befürwortern dieser Idee zählten wichtige Euro-Staaten wie Frankreich und Italien sowie führende Mitglieder des Rates der Europäischen Zentralbank, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Dienstag). Dem ESM soll es nach diesen Bestrebungen erlaubt werden, ohne jedes Limit Kredite bei der EZB aufzunehmen. Die Bundesregierung und die Bundesbank lehnten die Idee ab, da sie die Inflation anheizen, die Unabhängigkeit der EZB gefährden und gegen die EU-Verträge verstoßen könnten, hieß es. In EZB-Kreisen wurde zugleich die Erwartung gedämpft, dass der EZB-Rat an diesem Donnerstag beschließen könnte, schnell Staatsanleihen vor allem Spaniens aufzukaufen.

Chiphersteller Infineon geht auf Sparkurs

München (dpa) - Der Halbleiterkonzern Infineon stellt sich auf härtere Zeiten ein und tritt auf die Kostenbremse. Kurzfristig werde der Umsatz deutlich unter dem ursprünglichen Plan liegen. Deshalb seien die Personalzahlen jetzt weltweit eingefroren worden, und die Investitionen würden im neuen Geschäftsjahr ab September kräftig zurückgefahren. „Wo wir sparen können, sparen wir jetzt“, sagte Vorstandschef Peter Bauer am Dienstag in Neubiberg bei München. Der Vorstand prüfe zusätzliche Maßnahmen. Im abgelaufenen Quartal blieb der Umsatz zwar noch stabil. Aber wegen höherer Abschreibungen und Kosten fiel der Gewinn des DAX-Konzerns um 26 Prozent auf 82 Millionen Euro. „Das Wachstum und die Marge liegen aktuell unter Plan. Grund sind die weltweiten Unsicherheiten“, sagte Bauer.

Preiskampf fordert bei Metro Tribut - Ergebnisprognose bestätigt

Düsseldorf (dpa) - Der Preiskampf bei Unterhaltungselektronik und Lebensmitteln hat den Handelsriesen Metro in die roten Zahlen gedrückt. Im ersten Halbjahr 2012 stand unter dem Strich ein Verlust von 110 Millionen Euro nach 54 Millionen Euro Gewinn im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Zwischenbilanz hervorgeht. Die Neuausrichtung der Metro zeigt nach Angaben von Vorstandschef Olaf Koch mit steigenden Umsätzen und ersten positiven Effekten im Ergebnis aber bereits Wirkung. Koch bestätigte die Prognose, dass der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn im Gesamtjahr das Vorjahresniveau reichen wird. Im zweiten Quartal stieg der Konzernumsatz trotz des kürzeren Ostergeschäftes und der Auswirkungen der Staatsschuldenkrise in vielen Ländern Europas um 1,8 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro.

Gewinnserie im Dax hält an

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seine Gewinnserie der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Nach anfänglichen Verlusten zog der Dax rasch bis auf über 6800 Punkte an. Zuletzt legte der Leitindex um 0,51 Prozent auf 6809 Punkte zu und notiert damit auf dem höchsten Stand seit Mai. Der MDax scherte mit einem Minus von 0,47 Prozent auf 10 884 Punkte aus der Reihe. Für den TecDax ging es um 0,21 Prozent auf 782 Punkte aufwärts. Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,10 Prozent am Vortag auf 1,09 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Nachmittag den Referenzkurs auf 1,2284 (Montag: 1,2246) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8141 (0,8166) Euro.