dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

DIW: Nach Konjunkturdelle wächst Wirtschaft 2012 wieder

Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung des DIW Berlin nach einer Konjunkturdelle im Frühjahr im Jahresverlauf wieder auf Wachstumskurs gehen. Für das Gesamtjahr 2012 sei mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,6 Prozent zu rechnen, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch in Berlin mit. 2011 war die Wirtschaftsleistung nach Schätzungen um gut drei Prozent gestiegen. „Dank des ab dem Sommer diesen Jahres einsetzenden Aufholwachstums rechnen wir für 2013 aber wieder mit einem Wachstum von 2,2 Prozent“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. „Das klappt aber nur, wenn die Politik die Krise im Euroraum in den nächsten Monaten überzeugend in den Griff bekommt.“

Ebay-Manager Thompson wird neuer Yahoo-Chef

New York (dpa) - Der schwächelnde Internet-Konzern Yahoo hat nach monatelanger Suche einen neuen Chef. Scott Thompson kommt von der Handelsplattform Ebay und war dort zuletzt für den Bezahldienst PayPal verantwortlich. Er gilt als guter Organisator - genau das braucht das kriselnde Internet-Schwergewicht nach der Führungslosigkeit der vergangenen Monate. Thompson werde am 9. Januar seinen neuen Job antreten, teilte Yahoo am Mittwoch mit. Bevor Thompson die PayPal-Führung übernahm, war er als Technologie-Chef für die technische Ausstattung des Dienstes verantwortlich. Er studierte Buchhaltung und Computerwissenschaften.

Merkel und Monti beraten nächsten Mittwoch über Euro-Schuldenkrise

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Mittwoch nächster Woche mit dem neuen italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti das weitere Vorgehen in der Euro-Schuldenkrise. Das teilte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter am Mittwoch in Berlin mit. Bereits an diesem Montag kommt Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy zu Gesprächen nach Berlin. Dabei geht es um die Vorbereitung des nächsten Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs Ende Januar und die Umsetzung der Beschlüsse des letzten Krisentreffens.

Politik und Ökonomen: Deutschland behält großen Einfluss in EZB

Frankfurt/Berlin/Paris (dpa) - Betont gelassen hat die Bundesregierung auf die EZB-Entscheidung reagiert, den Posten des Chefvolkswirts erstmals nicht mit einem Deutschen zu besetzen. „Die Bundeskanzlerin sieht das nicht als Schlappe“, sagte Vize- Regierungssprecher Georg Streiter am Mittwoch in Berlin. Angela Merkel habe gewusst, dass es keine Erbhöfe bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gebe. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte bereits am Dienstagabend von einer „ausbalancierten Entscheidung“ gesprochen. Der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Gerhard Schick, urteilte indes in der „Rheinischen Post“ (Mittwoch): „Der Versuch der Bundesregierung, das Amt des EZB-Chefvolkswirts als eine Art Erbhof zu betrachten, ist gründlich gescheitert.“

2011 teuerste Naturkatastrophen aller Zeiten

München (dpa) - Die verheerenden Erdbeben in Japan und Neuseeland haben 2011 zum Jahr mit den teuersten Naturkatastrophen aller Zeiten gemacht. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden aus Naturkatastrophen lagen nach Angaben des Rückversicherers Munich Re mit weltweit 380 Milliarden US-Dollar (292 Mrd Euro) um fast zwei Drittel höher als im Rekordjahr 2005, als der Hurrikan Katrina New Orleans verwüstet hatte. Allein die Erdbeben in Japan im März und Neuseeland im Februar verursachten rund zwei Drittel der Schäden. Normalerweise seien die wetterbedingten Naturkatastrophen die schlimmsten Schadentreiber, erklärte der weltgrößte Rückversicherer am Mittwoch in München. Ungewöhnlich sei 2011 auch die regionale Verteilung der Schäden: Rund 70 Prozent entfielen auf Asien.

Börsenskandal: Erster Prozess um SdK-Affäre beginnt

München (dpa) - Einer der größten Börsenskandale in Deutschland kommt nach jahrelangen Ermittlungen vor Gericht: Wegen des Verdachts der Kursmanipulation in 165 Fällen muss sich der ehemalige Herausgeber eines Börsenbriefs vom 12. Januar an vor dem Landgericht München verantworten. Dem 47-Jährigen wird Marktmanipulation vorgeworfen, wie das Oberlandesgericht München am Mittwoch mitteilte. Mit ihm sind auch ehemalige Funktionäre der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) angeklagt. Gemeinsam soll das Quartett den Kurswert zahlreicher Aktiengesellschaften durch gezielt verbreitete Nachrichten beeinflusst und damit Gewinne in Millionenhöhe eingestrichen haben.

Unicredit will Milliarden-Kapitalspritze erzwingen

Mailand (dpa) - Die italienische Großbank Unicredit hat bei ihrer dringend benötigten Milliarden-Kapitalspritze massive Probleme und will neue Investoren nun mit billigeren Aktien locken. Sie versucht mit einem hohen Kursabschlag, die geplante Kapitalerhöhung von 7,5 Milliarden Euro zu stemmen. Die Alt-Aktionäre sollen dabei eine bittere Pille schlucken. Denn die neuen Aktien werden zu knapp 2 Euro angeboten - ein Abschlag von 43 Prozent, wie die Bank am Mittwoch in Mailand mitteilte. Dies ist deutlich höher als von Analysten erwartet. Der Kurs sank am Mittwoch an der Börse um knapp zehn Prozent auf 5,72 Euro und damit auf ein neues Tief in der Geschichte der Bank. Im Zuge dessen verloren auch die Papiere der Commerzbank, die ebenfalls frische Milliarden braucht, deutlich.

Sparkassen führen Bezahlen per Funk ein

Berlin (dpa) - Millionen Sparkassen-Kunden können von diesem Jahr an mit ihrer Karte kleine Einkäufe kontaktlos bezahlen - ohne PIN-Eingabe oder Unterschrift. Die Beträge von bis zu 20 Euro werden abgebucht, wenn Kunden ihre Girocard (früher EC-Karte) vor ein Lesegerät halten. „Im August beginnt die bundesweite Einführung“, kündigte Werner Netzel, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa an. 16 Millionen der insgesamt 45 Millionen Sparkassen-Cards werden in diesem Jahr ausgetauscht, die übrigen folgen.

Dax nach starkem Jahresauftakt von Gewinnmitnahmen belastet =

Frankfurt/Main (dpa) - Nach seinem starken Jahresauftakt hat der Dax am Mittwoch unter Gewinnmitnahmen gelitten. Der deutsche Leitindex, der in den ersten beiden Handelstagen des neuen Jahres um rund viereinhalb Prozent zugelegt hatte, verlor bis zum Nachmittag 0,79 Prozent auf 6118 Punkte. Bei den Indizes der zweiten Reihe fielen die Abschläge etwas moderater aus: So büßte der MDax mittelgroßer Werte 0,15 Prozent auf 9215 Punkte ein und der TecDax sank um 0,32 Prozent auf 709 Punkte. Der Eurokurs fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2948 (Dienstag: 1,3014) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7723 (0,7684) Euro.