dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Belgier Peter Praet überraschend neuer Chefvolkswirt der EZB
Frankfurt/Main (dpa) - Der Belgier Peter Praet wird überraschend neuer Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB). Das beschloss das Direktorium der Notenbank am Dienstag in Frankfurt, wie die EZB mitteilte. Damit wurden deutsche Hoffnungen enttäuscht: Zuvor galten der Deutsche Jörg Asmussen und der Franzose Benoît Coeuré als aussichtsreichste Kandidaten. Praet ist der erste Belgier auf diesem Spitzenposten: Seit Gründung der EZB hatten nur Deutsche das Amt bekleidet. Der 62-jährige Währungsfachmann Praet tritt die Nachfolge von Jürgen Stark an, der den Posten aus Protest gegen die Staatsanleihenkäufe der EZB geräumt hatte.
2011 niedrigste Arbeitslosigkeit seit 20 Jahren
Nürnberg (dpa) - Trotz wachsender Rezessionsängste ist die Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2011 auf ein Rekordtief gesunken. Im Schnitt waren im vergangenen Jahr 2,976 Millionen Männer und Frauen erwerbslos - dies seien so wenig wie zuletzt vor 20 Jahren, berichtete der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, am Dienstag bei der Präsentation seiner Jahresbilanz für 2011. Im Vergleich zu 2010 sank die durchschnittliche Arbeitslosenzahl um 263 000. Die Arbeitslosenquote lag 2011 bei 7,1 Prozent nach 7,7 Prozent im Jahr davor.
Knapp 9 Prozent mehr Autos 2011 in Deutschland verkauft
Flensburg/Berlin (dpa) - Die deutsche Autoindustrie hat 2011 deutlich mehr Personen- und Lastwagen verkauft. Bei den Pkw wurden 3,17 Millionen Neuzulassungen gezählt, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg mitteilte. Das ist verglichen mit 2010 eine Steigerung um 257 000 Autos oder 8,8 Prozent. „Der deutsche Pkw-Markt hat sich 2011 in einem schwieriger werdenden Umfeld stabiler gezeigt, als viele vermutet hatten“, stellte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, fest. Die deutschen Hersteller exportierten nach Verbandsangaben 2011 mehr als 4,5 Millionen Pkw, 7 Prozent mehr als 2010.
Athen kämpft gegen Korruption: Top-Beamter angeklagt
Athen (dpa) - Neuer Korruptionsskandal in Athen: In Griechenland wird einer der höchsten Steuerbeamten wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs angeklagt. Der zuletzt für Steuern und Zölle zuständige Top-Beamte im Finanzministerium, Ioannis Kapeleris, musste am Montag bereits wegen der Anschuldigungen der Veruntreuung von Steuergeldern zurücktreten. Die Athener Staatsanwaltschaft wirft ihm und einer seiner Mitarbeiterinnen vor, Heizöl-Schmugglern von Strafen verschont zu haben. Dem vom Bankrott bedrohten Staat seien dabei mindestens 15 Millionen Euro entgangen, hieß es von der Anklagebehörde, wie die halbamtliche Nachrichtenagentur ANA berichtete. Kapeleris wies die Anschuldigungen am Dienstag im griechischen Rundfunk zurück.
Rossmann Drogerien knacken Fünf-Milliarden-Umsatzmarke
Burgwedel (dpa) - Die drittgrößte deutsche Drogeriekette Rossmann hat erstmals in ihrer 40-jährigen Firmengeschichte die Fünf-Milliarden-Umsatzmarke geknackt. Die Erlöse seien 2011 um 10,5 Prozent auf 5,12 Milliarden Euro gestiegen, teilte Rossmann am Dienstag in Burgwedel bei Hannover mit. Zum Ergebnis machte das Unternehmen keine Angaben. Für das Jahr 2012 werde ein Gesamtumsatz von 5,6 Milliarden Euro erwartet. Rossmann betreibt in sechs europäischen Ländern 2531 Märkte und beschäftigt rund 31 000 Mitarbeiter. In Deutschland will Rossmann in diesem Jahr 110 neue Verkaufsstellen eröffnen. Dabei sollen rund 1000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Fester Dax verliert trotz guter Stimmung etwas Dynamik
Frankfurt/Main (dpa) - In Erwartung neuer Impulse aus den USA haben die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Dienstag etwas an Dynamik verloren. Der Leitindex Dax knüpfte zunächst an seine kräftigen Gewinne von 3 Prozent zum Jahresauftakt an und legte am Vormittag 1,50 Prozent auf knapp 6167 Punkte zu. Vor dem Handelsstart an der Wall Street standen aber nur noch plus 0,97 Prozent auf 6135 Punkte zu Buche. Der MDax mittelgroßer Werte legte 0,44 Prozent auf 9155 Punkte zu, der TecDax stieg um 0,84 Prozent auf 706 Punkte. Der Eurokurs zog an. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3014 (1,2935) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7684 (0,7730) Euro.