dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

IAA startklar - Verband sieht robuste Autoindustrie

Frankfurt/Main (dpa) - Kurz vor Beginn der IAA sieht sich die deutsche Autoindustrie weltweit gut aufgestellt. Wenn es gelinge, die Turbulenzen an den Finanzmärkten zu beherrschen, gebe es keinen Grund, an der Stabilität des Automarktes zu zweifeln, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, am Montag in Frankfurt. Der Verband rechnet nach den rasanten Zuwächsen auf vielen Märkten für 2012 mit einer Normalisierung. 2011 würden weltweit rund 65 Millionen Fahrzeuge abgesetzt - nach 55 Millionen Stück vor zwei Jahren. Die deutsche Industrie steuere auf neue Produktions- und Verkaufsrekorde zu und habe ihre Anteile auf wichtigen Märkten gesteigert.

Schuldenberg in EU wächst weiter

Brüssel (dpa) - Ungeachtet großer Sparanstrengungen vieler EU-Staaten wächst deren Schuldenberg weiter. Der gesamtstaatliche Schuldenstand dürfte im kommenden Jahr im Schnitt 83,3 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel in einem Bericht zu den öffentlichen Finanzen mit. Für das laufende Jahr wird nach früheren Angaben ein Prozentpunkt weniger angenommen. Nach den EU-Regeln darf der Schuldenberg eines Mitgliedslandes höchstens 60 Prozent erreichen. Falls die Staaten der EU ihre Haushalte entschlossen konsolidierten, „würden sich die Schulden 2012 stabilisieren“, schrieb die Kommission.

Papandreou kritisiert „antieuropäische Stimmen“

Athen (dpa) - Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat am Montag die Aussagen verschiedener europäischer Politiker kritisiert, sein Land werde es nicht schaffen und Bankrott gehen. „In einigen Staaten der EU haben wir leider gesehen, dass die antieuropäischen Stimmen lauter werden“, sagte er in einer Sondersitzung mit Abgeordneten seiner Partei, die im Fernsehen übertragen wurde. Es gebe „populistische Stimmen und in einigen Fällen auch Stimmen, die den Rassismus gegen unser Land kultivieren.“ Griechenland hat nach den Worten Papandreous binnen eines Jahres das Defizit von 15,5 auf 10,5 Prozent gedrückt. Griechenland werde es auch jetzt schaffen „egal ob einige mittlerweile offen davon reden, das Land sollte den Euroraum verlassen“, fügte Papandreou hinzu.

Gewerkschaften stellen Insolvenzantrag gegen Saab

Stockholm (dpa) - Der angeschlagene Autokonzern Saab bewegt sich weiter Richtung Pleite. Zwei Angestellten-Gewerkschaften reichten am Montag erwartungsgemäß beim zuständigen Amtsgericht Vänersborg Insolvenzanträge ein, um die Ansprüche ihrer Mitglieder auf nicht ausgezahlte August-Gehälter zu sichern. In der Vorwoche hatte das Gericht einen Antrag von Saab selbst auf ein Sanierungsverfahren unter Gläubigerschutz abgewiesen. Die Gewerkschaften teilten mit, dass sie ihre Insolvenzanträge jederzeit zurückziehen könnten, wenn Saab die fälligen Entgelte überweisen sollte. Das Unternehmen mit etwa 3500 Beschäftigten wollte noch am Montag einen zweiten Antrag auf Gläubigerschutz bei der Berufungsinstanz einreichen.

Mehr Passagiere und weniger Fracht in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) - Mehr Passagiere, weniger Fracht: Der größte deutsche Flughafen in Frankfurt zeigt angesichts der schwächelnden Weltwirtschaft ein widersprüchliches Bild. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist im August die Menge der beförderten Luftfracht und Post um 6,8 Prozent auf knapp 176 000 Tonnen zurückgegangen, wie die Betreibergesellschaft Fraport am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Luftfracht gilt als Frühindikator der weltweiten Wirtschaftskraft. Fraport-Chef Stefan Schulte verwies auf das von starken Nachholeffekten geprägte Vorjahr 2010, das deutlich über dem Vorkrisenniveau gelegen habe und nun nicht mehr ganz erreicht wurde.

Industrie warnt vor Preisexplosion beim Zucker

Bonn (dpa) - Vor einer Preisexplosion und Versorgungsengpässen beim Zucker warnt das Infozentrum Zuckerverwender (IZZ) der Industrie. Seit Monaten hätten die Hersteller von Konfitüren, Limonaden, Süß- und Backwaren größte Schwierigkeiten, ihren Bedarf an Zucker zu decken, teilte das IZZ am Montag in Bonn mit. Einige Hersteller hätten bereits auf zusätzliche Aufträge verzichten müssen, weil die Lieferanten die notwendigen Zuckermengen nicht hätten zusagen können. Die Folge sei eine Preisexplosion beim Rohstoff Zucker, die für die Firmen zum Teil existenzgefährdende Züge annehme. Die Ursache sieht das IZZ in der Zuckerquotenregelung der EU.

Suzuki will Ende der Partnerschaft mit VW

Tokio/Wolfsburg (dpa) - Krach zwischen VW und Suzuki - und ein öffentlicher Eklat: Der japanische Autobauer will die seit längerem von Dissonanzen geprägte Verbindung zu Europas größtem Autobauer kappen. Der Verwaltungsrat wolle die Kapitalverflechtung auflösen, teilte Suzuki am Montag in Tokio mit. VW hält allerdings an seiner Beteiligung fest. VW hält seit Dezember 2009 knapp 20 Prozent an dem japanischen Kleinwagen- und Motorradspezialisten. Suzuki ist mit 1,5 Prozent an Volkswagen beteiligt.

Zahlreiche Hiobsbotschaften belasten Dax kräftig =

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Montag erneut steil auf Talfahrt gegangen und hat zeitweise auch die wichtige Marke von 5000 Punkten unterschritten. Zu der aufgeflammten Diskussion um eine Staatspleite Griechenlands und den Sorgen um eine Abstufung der Kreditwürdigkeit französischer Banken kam noch ein Atomunfall in Frankreich hinzu, der die Märkte in die nächsten Turbulenzen stürzte. Der deutsche Leitindex erreichte bei 4966 Punkten ein neues 26-Monatstief, bevor er sich wieder auf 5025 Punkte erholte. Das war ein Minus von 3,18 Prozent. Der MDax gab um 3,08 Prozent auf 8273 Punkte nach. Der TecDax sank um 2,70 Prozent auf 683 Punkte. Der Kurs des Euro fiel weiter kräftig: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3656 (Freitag: 1,3817) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7323 (0,7238) Euro.