dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Euro-Finanzminister beraten über Schuldenkrise
Brüssel (dpa) - Die Finanzminister der 17 Euro-Staaten sind am Montag in Brüssel zusammengekommen, um über die Schuldenkrise zu beraten. Bei dem Treffen gehe es nicht nur um ein zweites Rettungspaket für Schuldensünder Griechenland, sondern auch um die Lage in anderen hochverschuldeten Ländern, berichteten Diplomaten. Dazu gehöre vor allem Italien. Vor dem Treffen dementierten die Minister Spekulationen, wonach der Euro-Rettungsschirm aufgestockt werden könnte. Der niederländische Ressortchef Jan Kees de Jager sagte: „Dies ist nicht auf dem Tisch.“ Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärte: „Davon kann überhaupt keine Rede sein.“
Goldpreis springt auf Rekordhoch
Frankfurt/Main (dpa) - Der Goldpreis ist am Montag angesichts der Sorgen wegen der Schuldenkrise auf ein neues Rekordhoch auf Euro-Basis gesprungen. Im späten Vormittagshandel verteuerte sich eine Feinunze (etwa 31 Gramm) zeitweise auf 1095,02 Euro und kostete damit so viel wie noch nie. Im weiteren Handelsverlauf fiel der Preise wieder auf 1092,10 Euro zurück. In Dollar gerechnet stand der Goldpreis zuletzt bei 1543,80 Dollar und damit noch um etwa 30 Dollar unter einem neuem Rekordwert auf Dollar-Basis. Experten erklärten die starke Nachfrage nach Gold mit der Sorge vor einer Ausweitung der Schuldenkrise auf Italien.
Mehr Buchungen bei Thomas Cook und Neckermann
Cottbus (dpa) - Die ungebremste Reiselust der deutschen Urlauber beschert Thomas Cook und Neckermann mehr Buchungen als im Vorjahr. Im Mai liegen die Zahlen vier Prozent über denen des Vorjahres, wie Peter Fankhauser, Vorstandsvorsitzender der Thomas Cook AG, bei der Vorstellung der Winterkataloge 2011/1012 am Montag in Cottbus sagte. Selbst für das krisengeschüttelte Griechenland melden die Veranstalter starken Zuwachs. Die Buchungszahlen näherten sich wieder dem Vorkrisen-Niveau von 2009 an, sagte Fankhauser. Die Deutschen ließen sich von Krisen und Katastrophen nicht vom Reisen abhalten, sie buchten höchstens um.
Studie: Reallohnverluste in zwei von drei EU-Ländern
Düsseldorf (dpa) - In zwei von drei EU-Ländern müssen Arbeitnehmer in diesem Jahr einer Studie zufolge mit Reallohnverlusten rechnen. Im EU-Schnitt würden die Löhne voraussichtlich um 0,8 Prozent sinken, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Montag in Düsseldorf mit. Deutschland belege mit einem minimalen Lohnwachstum um 0,1 Prozent den neunten Platz in der Rangfolge der 27 Mitgliedsländer. Das WSI hat für seinen europäischen Tarifbericht die aktuellen Wirtschaftsprognosen der EU-Kommission ausgewertet.
Lufthansa legt im ersten Halbjahr deutlich zu
Frankfurt/Main (dpa) - Die Lufthansa hat im ersten Halbjahr dank starker Nachfrage deutlich zugelegt. Zusammen mit ihren Töchtern Swiss, Austrian Airlines (AUA), British Midland und Germanwings beförderte Europas größte Fluggesellschaft 50,2 Millionen Passagiere, 10,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Lufthansa am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Auslastung sank allerdings um 1,9 Prozentpunkte, da nicht jedes zusätzlich angebotenes Ticket einen Käufer fand. Der Konzern hatte sein Angebot um 11,9 Prozent ausgeweitet.
Deutsche Bank dementiert Rücktrittsdrohung Ackermanns
Frankfurt/Main (dpa) - Das Ringen um einen Nachfolger von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wird immer verworrener: Der Konzern dementierte am Montag Meldungen, wonach Ackermanns baldiger Abschied bevorstehe. Die „Bild“-Zeitung (Montag) hatte berichtet, der 63-Jährige habe angedeutet, seinen bis zur Hauptversammlung 2013 laufenden Vertrag nicht zu erfüllen und die Bank schnell zu verlassen, sollte Deutschland-Chef Jürgen Fitschen als Teil einer Doppelspitze berufen werden. Dies sei „absoluter Quatsch“, sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher in Frankfurt. Die Zeitung berief sich in ihrem vorab zur Verfügung gestellten Bericht auf „mit den Vorgängen vertraute Personen“.
Dax rutscht ab - Schuldenberg Italiens im Fokus
Frankfurt/Main (dpa) - Die Unsicherheit um Italien als möglichem neuen Brennpunkt der Schuldenkrise hat dem Dax am Montag deutliche Verluste beigebracht. Der Leitindex rutschte bis zum Nachmittag um 2,17 Prozent auf 7242 Punkte. Der MDax verlor 2,45 Prozent auf 10 798 Punkte, und der TecDax büßte 2,62 Prozent auf 875 Punkte ein. Der Euro fiel deutlich weiter. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4056 (1,4242) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7114 (0,7022) Euro.