dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Schuldenkrise bremst Deutsche Bank kaum =

Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank bleibt trotz der Euro-Schuldenkrise auf Rekordkurs. Zwar machten die Turbulenzen im Handelsgeschäft dem Branchenprimus zu schaffen. Doch dank der zugekauften Postbank und eines stärkeren Privatkundengeschäfts konnte die Bank dies ausgleichen. Im zweiten Quartal verdiente der Dax-Konzern unter dem Strich rund 1,2 Milliarden Euro. Das waren zwar nur magere drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dennoch ist Konzernchef Josef Ackermann auf dem Weg, sein Jahresziel eines operativen Vorsteuergewinns von zehn Milliarden Euro zu erreichen: Am Ende des ersten Halbjahres waren mit 5,5 Milliarden Euro schon mehr als die Hälfte der angestrebten 10 Milliarden Euro erreicht.

Media-Saturn streicht 3000 Stellen =

Aschaffenburg (dpa) - Aschaffenburg (dpa) - Die Elektronikketten Media Markt und Saturn streichen europaweit 3000 Arbeitsplätze. Diesen Personalabbau gab das Metro-Tochterunternehmen Media-Saturn als Bestandteil von massiven Kosteneinsparungen bekannt. In den kommenden drei Jahren will Media-Saturn insgesamt 500 Millionen Euro einsparen. Hintergrund ist der Preiskampf bei Fernsehern, DVD-Playern und bei anderer Elektronik. Um der wachsenden Konkurrenz durch das Internet Paroli zu bieten, planen Media Markt und Saturn weitere Preissenkungen. Europas führende Elektronikhändler beschäftigen insgesamt 68 000 Mitarbeiter. Ohnehin gehen 2100 Stellen mit dem Rückzug von Saturn aus Frankreich verloren. Das Streichen der 3000 Stellen in diesem Jahr komme hinzu und betreffe Verwaltungsjobs.

Fiat schafft Gewinnsprung und erhöht Ziel für 2011 =

Turin/Belo Horizonte (dpa) - Der italienische Autoriese Fiat hat im zweiten Quartal einen Gewinnsprung von über 22 Prozent geschafft und setzt sich nun höhere Ziele fürs Gesamtjahr. Im Zeitraum von April bis Juni blieben unterm Strich 375 Millionen Euro, 22,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Turiner Konzern am Dienstag mitteilte. Der Umsatz des Konzerns ohne seine amerikanische Tochter Chrysler stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 10 Milliarden Euro. Vor allem der gute Absatz bei den Luxusmarken Maserati und Ferrari schlug positiv zu Buche. Chrysler wurde derweil von der Rückzahlung der milliardenschweren Staatshilfen tief ins Minus gedrückt. Im zweiten Quartal verdoppelte sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 370 Millionen Dollar (256 Mio Euro).

Kleiner Dämpfer: Verbraucherstimmung geht leicht zurück =

Nürnberg (dpa) - Die Stimmung der deutschen Verbraucher geht auch vor dem Hintergrund der Griechenland-Finanznot leicht zurück. „Die anhaltenden Diskussionen um den richtigen Weg aus der Schuldenkrise Griechenlands und damit einhergehend mögliche Gefahren für die gemeinsame europäische Währung verunsichern die deutschen Konsumenten“, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK mit. Damit überlagerten die Ereignisse in Südeuropa die guten inländischen Rahmenbedingungen. Allerdings gehen die Deutschen nach wie vor davon aus, dass ihre Wirtschaft weiter wächst - wenn auch nicht mehr ganz so stark wie bisher. Der Konsumklima-Index sank von revidiert 5,5 Punkten im Juli auf 5,4 Punkte für August. Die Einbußen gingen auf das Konto der gesunkenen Konjunktur- und Einkommenserwartung, während die Anschaffungsneigung nur marginal zurückging.

Studie: Deutsche Unternehmen profitabler als Wettbewerber =

Düsseldorf (dpa) - Deutsche Unternehmen haben laut einer „Handelsblatt“-Studie in Sachen Profitabilität deutlich aufgeholt. In vielen Branchen rangieren sie im weltweiten Vergleich inzwischen an der Spitze, wie aus der Rangliste hervorgeht. Beispielsweise schneiden die Autobauer Volkswagen (VW), BMW und Daimler besser ab als der japanische Branchenprimus Toyota. Die Lufthansa fliegt der Air France-KLM und der schwedischen SAS Group davon. Auch die Energieversorger Eon und RWE schlagen ihre Konkurrenten aus Frankreich und Italien aus dem Feld. „Die deutschen Unternehmen haben ihre Kostenstrukturen stark optimiert, was nun bei anziehender Nachfrage überproportional im Ergebnis und bei den Margen durchschlägt“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Marc Tüngler.

Volksbanken: Mehr Mitglieder und mehr Gewinn =

Frankfurt/Main (dpa) - In den Turbulenzen der Schuldenkrise haben die als konservativ geltenden deutschen Volks- und Raiffeisenbanken 300 000 neue Mitglieder hinzugewonnen. 16,7 Millionen Menschen hielten Ende 2010 Anteile an einer deutschen Genossenschaftsbank, wie der Branchenverband BVR mitteilte. Der Jahresüberschuss des genossenschaftlichen Finanzverbundes, zu dem unter anderem 1138 Volks- und Raiffeisenbanken sowie Spitzeninstitute wie DZ und WGZ Bank zählen, stieg im vergangenen Jahr dank des Konjunkturbooms kräftig um 31,3 Prozent auf zusammengerechnet 6,1 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge für faule Kredite sank deutlich um 59,6 Prozent auf 900 Millionen Euro.

BP enttäuscht Anleger: 5,3 Milliarden Dollar Quartalsgewinn =

London (dpa) - Der britische Energieriese BP hat im zweiten Quartal 2011 seine Anleger enttäuscht. Der ausgewiesene Gewinn zu vergleichbaren Preisen von 5,3 Milliarden US-Dollar (3,66 Mrd Euro) blieb unter den Erwartungen der Börse. Analysten hatten mit sechs Milliarden gerechnet. Im vergangenen Jahr stand bei BP zum gleichen Zeitpunkt noch ein Verlust von 16,9 Milliarden Dollar in den Büchern. Im April 2010 war die Ölplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko explodiert und gesunken. Das Unglück riss ein Milliardenloch in die BP-Kassen. Bisher wurden nach Unternehmensangaben 8,6 Milliarden Dollar an Entschädigungszahlungen geleistet. Die Küsten seien inzwischen im wesentlichen gesäubert, genauso wie der Großteil der betroffenen Schiffe und Plattformen.

Mehr Arbeitsunfälle im Aufschwung =

Berlin (dpa) - Der Wirtschaftsaufschwung hat auch seine Schattenseiten: Die Zahl der Arbeitsunfälle ist 2010 deutlich gestiegen, und zwar stärker als die Zahl der Arbeitsstunden, wie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bilanzierte. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen zählten im vergangenen Jahr 954 459 Arbeitsunfälle in Deutschland, 7,7 Prozent mehr als 2009. Dabei kamen 519 Menschen ums Leben, 63 mehr als ein Jahr zuvor (plus 13,8 Prozent). Zum Vergleich: Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 59,1 Milliarden Stunden. „Wenn die Wirtschaft brummt, dann lässt das leider nicht nur die Kasse klingeln“, sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Breuer.

Grünes Licht für dritte Startbahn am Münchner Flughafen =

München (dpa) - Der umstrittene Ausbau des Münchner Flughafens hat eine entscheidende Hürde genommen. Die Regierung von Oberbayern genehmigte die dritte Start- und Landebahn. Gutachten hätten den Bedarf bestätigt, teilte die Behörde mit. Der Ausbau des zweitgrößten deutschen Flughafens sei nötig, damit er langfristig als Drehkreuz dienen könne. Mit der neuen, 4000 Meter langen Piste sollen künftig 120 Flugzeuge stündlich starten und landen können. Bisher lag die Kapazität bei etwa 90. Anwohner, Naturschützer und Kommungen bereiten bereits Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss vor. Bis Anfang November haben sie dafür Zeit. Die Kosten für den Ausbau werden auf bis zu eine Milliarde Euro geschätzt. Mit der Fertigstellung wird nicht vor 2015 gerechnet.

Jeden Tag im Schnitt elf E-Mails am Arbeitsplatz =

Berlin (dpa) - Jeder Berufstätige erhält nach einer Erhebung des IT-Verbands Bitkom im Schnitt elf berufsbezogene E-Mails am Tag. Fast alle - 94 Prozent - schauen täglich in ihrem elektronischen Postfach nach. 38 Prozent der Befragten gaben an, permanent auf Empfang zu sein. Die Zahl der Mails steigt mit dem Alter: Wer unter 29 Jahre alt ist, bekommt im Schnitt acht E-Mails an seinem Arbeitsplatz, bei den über 50-Jährigen sind es 13. Allerdings sind die Älteren „beim E-Mail-Management entspannter“, erklärte der Vizepräsident des Verbands, Heinz-Paul Bonn. Die Hälfte der über 50-Jährigen begnüge sich damit, die Nachrichten mehrmals täglich abzurufen, anstatt den Posteingang ständig im Blick zu haben.

Dax zwischen Plus und Minus - Deutsche Bank im Fokus =

Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Aktienkurse haben sich am Dienstag uneinheitlich präsentiert. Der Dax folgte den übrigen deutschen Indizes ins Minus und pendelte bis zum Nachmittag zwischen Gewinnen und Verlusten. Zuletzt stand er bei 7348 Punkten und lag damit minimale 0,06 Prozent im Plus. Die Bewertung der Deutsche-Bank-Zahlen fiel ebenfalls uneinheitlich aus, außerdem sorgte die nach wie vor ungeklärte Diskussion über die US-Schuldengrenze für Unsicherheit am Markt. Für den MDax ging es um 0,76 Prozent auf 10 832 Punkte abwärts, der TecDax verlor 0,19 Prozent auf 848 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,53 (Vortag: 2,58) Prozent. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4471 (Montag: 1,4380) US-Dollar fest.