dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

EADS verdient trotz brummenden Geschäfts weniger

Paris (dpa) - Überquellende Auftragsbücher machen noch keinen Gewinn: Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS hat im ersten Halbjahr trotz eines reißenden Flugzeugabsatzes weniger verdient als ein Jahr zuvor. Während das Geschäft mit Flugzeugen und Hubschraubern mehr Profit abwarf, drückte der schwache Dollar auf das Ergebnis, wie der Konzern am Freitag in Paris mitteilte. Unter dem Strich verdiente EADS im ersten Halbjahr 109 Millionen Euro - 41 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ob EADS im Gesamtjahr den Vorjahresgewinn von 553 Millionen Euro übertreffen kann, hängt laut EADS-Chef Louis Gallois ebenfalls vom Dollar ab.

Linde steuert auf Rekordjahr zu

München (dpa) - Nach dem Rekordjahr 2010 steuert der Industriegasehersteller und Anlagenbauer Linde vor allem aufgrund des Booms in Asien dieses Jahr erneut auf Spitzenwerte zu. Bereits in den ersten sechs Monaten verdiente das Unternehmen unter dem Strich 566 Millionen Euro. Das waren 27 Prozent mehr als von Januar bis Juni 2010. Der Konzernumsatz legte um 11 Prozent auf knapp 6,78 Milliarden Euro zu. Auch für die nächsten sechs Monate ist Konzernchef Wolfgang Reitzle zuversichtlich: Umsatz und operatives Ergebnis sollen im Vergleich zu 2010 noch einmal steigen.

Wackelige US-Wirtschaft: Im zweiten Quartal nur 1,3 Prozent Plus

Washington (dpa) - Die US-Konjunktur steht weiter auf wackeligen Beinen: Im zweiten Quartal wuchs die größte Volkswirtschaft der Welt aufs Jahr gerechnet um 1,3 Prozent und damit schwächer als von Experten erwartet. Schlimmer noch: In den ersten drei Monaten des Jahres legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach revidierten Zahlen um gerade einmal 0,4 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Freitag mitteilte. Zuvor war noch von 1,9 Prozent die Rede gewesen.

Energiewende zwingt EnBW auf Sparkurs

Karlsruhe (dpa) - Deutschlands drittgrößter Stromversorger EnBW will nach drastischen Verlusten im ersten Halbjahr einen verschärften Sparkurs fahren. Um Geld für die Energiewende hereinzuholen, will sich das Unternehmen auch von Beteiligungen trennen und denkt über eine Kapitalerhöhung nach. Das kündigte EnBW am Freitag bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz an. Der staatlich verfügte Atomausstieg hat den Stromversorger tief in die roten Zahlen gedrückt. Der Versorger fuhr im ersten Halbjahr unter dem Strich einen Verlust von 589,8 Millionen Euro ein. Im Vorjahreszeitraum war noch einen Gewinn von 899 Millionen Euro erzielt worden.

Rheinmetall prüft Börsengang der Autosparte

Düsseldorf (dpa) - Deutschlands größter Rüstungshersteller Rheinmetall denkt über einen Rückzug aus dem Autogeschäft nach: Der Düsseldorfer Konzern prüft einen Börsengang seiner Tochter Kolbenschmidt Pierburg AG. Mit 10 000 Mitarbeitern erzielte sie im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro. Wie lange die Prüfung andauern soll, dazu machte ein Rheinmetall-Sprecher am Freitag keine Angaben. Im ersten Halbjahr 2011 stieg der Umsatz des Rheinmetall-Konzerns um ein Fünftel auf gut 2 Milliarden Euro und der Konzerngewinn um fast ein Drittel auf 75 Millionen Euro.

Murdochs TV-Konzern verkündet Milliarden-Profit

London (dpa) - Mitten im Skandal um abgehörte Telefone und bestochene Polizisten hat Rupert Murdochs britischer Fernseh- und Telekommunikationsarm einen Milliardenprofit verkündet. Vielleicht noch wichtiger: Murdoch-Sohn James (38) hat grünes Licht von Vorständen und Aufsichtsräten der Senderkette BSkyB erhalten und darf als Vorsitzender des Verwaltungsrates weitermachen. BSkyB hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 einen operativen Gewinn von 1,073 Milliarden Pfund (1,23 Mrd Euro) verbucht. Dies waren vier Prozent weniger als im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 6,6 Milliarden Pfund.

Rohstoffkonzerne profitieren von hohen Preisen

London/Rio de Janeiro (dpa) - Die hohen Rohstoffpreise lassen die Gewinne bei den Bergbaukonzernen sprudeln. Der weltgrößte Eisenerzförderer, die brasilianische Vale, baute den Gewinn im ersten Halbjahr um 150 Prozent auf 13,3 Milliarden Dollar aus. Der britische Bergbaukonzern Anglo American konnte in den ersten sechs Monaten den Überschuss auf vier Milliarden Dollar fast verdoppeln. Ein Ende des Rohstoff-Booms sehen die Unternehmen nicht.

Deutsche Aktien geben nach - Sorgen um USA

Frankfurt/Main (dpa) - Die nach wie vor ungelöste Schuldenkrise in den USA sowie durchwachsene Quartalszahlen haben den deutschen Aktienmarkt auch zum Wochenschluss belastet. Der Dax fiel am Freitag den dritten Handelstag in Folge und gab um 1,38 Prozent auf 7090 Punkte nach. Der MDax mittelgroßer Werte fiel um 0,71 Prozent auf 10 414 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,29 Prozent auf 816 Punkte. Der Kurs des Euro blieb unverändert: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4260 (Donnerstag: 1,4260) Dollar fest.